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Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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das Transportmittel.
    Das Transportmittel erwiderte seinen Blick mit gleicher Skepsis und stampfte unruhig mit den Hufen.
    »Das ›Fell-Pony‹«, sagte Dr. Wallace Boyle und machte sich am Geschirr eines der Tiere zu schaffen. »Auf Gottes grüner Erde werden Sie kein wackereres Pony finden. Perfekt geeignet für Bergtouren. Trittsicher und so stark wie ein Ochse.«
    »Sie bezeichnen diese Viecher als Ponys ?«, fragte Kowalski.
    Gray konnte die Bestürzung seines Partners nachvollziehen. Der grau-schwarze Hengst, der soeben für Gray gesattelt wurde, maß am Widerrist über einen Meter fünfzig. Er schnaufte in der kalten Luft und scharrte mit dem Huf am halb gefrorenen Boden.
    »Halt endlich still, Pip«, sagte ein Helfer und zog den Sattelgurt noch etwas fester an.
    Vor einer Stunde waren sie mit dem Wagen von Hawkshead aufgebrochen. Wallace hatte sie zu einer tief in den Bergen gelegenen Pferdefarm geleitet. Offenbar war die Ausgrabungsstätte von hier aus nur zu Fuß oder mit dem Pferd zu erreichen. Wallace hatte ihre vierbeinigen Transportmittel zuvor telefonisch bereitstellen lassen.

    »Das Fell-Pony hat in dieser Gegend eine lange Tradition«, fuhr der Professor fort, während die Ponys weiter aufgezäumt wurden. »Die wilden Pikten haben auf ihrem Rücken gegen die Römer gekämpft. Die Wikinger-Bauern haben sie vor den Pflug gespannt. Und die Normannen, die später kamen, haben auf ihrem Rücken Blei und Kohle befördert.«
    Wallace tätschelte seinem braunen Wallach den Hals und schwang sich in den Sattel. Sein Terrier Rufus tappte zwischen den versammelten Pferden hindurch und hob das Bein an einem Zaunpfahl. Das Misstrauen, das er Seichan gegenüber an den Tag gelegt hatte, war einem brüchigen Waffenstillstand gewichen. Als sie den Fuß in den Steigbügel setzte und sich geschmeidig auf den Rücken eines Braunen schwang, machte der Hund einen weiten Bogen um sie.
    »Mit dem alten Rufus müssen Sie Nachsicht haben«, hatte Wallace im Pub gemeint. »Der hat seinen eigenen Kopf. Und ist leider ein bisschen engstirnig. Hat im Frühjahr einen pakistanischen Doktoranden gebissen.«
    Rachel hatte geschockt gewirkt.
    Seichan hatte sich nichts anmerken lassen. Sie hatte den Hund einfach niedergestarrt, bis er den Schwanz einzog und sich an die Seite seines Herrn zurückzog. Anschließend hatte sie am Tisch Platz genommen.
    Nachdem Rachel enttarnt worden war, hatte sie Wallace ihre wahren Absichten enthüllt, war in einigen Punkten aber vage geblieben. Den mumifizierten Finger hatte sie nicht erwähnt.
    Der Professor hatte ihr aufmerksam zugehört und dann mit den Achseln gezuckt. »Keine Sorge, junge Frau. Ihr Geheimnis ist bei mir gut aufgehoben. Wenn ich Ihnen helfen kann, die Schweinekerle zu fangen, die Marco getötet und Ihren Onkel ins Krankenhaus gebracht haben, soll’s mir recht sein.«
    Dann waren sie aufgebrochen.
    Es lag noch ein weiter Weg vor ihnen.

    Gray stieg auf seinen Hengst, und nach kurzem Hin und Her setzten sie sich in Richtung des Hochlands in Bewegung. Dr. Boyle übernahm mit seinem Wallach die Führung. Sie ritten im Gänsemarsch über einen kurvenreichen Pfad.
    Gray hatte seit einer Ewigkeit nicht mehr im Sattel gesessen. Daher dauerte es eine Weile, bis er sich auf das Pferd eingestellt hatte. Die englischen Fells ragten immer höher auf und rückten näher. In der Ferne flammte im Schein der untergehenden Sonne die schneebedeckte Kuppe von Englands höchstem Berg auf, dem Scafell Pike.
    Im Hochland herrschte winterliche Stille. Das einzige Geräusch war das Knirschen des Schnees unter den Hufen. Gray musste zugeben, dass Wallace hinsichtlich der Pferde den Mund nicht zu voll genommen hatte. Pip schien trotz des Schnees genau zu wissen, wohin er seine Hufe setzen musste. Selbst auf abschüssigem Terrain geriet er nicht aus dem Tritt und hielt das Gleichgewicht.
    Nach etwa vier Kilometern wurde der Weg so breit, dass Gray neben Rachel und Seichan reiten konnte. Zuvor hatten sich die beiden halblaut unterhalten.
    Als Gray sich ihnen anschloss, versuchte Rachel gerade, eine Thermosflasche auszupacken. Als Seichan bemerkte, dass sie damit Mühe hatte, ließ sie die Zügel fallen. Sie lenkte ihr Pferd mit Schenkeldruck näher heran, holte ihre eigene Thermosflasche hervor und schraubte sie auf.
    »Heißer Tee«, sagte Seichan und reichte Rachel den Becher.
    »Danke.« Rachel nahm einen Schluck, der Dampf schlug ihr ins Gesicht. »Ah, das tut gut. Das wärmt von innen.«
    »Das Rezept

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