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Sigma Force 03 - Der Genisis Plan

Titel: Sigma Force 03 - Der Genisis Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Deutsch. Painter lauschte angestrengt und bekam die letzte Bemerkung des Mörders mit. < … sollten sie einfach töten. >
     
Das sagte er ganz sachlich, ohne jede Gefühlsregung. Anna runzelte die Stirn. Wir müssen sie erst verhören, Gunther. Sie blickte zu Painter hinüber. Du weißt, mit welchen Problemen wir in letzter Zeit zu kämpfen haben. Wenn man ihn hergeschickt hat, könnte es sein, dass er etwas Entscheidendes weiß, das uns weiterhilft.
     
Painter hatte keine Ahnung, wovon sie redete, hatte aber nichts gegen ihren Irrglauben. Zumal wenn er ihm am Leben erhielt. Der Mörder schüttelte den Kopf. Er wird uns Ärger machen. Ganz bestimmt. Er wollte sich grollend abwenden. Die Angelegenheit war für ihn erledigt.
     
Anna berührte ihn an der Wange. Zärtlichkeit und Dankbarkeit drückte die Geste aus – und vielleicht noch etwas anderes. Danke, Gunther.
     
Der Mörder warf Painter einen gequälten Blich zu, dann stapfte er zur Felswand und verschwand in einer Spalte. Eine Dampfwolke drang heraus, und heller Lichtschein fiel auf den Schnee – dann wurde es sogleich dunkel. Eine Tür war geöffnet und wieder geschlossen worden. Einer der Männer machte halblaut eine höhnische Bemerkung. Leprakönig.

Painter fiel auf, dass der Mann mit seiner Beschimpfung so lange gewartet hatte, bis Gunther außer Hörweite gewesen war. Ihm das ins Gesicht zu sagen, hatte er sich nicht getraut. So wie Gunther abwehrend die Schulter hochgezogen hatte, war ihm die Beschimpfung aber wohl vertraut.
     
Anna stieg wieder aufs Schneemobil. Ein anderer Bewaffneter nahm den Platz des Mörders ein und richtete die Waffe auf Painter und Lisa. Sie fuhren weiter. Der Weg beschrieb einen Bogen um einen Felsvorsprung herum, dann führte er in eine noch steilere Rinne hinunter. Eisnebel erschwerte die Sicht. Ein massiver Felsgrat ragte aus dem Nebelmeer auf, gewölbt wie zwei schützende Hände.
     
Sie fuhren in den Nebel hinein. Die Scheinwerfer bohrten sich in den Dunst. In Sekunden schnelle sank die Sichtweite auf wenige Meter. Sie Sterne verschwanden. Auf einmal holperten sie unter einem Überhang hindurch, und es wurde dunkler. Plötzlich wurde es wärmer. Nackter Fels kam unter dem Schnee zum Vorschein. Um die Gesteinsbrocken hatte sich Schmelzwasser gesammelt.
     
Offenbar war hier geothermische Aktivität vorhanden. Tatsächlich gab es im Himalaya einige heiße Quellen, die zumeist nur den Einheimischen bekannt waren und vom Druck der sich an der asiatischen Kontinentalplatte reibenden indischen Platte gespeist wurden. Diese warmen Stellen waren möglicherweise der Ursprung der Shangri-La-Mythos.
     
Da die Schneedecke zu dünn wurde, mussten sie von den Schneemobilen absteigen. Man schnitt Painter und Lisa vom Schlitten los, zog sie auf die Füße und fesselte ihnen die Hände. Painter hielt sich dicht bei Lisa. In ihrem Blick spiegelten sich seine eigenen Besorgnisse wider.
     
Wo zu Teufel waren sie?
     
Umringt von weißen Parkas und Gewehren, geleitete man sie über die immer dünner werdende Schneedecke. Schließlich hatte sie nassen Fels unter den Stiefeln. Sie schritten über tropfende Stufen, die aus dem nackten Fels geschnitten waren. Der Nebel wurde dünner und zerriss.
     
Nach ein paar Schritten tauchte aus der Dunkelheit plötzlich eine Felswand auf, die unter einem Vorsprung lag. Eine natürliche Grotte. Ein Paradies aber war das nicht – nicht als schroffer, schwarzer Granit, tropfend und schwitzend.
     
Der Ort hatte mehr Ähnlichkeit mit der Hölle als mit Shangri-La. Lisa stolperte. Painter stützte sie, so gut er es mit gefesselten Händen vermochte. Ihre Überraschung konnte er nachvollziehen. Vor ihnen lag eine Burg. Als sie näher kamen, stellte Painter fest, dass es sich um eine reine Fassade handelte, die man aus der Rückwand der Grotte heraus gemeißelt hatte. Zwei hohe, mit Zinnen versehene Türme flankierten die Feste. Hinter den verglasten Fenstern brannten Lichter.
     
Das Granitschloss, erklärte Anna und geleitete sie zum überwölbten, der von großen Granitritten bewacht wurde. Ein schweres, mit Metallbuckeln und schwarzen Eisenbändern verstärktes Eichentor verschloss den Eingang. Als sie näher kamen, hob sich vor ihnen das Tor wie ein Fallgitter.
     
Anna trat durch die Öffnung, kommen Sie. Es war eine lange Nacht, nicht wahr? Painter und Lisa wurden mit vorgehaltener Waffe zum Eingang geführt. Painter musterte die Brustwehren und Bogenfenster. Die ganze schwarze Granitfassade

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