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Sigma Force 03 - Der Genisis Plan

Titel: Sigma Force 03 - Der Genisis Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Festhalten, rief Gray.
     
Als der Mann mit einer Hand die Waffe hob, bemerkte Gray, dass er den anderen Arm in einer Schlinge trug. Vom Ellbogen bis zum Handgelenk war er bandagiert. Obwohl sein Gesicht im Schatten lag, wusste Gray, wer ihnen da den Ausgang verstellte. Das war der Mann, der Grette Neal ermordet hatte. Er zielte auf Gray. Es würde knapp werden. Gray riss den Lenker herum. Mit qualmenden Reifen schlitterte er seitlich dem Mann entgegen.
     
Ein dumpfer Schuss fiel, und in eine nahe Tür schlug eine Ladung Schrotkugeln ein. Fiona schrie auf. Das aber war auch schon der einzige Schuss, den der Fremde abfeuern konnte. Mit einem Hechtsprung brachte er sich vor dem heran rutschenden Roller in Sicherheit. Als die dunkle Gasse hinter ihnen lag, brachte Gray das Gefährt mit einer Drehung am Gasgriff und quietschenden Reifen wieder in Normallage. Der Roller richtete sich auf und schoss auf die Straße, was einen erschreckten Audifahrer zu einem wilden Hupkonzert veranlasste. Gray raste weiter. Fionas Griff lockerte sich ein wenig.
     
Gray überholte langsamere Wagen und beschleunigte auf der abschüssigen Straße. Sie endete an einer Querstraße. Gray bremste, um scharf abzubiegen. Der Roller reagierte nicht. Er blickte nach unten. Neben dem Hinterrad tanzte ein loses Kabel in der Luft. Das Bremskabel. Bei der Rutschpartie war es offenbar gerissen. Bremsen Sie, schrie Fiona ihm ins Ohr. Die Bremse geht nicht, rief er. Halten Sie sich fest!
     
  Gray würgte den Motor ab, dann ließ er das Hinterrad am Bordstein schleifen. Der Gummi begann zu qualmen. Als sie die Straßenecke erreichten, waren sie noch immer viel zu schnell. Gray riss den Roller herum. Schleifendes Metall sprühte Funken. Das Gefährt schlitterte dicht vor einen Laster über die Straße. Es wurde gehupt. Reifen quietschten. Dann prallten sie gegen den Bordstein. Der Roller überschlug sich. Gray und Fiona flogen durch die Luft.
     
Eine Hecke milderte den Aufprall, trotzdem rollten sie über den Gehsteig und kamen erst am Fuße einer Backsteinmauer zur Ruhe. Gray rappelte sich hoch und sah nach Fiona. Alles in Ordnung? Fiona richtete sich auf, eher wütend als verletzt. Der Rock hat mich zweihundert Euro gekostet. An einer Seite war er eingerissen. Die hielt den Riss zu und bückte sich nach der Handtasche. Grays Armanianzug hatte es noch schlimmer erwischt. Die Hose war am Knie zerrissen, und die rechte Seite des Sakkos sah aus, als habe er sie mit einer Drahtbürste bearbeitet. Bis auf ein paar Schrammen und Abschürfungen waren sie jedoch beide unverletzt.
     
Der Verkehr strömte unbeeindruckt an der Unfallstelle vorbei. Fiona wandte sich zum Gehen. Rollerunfälle passierten hier andauernd. Und Vespas werden auch häufig gestohlen. Das Besitzrecht an einem Roller ist in Kopenhagen ein dehnbarer Begriff. Du brauchst einen? Dann nimm dir einen. Das sieht man hier nicht so eng. Niemand schert sich drum. Doch so ganz stimmte das nicht. Plötzlich quietschten Reifen. Zwei Einmündungen entfernt schwenkte eine schwarze Limousine auf die Straße. Sie beschleunigte in ihre Richtung. Die Scheinwerfer bohrten sich in die Dunkelheit.
     
Gray rannte mit Fiona den von Bäumen gesäumten Gehsteig entlang und hielt Ausschau nach einem Versteck. Diese Straßenseite wurde von hohen Backsteinmauer begrenzt. Keine Hauseingänge, keine abzweigenden Gassen. Hinter der Mauer waren muntere Flöten – und Streicherklänge zu vernehmen. Neben der verunglückten Vespa wurde die Limousine langsamer.
     
Offenbar hatte man weitergemeldet, dass sie mit dem Roller geflüchtet waren. Da drüben, sagte Fiona. Sie schulterte die Tasche, führte ihn zu einer im Dunkeln liegenden Parkbank und kletterte darauf – dann sprang sie von der Rückenlehne ab und packte einen Ast. Sie krümmte sich zusammen und zog die Beine über den Ast. Was haben Sie vor? Straßenkinder tun das ständig. Freier Eintritt. Was? Kommen Sie. Sie hangelte sich an dem Ast entlang bis hinter die Mauer. Auf der anderen Seite ließ sie los und verschwand. Die Limousine kam langsam näher.
     
Gray blieb nichts anderes übrig, als Fionas Beispiel zu folgen. Er stieg auf die Bank und sprang in die Höhe. Musikfetzen wehten über die Mauer heran, funkelnde, magische Klänge in der Dunkelheit der Nacht. Als er mit den Armen und Beinen am Ast hing, blickte er über die Mauer. Dahinter lag ein Wunderland von bunten Laternen, Miniaturpalästen und hell erleuchteten Jahrmarktsaktionen. Der Tivoli.
     
Der

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