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Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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kontrolliert, ist in der Lage, ganze Nationen zu kontrollieren, aber wer die Nahrungsmittel kontrolliert, der kontrolliert die Menschen in aller Welt.«

    Glaubte Karlsen das wirklich?
    Kurz darauf stieg Karlsen in eine Firmenlimousine und fuhr zum Forschungskomplex am Stadtrand von Oslo. Die Reichweite des Mikrosenders wurde überschritten, sodass Painter die Lauschaktion vorerst abbrechen musste. Ihm war es recht. Karlsens Äußerungen zur biogenetischen Forschungsabteilung hatten Painter hellhörig werden lassen. Er spürte kaum die Kälte, als er in den Schatten des hoch aufragenden Schiffs gelangte und sich durch die Menschenmenge drängte, die an der Gangway wartete.
    Er musste sich auf einen weiteren Aspekt der Ermittlung vorbereiten, der ganz besondere Umsicht erforderte.
    Als er sich an den Passagieren vorbeizwängte, rempelte ihn ein stämmiger Mann im Parka an. Da Painter den Zusammenstoß vorausgesehen hatte, war er unwillkürlich einen Schritt beiseitegetreten. Plötzlich flammte in seiner Seite ein sengender Schmerz auf.
    Er drehte sich weg und sah ein Messer in der Hand des Mannes aufblitzen. Wäre er nicht ausgewichen, hätte ihn das Messer im Bauch getroffen. Ein zweites Mal würde er bestimmt kein solches Glück haben. Der Fremde griff erneut an.
    Bislang war niemand auf sie aufmerksam geworden.
    Painter entriss einem der ahnungslosen Touristen die Kamera, wirbelte die schwere Nikon SLR am Schulterriemen im Kreis und ließ sie gegen die Schläfe des Angreifers prallen. Als der Mann zur Seite kippte, warf Painter sich auf ihn, schlang ihm den Riemen ums Handgelenk und riss ihn aufs Pflaster nieder.
    Der Mann schlug mit dem Gesicht auf. Ein Armknochen knackte. Das Messer fiel zu Boden.
    Während die Touristen entsetzt aufschrien, setzte Painter der Waffe nach. Ehe er das Messer packen konnte, ertönte plötzlich ein scharfes Zischen. Das Messer ruckte und schlitterte
über den Boden. Painter zögerte, denn er kannte die tödliche Waffe.
    Ein WASP-Injektionsmesser.
    Im Griff des Dolchs befand sich ein Druckbehälter mit komprimiertem Gas, das die Klinge doppelt gefährlich machte. Auf Knopfdruck wurde eine basketballgroße eiskalte Luftblase in die Wunde injiziert, welche die inneren Organe schockgefrieren ließ und sie pulverisierte. Damit konnte man einen Braunbären mit einem einzigen Stich töten.
    Vom ausströmenden Gas angetrieben, schoss das Messer in das Durcheinander der Schuhe und Beine hinein. Am Landekai brach Chaos aus. Einige Leute flüchteten; andere drängten sich noch enger zusammen. Jemand brüllte: »Der Kerl hat mir die Kamera gestohlen!«
    Mehrere Sicherheitsleute kamen die Gangway heruntergepoltert. Weitere Wachmänner schoben sich durch die Menschenmenge.
    Painter hielt sich die Seite und warf sich ins Gewühl. Der dicke Mantel und die Ausweichbewegung im letzten Moment hatten ihm das Leben gerettet. Trotzdem rann warmes Blut zwischen seinen Fingern hindurch. Die Verletzung brannte. Er durfte sich nicht festnehmen lassen. Doch das Sicherheitspersonal war nicht seine einzige Sorge. Im Laufen behielt er die Menge im Auge.
    War der Angreifer allein gewesen?
    Das war eher unwahrscheinlich.
    Während er zwischen den Passagieren und Touristen hindurchstolperte, achtete er auf die Gesichter und Hände. Wie viele Gegner mochten sich in der Menge verstecken und ihm den Fluchtweg zur Burg Akershus versperren?
    Eines war jedenfalls gewiss. Das war kein beliebiger Raubüberfall gewesen. Das WASP-Injektionsmesser sprach dagegen. Irgendwie war seine Tarnung aufgeflogen. Der unsichtbare Gegner hatte rund um die Festung ein Netz aufgespannt.

    Er musste weg vom Hafen, musste Abstand vom Tatort gewinnen. Als er den Park am Rand des Hafens erreichte, kam er schneller voran. Der Boden knirschte unter seinen Schuhen. Hellrote Tropfen fielen auf den verharschten Schnee. Er hinterließ eine Spur, die leicht zu verfolgen war.
    In fünfzig Metern Entfernung schwang sich ein Mann im Parka über den Zaun und nahm die Verfolgung auf. So viel dazu, nicht auffallen zu wollen. Da er nicht wusste, ob der Mann mit einer Pistole bewaffnet war, rannte Painter auf das Kieferngehölz zu, das die hintere Hälfte des Parks einnahm. Er musste in Deckung gehen.
     
    Der Mann folgte der frischen Blutspur im Schnee. Er lief geduckt, in der Linken hielt er das Messer. Er behielt die Blutstropfen im Auge und achtete gleichzeitig auf die Umgebung. Unter den Bäumen war es schattig, doch die Blutspur war trotzdem noch zu

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