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Sigma Force 05 - Das Messias-Gen

Titel: Sigma Force 05 - Das Messias-Gen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Bäume. Meine Familie bewirtschaftet die Anpflanzung schon seit mehreren Generationen.«
    Gray raste auf die dunkle Obstplantage zu.
    Der Scheinwerfer folgte dem Wagen. Schüsse knallten, doch Gray fuhr im wilden Slalom, der sich nicht so leicht ausrechnen ließ. Keine einzige Kugel traf den SUV.
    Mit aufbrüllendem Motor bretterten sie in die Plantage hinein. Die Bäume waren in säuberlichen Reihen angeordnet. Die Äste bildeten ein durchgehendes Laubdach, das der Scheinwerfer nicht zu durchdringen vermochte. Als es um sie herum dunkel wurde, nahm Gray das Gas weg. Zur Sicherheit fuhr er noch mehrere Kurven, bis er rechtwinklig zu ihrer ursprünglichen Richtung weiterfuhr. Das Rotorengeknatter wurde leiser. Gray fuhr immer weiter in die Plantage hinein, wie ein Gefangener, der durch ein dunkles Kornfeld flüchtet.
    »Wie groß ist die Plantage eigentlich?«, fragte er, denn er wollte wissen, ob sie als Versteck wirklich geeignet war.

    »Über viertausend Hektar groß.«
    Ein verdammt großes Kornfeld.
    Da die Gefahr erst einmal gebannt war, entspannten sich die Passagiere allmählich.
    Rosauro beugte sich vor. »Es gibt noch einen Grund, weshalb Abe hierherwollte.«
    »Und der wäre?«
    Sie hielt eine Münze hoch. Es war die griechische Münze mit dem Chakra auf der Rückseite. Sie zeigte auf den Tempel.
    »Er weiß, wo der liegt.«
    Gray blickte in den Rückspiegel. Abhi Bhanjee saß in der hintersten Sitzreihe neben Luca. Trotz der Dunkelheit konnte er erkennen, dass der Mann Angst hatte. Er dachte an den Ausdruck, den der Hindu gebraucht hatte, als er von Archibald Polks Verschwinden berichtet hatte.
    Ein verfluchter Ort.

13

6. September, 22:26 Südural
    MONK HIELT WACHE.
    In trockenen Kleidern und gewärmt von der Feuerstelle lief er in der Hütte auf und ab. Er bemühte sich, das Knarren der Bodendielen zu vermeiden. Er trug die Stiefel, hatte sie aber nicht zugeschnürt. Auch die Kinder waren für den Fall, dass sie plötzlich aufbrechen mussten, vollständig bekleidet. Auch die Schuhe hatten sie angelassen.
    Konstantin und Kiska hatten sich in ihre Decken eingemummt und aneinandergekuschelt. Im Schlaf wirkten sie kleiner, besonders Konstantin. Aufgrund seiner hellwachen Aufmerksamkeit und seiner altklugen Ausdrucksweise wirkte er älter, als er tatsächlich war. Jetzt aber, da er sich entspannt hatte, wurde Monk klar, dass er nicht älter als zwölf war.
    Wenn er an den Kindern vorbeikam, bewegte Monk sich besonders leise. Inzwischen wusste er, wo die Bodendielen knarrten, und wich den betreffenden Stellen aus. Pjotr hatte sich an die alte Schimpansin geschmiegt. Sie saß auf dem Boden, der Kopf hing ihr auf die Brust, und sie atmete langsam
und gleichmäßig. Pjotr war zuvor aus Angst um seine Schwester in Panik geraten. Monk hatte Vertrauen in den Instinkt des Jungen, doch sie konnten nichts tun. Es hatte eine volle Stunde gedauert, bis Pjotr sich allmählich wieder entspannte, doch die anstrengende Flucht war an ihm nicht spurlos vorübergegangen. Schließlich war er seiner Erschöpfung erlegen und eingeschlafen, bewacht von Marta.
    Egal wie behutsam Monk auch auftrat, immer wenn er an ihr vorbeikam, hob sie den Kopf. Mit trübem, warmem Blick sah sie zu ihm auf, dann sanken Lider und Kopf wieder herab.
    Pass gut auf ihn auf, Marta .
    Wenigstens ein Wesen liebte die Kinder.
    Monk ging zu seinem Sitzplatz bei der Tür. Er hatte den umgekippten Tisch vor die Tür gerückt und einen Stuhl davorgestellt. Mit einem Seufzer ließ er sich darauf nieder.
    Er lauschte auf die Geräusche des Sumpfes: auf das Gurgeln des Wassers, das Quaken der Frösche, das Zirpen der Grillen und die Rufe jagender Eulen. Vor einer Weile war er erschrocken, als ein großes Tier an der Hütte vorbeigekommen war, doch dann hatte er durch die Fensterläden gespäht und einen dreckbespritzten Eber gesehen, der den Boden umwühlte.
    Monk hatte das Tier gewähren lassen, denn es diente ihnen als stoßzahnbewehrter Wachposten. Nach einer Weile war es weitergezogen.
    Die Geräusche des Sumpfs lullten ihn ein. Bald darauf sank ihm das Kinn auf die Brust. Er würde nur mal eben kurz die Augen schließen.
    Die Zeit wird schon wieder knapp, Monk! Beweg dich!
    Er riss den Kopf hoch und knallte damit gegen die Unterseite des umgekippten Tisches. Er hatte bohrende Kopfschmerzen - nicht von dem Zusammenprall, sondern ganz tief drinnen. Einen Moment lang schmeckte er … schmeckte er Zimt ,
würzig und warm, und verspürte eine federleichte

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