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Sigma Force 03 - Der Genisis Plan

Titel: Sigma Force 03 - Der Genisis Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Fiona nickte. Ich sammle Sticker. Zu diesen schnieken Klamotten passen die natürlich nicht. Gray dachte an die Kapuzenjacke mit den vielen Stickern, die sie am Morgen getragen hatte. Ich hatte mal eine Keltische Phase, meinte Fiona. Ich hab keine andere Musik mehr gehört und hauptsächlich Sticker mit keltischen Symbolen getragen. Und das hier? Das nennt man Erdquadrat oder Keltisches Kreuz. Es soll eine beschützende Wirkung haben, weil es vier Ecken der Welt symbolisiert. Sie tippte auf die verschlungen Kleeblätter. Deshalb wird es auch als Schutzknoten bezeichnet. Es soll einen Schützen.
     
Trotz angestrengten Nachdenkens gab der Hinweis Gray keinen weiteren Aufschluss. Ich hab Omi deshalb geraten, ihm zu vertrauen, sagte Fiona. Sie war wieder gegen die Wand gesackt und flüsterte, als traute sie sich nicht, laut zu sprechen. Sie mochte den Mann nicht. Abneigung auf den ersten Blick. Aber als ich die Visitenkarte sah, dachte ich, er wäre okay. Sie konnten es nicht wissen. Omi hat es gespürt, erwiderte Fiona scharf. Jetzt ist sie tot und ich bin schuld. Offenbar machte sie sich schwere Vorwürfe. Unsinn. Gray rückte näher an sie heran und legte ihr den Arm um die Schulter. Wer immer diese Leute sind, sie waren von Anfang an zu allem entschlossen. Das wissen Sie auch. Sie hätten sich die gewünschten Informationen auf jeden Fall beschafft. Hätten Sie den Mann abgewiesen, hätte sie sich dadurch nicht von ihrem Vorhaben abhalten lassen. Hätte Sie ihre Großmutter nicht dazu bewegt, dem Man Durchsicht der Akten zu gestatten, hätte er Sie womöglich beide auf der Stelle getötet. Fiona lehnte sich an ihn. Ihre Großmutter…  
     
Sie war nicht meine Großmutter, entgegnete Fiona mit dumpfer Stimme. Gray hatte das bereits vermutet, doch er schwieg. Sie hat mich mal dabei erwischt, wie ich sie beklauen wollte. Das war vor zwei Jahren. Aber sie hat nicht die Polizei gerufen. Stattdessen hat sie mir eine Suppe gemacht. Hühnersuppe. Es war so dunkel, das er Fionas Gesicht nicht erkennen konnte, doch er entnahm ihrem Tonfall, das sie lächelte. So war sie. Hat Straßenkinder immer geholfen. Hat Streuner bei sich aufgenommen. So wie Bertal. Und mich. Sie schwieg eine Weile. Meine Eltern sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Sie waren pakistanische Einwanderer. Aus dem Punjab. Wir hatten in London, im Waltham Forest, ein kleines Haus mit Garten. Wir wollten uns einen Hund anschaffen. Dann   … sind sie gestorben. Das tut mir leid, Fiona.
     
Mein Onkel und meine Tante haben mich aufgenommen. Sie waren gerade aus dem Punjab nachgekommen. Eine weitere lange Pause. Nach einem Monat fing er an, nachts in mein Zimmer zu kommen. Gray schloss die Augen. O Gott …
     
Da bin ich abgehauen … Ich hab ein paar Jahre auf den Londoner Straßen gelebt, brachte aber die falschen Leute gegen mich auf. Musste mich absetzen. Ich bin mit dem Rucksack quer durch Europa getrampt. Schließlich bin ich hier gelandet. Und Grette hat Sie aufgenommen.
     
Und jetzt ist sie ebenfalls tot. Erneut meldete sich ihr schlechtes Gewissen. Vielleicht bringe ich anderen Menschen ja Unglück. Gray zog Fiona enger an sich. Ich habe bemerkt, wie sie Sie angesehen hat. Dass Sie in ihrem Leben erschienen sind, hat ein großes Glück für sie bedeutet. Sie hat Sie geliebt.
     
Ich … ich weiß. Fiona wandte das Gesicht ab. Ihre Schultern bebten, sie schluchzte lautlos. Gray hielt sie umarmt. Schließlich barg sie das Gesicht an seiner Schulter. Auf einmal verspürte Gray Gewissensbisse. Grette war eine sehr großzügige Frau gewesen, beschützend und gefühlsbetont, freundlich und mitfühlend. Er trug eine Mitschuld an ihrem Tod. Wenn er vorsichtiger gewesen und die Ermittlung weniger leichtsinnig angegangen wäre. Er hätte die Folgen seines Tun für andere bedenken sollen. Fiona schluchzte noch immer.
     
Möglicherweise wäre es auch ohne seine ungeschickten Nachforschungen zum Mord und zur Brandstiftung gekommen, doch Gray warf sich vor allem sein späteres Verhalten vor. Er hatte sich abgesetzt und Fiona dem Chaos und ihrem Schmerz überlassen. Sie hatte nach ihm gerufen – erst im Zorn, dann flehendlich. Trotzdem war er nicht stehen geblieben. Jetzt habe ich niemand mehr, schluchzte Fiona an seiner Schulter. Sie haben mich. Fiona wich zurück. Ihre Augen waren gerötet. Aber Sie werden mich doch auch im Stich lassen. Nein, denn Sie werden mich begleiten. Aber Sie haben doch gemeint …
     
Vergessen Sie, was ich gesagt habe. Gray

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