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Sigma Force 05 - Das Messias-Gen

Titel: Sigma Force 05 - Das Messias-Gen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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ums Dorf Stellung bezogen und verhinderten, dass jemand auf die Felder flüchtete. Als Nächstes würden sie sich auf die Suche nach ihrer Beute machen und das labyrinthische Dorf durchkämmen.
    Die einzige Hoffnung für die Dorfbewohner bestand darin, dass ihm und seinen Leuten die Flucht gelang und sie die Angreifer ablenkten. Sie mussten fliehen, bevor das Dorf gesichert war.
    Er streckte den Arm nach hinten zu Rosauro aus. »Die Schlüssel.«
    Rosauro drückte ihm die Schlüssel in die Hand. Allerdings hatte sie schlechte Neuigkeiten zu vermelden. »Kowalski und Elizabeth fehlen noch.«
    Gray blickte sich um. Bei der überstürzten Flucht durch die verwinkelten Gassen hatte er nicht mehr auf sie geachtet. »Suchen Sie sie«, sagte er zu Rosauro. »Sofort.«
    Rosauro rannte los.
    Gray musterte Luca durchdringend. »Bewachen Sie den Professor. Passen Sie auf, dass Sie nicht gesehen werden.«
    Der Zigeuner nickte. In seinen Händen funkelten zwei Dolche.
    Gray durfte nicht länger warten.
    In gebückter Haltung rannte er ins Freie.
     
    Elizabeth lief mit Kowalski durch eine verwinkelte Gasse. An der einen Seite verlief ein stinkender Abwasserkanal.
    »Folgen Sie dem Kanal!«, keuchte sie. »Der führt bestimmt aus dem Dorf hinaus.«
    Kowalski nickte und bog um die nächste Ecke. In seiner fleischigen Pranke hielt er eine Pistole. Elizabeth wich nicht von seiner Seite.

    »Haben Sie noch eine Waffe übrig?«, fragte sie.
    »Sie können schießen?«
    »Auf dem College habe ich Tontaubenschießen gemacht.«
    »Das ist kein großer Unterschied. In der Realität schreit das Opfer nur ein bisschen mehr.«
    Er fasste sich unter der Jacke ins Kreuz und zog eine kleine, stahlblaue Beretta hervor, die er Elizabeth blindlings anreichte.
    Sie krampfte die Finger um den Griff; der kalte Stahl übte eine beruhigende Wirkung auf sie aus.
    Sie liefen weiter. Kein Mensch hielt sich auf der Gasse auf, doch am Dorfrand wurde geschossen. Die Bewohner verteidigten ihr Heim und ihr Leben.
    Ein Helikopter raste im Tiefflug über sie hinweg. Der Luftschwall der Rotoren wirbelte Laub und Müll auf. Sie versteckten sich in einer Lehmhütte. Elizabeth bemerkte mehrere Kinder, die hinter einer Schlafpritsche hockten.
    Als der Hubschrauber vorbeigeflogen war, zog Kowalski sie zum Eingang, wich aber gleich wieder zurück und prallte gegen sie. Ein schwarz uniformierter Soldat rannte vorbei. Offenbar hatten sich die Kampfhandlungen inzwischen aufs eigentliche Dorf ausgeweitet. Kowalski spähte nach draußen, winkte ihr zu und trat wieder auf die Gasse.
    »Wir versuchen, die Hügel zu erreichen«, sagte er.
    Sie bogen um zwei weitere Ecken und gelangten zu einem Weg, der schnurgerade zu den Hügeln führte. Auf der Straße lagen Leichen, Blut floss in den Abwasserkanal. Mindestens einer der Toten trug eine schwarze Uniform. Kowalski rückte dicht an der Wand entlang vor. Die Pistole hielt er in der Hand.
    Jenseits des Dorfs ratterte ein Maschinengewehr los.
    Wie sollten sie daran vorbeikommen?
    Bei dem toten Soldaten blieb Kowalski stehen und machte Anstalten, ihm den Helm abzuziehen.

    Zur Tarnung, dachte Elizabeth. Keine schlechte Idee.
    Als Kowalski am Helm zerrte, löste sich auf einmal der ganze Kopf. Erschreckt prallte Kowalski gegen Elizabeth. Beide verloren das Gleichgewicht und stürzten.
    Hinter ihnen tauchte ein dunkler Schatten auf.
    Ein weiterer Soldat.
    Sie hob die Pistole und schoss in rascher Folge. Steine splitterten, Querschläger sirrten umher. Sie hatte ihr Ziel verfehlt, den Gegner aber immerhin hinter die Hausecke zurückgetrieben. Hinter ihrem Rücken knallte Kowalskis Waffe, was sich in der engen Gasse anhörte wie ein Kanonenschuss. Sie sah sich über die Schulter um und erblickte am Ende der Straße zwei weitere Soldaten.
    Sie waren umzingelt.
     
    Gray rannte geduckt von der Gasse ins Freie. Er warf sich unter den Ochsenkarren, der noch immer neben dem brennenden Müllhaufen stand, und robbte an das eine Feuer heran. Wenn die Schüsse und die Hubschrauber den Ochsen nicht aus der Ruhe bringen konnten, dann musste er ihm eben ein bisschen Feuer unter dem Hintern machen.
    Und zwar im wortwörtlichen Sinn.
    Gray zog ein brennendes Reifenstück aus den Flammen und warf es in den öligen Müll, der noch immer auf der Ladefläche lag. Es dauerte nicht lange, da fing der Abfall Feuer. Die Flammen breiteten sich rasch aus. Er packte einen brennenden Ast, kroch vollständig unter den Karren und piekste den Ochsen damit am

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