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Sigma Force 05 - Das Messias-Gen

Titel: Sigma Force 05 - Das Messias-Gen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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und wünschte ihm den Frieden, den er zu Lebzeiten hatte entbehren müssen.
    »Zieh weiter, großer Bursche … dorthin, wo dein Bruder ist.«

00:43 Washington, D.C.
    PAINTER RANNTE ÜBER den leeren Gang auf die Treppe zu. Die Alarmglocken und die Sirene des Protokolls Alpha gellten. Die Evakuierung des Gebäudes war nahezu abgeschlossen. Die Notausgänge mündeten in die angrenzende Tiefgarage. Painter ging davon aus, dass Mapplethorpe die Ausgänge bewachen ließ, damit das Kind nicht unbemerkt entwischte. Wenigstens sollte das Personal den Betonbunker inzwischen verlassen haben.
    Alle bis auf diejenigen, die von Mapplethorpes Leuten übertölpelt worden waren.
    Nach Auslösung des Sicherheitsprogramms hatte Painter an einem Kommunikationsraum haltgemacht und die Videoübertragung eingeschaltet. Alle Verbindungen nach außen wa ren gekappt, was darauf hindeutete, dass der Gegner über einen
Plan der Kommandozentrale verfügte. Die internen Leitungen waren jedoch noch offen. Über die in der obersten Ebene installierten Kameras beobachtete er, wie Mapplethorpes Einsatzkräfte ein Dutzend Geiseln zusammentrieben und ihnen mit Plastikriemen die Hände auf den Rücken fesselten.
    Es hätte schlimmer kommen können. Zu dieser späten Stunde war Sigma nur schwach besetzt. Zufrieden mit dem Gesehenen, traf Painter die nötigen Vorbereitungen und wandte sich anschließend der unmittelbarsten Gefahr zu. Er stieß die Tür zum Treppenhaus auf und hätte damit Kat Bryant beinahe einen Schlag versetzt.
    Sie trug Sascha auf den Armen.
    Er bemühte sich zu begreifen.
    Hinter Kat machte er Malcolm Jennings und einen Bewaffneten aus.
    »Was? Wie?«, stammelte er.
    Lisa zwängte sich an Malcolm vorbei und eilte zu ihm. Sie war blutverschmiert. Das Herz hämmerte ihm in der Brust. Wenigstens schien sie unverletzt zu sein. Sie schlang die Arme um ihn und drückte ihn kurz an sich. Er spürte, wie sie vor Erleichterung erschauerte - dann lösten sie sich voneinander und wurden wieder professionell.
    »Was ist passiert?«, fragte er.
    Kat setzte ihn stichwortartig und emotionslos über die Ereignisse im Krankenzimmer ins Bild und schloss mit dem Satz: »Wir versuchen, aus dem Gebäude herauszukommen.«
    »Mit Sascha werdet ihr das niemals schaffen«, sagte er. »Sämtliche Ausgänge werden bewacht.«
    »Was sollen wir dann tun?«, fragte Lisa.
    Painter sah auf seine Armbanduhr. »Mit eurer Flucht habt ihr mir bereits eine große Last von der Seele genommen.« Er zeigte nach unten. »Bringt Sascha in die Umkleide des Fitnessraums. Verbarrikadiert die Tür.«

    »Und was ist mit Ihnen?«, fragte Kat.
    Er gab Lisa einen Kuss auf die Wange, wandte sich zur Tür und trat hindurch. »Ich habe noch etwas zu erledigen - dann komme ich nach.«
    »Sei vorsichtig«, sagte Lisa.
    Kat rief ihm nach: »Direktor! Monk lebt!«
    Painter blieb stehen und blickte sich um, doch in diesem Moment fiel die Treppenhaustür zu. Was sollte das nun wieder heißen? Zum Nachfragen hatte er jedoch keine Zeit. Das musste warten. Er rannte den Gang entlang, zurück zum Ausgangspunkt, dem Kommunikationsraum. Nach einer Weile wurde er langsamer und schnupperte. Er nahm einen süßlichen Geruch wahr, der mittlerweile vermutlich in der ganzen Kommandozentrale feststellbar war.
    Das war die erste Stufe des Sicherheitsprogramms: Ein gasförmiger Brandbeschleuniger wurde freigesetzt. Bereits nach fünfzehn Minuten war eine kritische Konzentration erreicht. Zwar konnte man ihn notfalls stundenlang gefahrlos einatmen, doch so viel Zeit hatten sie nicht. In weiteren zehn Minuten würde das Gas mittels Funken entzündet werden, was auf allen Ebenen der Kommandozentrale einen Feuersturm zur Folge hätte. Die vom Brandbeschleuniger genährte Feuerwalze würde alles verzehren, was sich in dem Betonbunker befand, und nach wenigen Sekunden wieder erlöschen. Dann würde sich die Löschanlage einschalten und die verbliebenen Flammen ersticken.
    Im Kommunikationsraum musterte Painter die aufgereihten Monitore, die die Bilder der auf den verschiedenen Ebenen angebrachten Videokameras zeigten.
    Schließlich hatte er das Gesuchte gefunden. Auf dem Monitor sah er Mapplethorpe neben Sean McKnight stehen. Er zielte mit einer Pistole auf Seans Rücken. Hinter ihm verschwanden Einsatzkräfte in einem Treppenhaus.

    Painter schaltete die Tonübertragung ein.
    »Wahnsinn«, sagte Sean gerade. »Sie können die offiziellen Stellen nicht einfach umgehen. Oder glauben Sie etwa, Sie könnten

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