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Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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verschwundene Volk. Sie hielten diese Leute für Götter und eigneten sich deren Kultur an. Sie verehrten die alten Kultstätten, bauten sie in ihre eigene Mythologie ein und glaubten, die Steine wären die Heimstatt der Götter. Was heute als hohe keltische Kultur gilt, gründet auf diesen heidnischen Steinzeichen. Letztlich führen alle Spuren hierher zurück.« Er zeigte auf die hoch aufragenden Steine. »Die große Frage aber ist: Wer waren die Erbauer der Steinkreise?«
    Gray spürte, dass Wallace’ Erregung immer höhere Wogen schlug. Er machte den Eindruck, als hätte er noch mehr zu sagen und hielte etwas zurück, um die Spannung zu steigern. Ehe er fortfahren konnte, schaltete Rachel sich ein.

    »Das solltet ihr euch mal ansehen.«
    Sie war zur anderen Seite des Steinkreises gegangen und zeigte auf einen der Steine.
    Gray und die anderen traten unter der Absperrung hindurch. Gray hob die Taschenlampe. In den gegenüberliegenden Stein war ein einziges Zeichen eingeritzt. Er drehte sich um und leuchtete die übrigen Monolithe ab – insgesamt waren es zwölf. Auf allen Steinen prangte das gleiche Zeichen.

    »Der geviertelte Kreis«, sagte Gray.
    Wallace nickte. »Jetzt wissen Sie, weshalb ich mir so sicher war, dass sich der Vermerk im Tagebuch des mittelalterlichen Gelehrten Martin Borr auf diesen Ort bezog. Er hat das Zeichen nämlich abgemalt.«
    Gray drehte sich langsam um die eigene Achse.
    Was hatte das alles zu bedeuten?
    Er wandte sich wieder dem ersten Stein zu und überlegte angestrengt. Spiralen auf der einen Seite, ein Heidenkreuz auf der anderen. Er musste daran denken, dass beide Zeichen auch in den Lederbeutel eingebrannt waren: die Spirale auf der einen Seite, das Kreuz auf der anderen .
    Gray blickte Rachel an. Offenbar war sie zum gleichen Schluss gelangt. Er spürte, dass sie dasselbe dachte wie er. Wenn sie Antworten haben wollten, war es höchste Zeit, vor Dr. Wallace Boyle die Karten aufzudecken.
    20:42
    WALLACE BETRACHTETE DAS Artefakt. Er saß in einer der Zelthütten am Kartentisch, die Laterne stand neben seinem Ellbogen. Rachel saß neben ihm und wärmte sich die Hände an einer Tasse Tee. Das war der letzte Rest aus Seichans Thermosflasche. Sie trank einen Schluck; die Wärme tat gut, auch wenn der Tee ein wenig bitter schmeckte. Ein Schuss Sahne wäre nicht schlecht gewesen, doch auch so verjagte das Getränk den letzten Rest Kälte aus ihrem Körper.
    Sie waren zwei Stunden lang draußen gewesen, hatten Fotos gemacht, Messungen vorgenommen und alles dokumentiert. Doch wozu das alles?
    Rachel musterte über die Tischplatte hinweg Gray. Draußen war er immer schweigsamer geworden. Sie kannte ihn gut genug, um zu spüren, dass er besorgt war, weil er meinte, etwas übersehen zu haben. Sie sah ihm an, wie es in ihm arbeitete, und konnte sich denken, welche Frage ihm am meisten Kopfzerbrechen bereitete.
    Worin liegt die Bedeutung dieser Ausgrabungsstätte?
    Seichan saß neben Gray. Bislang hatte sie nur wenig zur Unterhaltung beigetragen, als wollte sie es ihnen überlassen, das Rätsel zu lösen. Jetzt warteten alle auf die Einschätzung des Professors. Die Hälfte des Raums nahmen zwei Pritschen ein. Kowalski hatte sich hingelegt und schützte die Augen mit dem Arm vor der Helligkeit. Da sein Schnarchen noch nicht die Zeltplane erbeben ließ, war er wohl noch wach.
    »Ich weiß nicht, was ich davon halten soll«, meinte der Professor und schüttelte den Kopf. Er hielt den Lederbeutel in der Hand. Den mumifizierten Finger hatte er bereits untersucht. »Ich weiß nicht, wo Marco den gefunden hat, und habe keine Ahnung, weshalb jemand bereit sein sollte, dafür zu töten.«
    »Dann lassen Sie uns zum Ausgangspunkt zurückgehen«,
sagte Gray. »Weshalb ist Pater Giovanni überhaupt hierhergekommen ? Was hat er sich von der Ausgrabung erhofft?«
    »Das war wegen der Leichen«, brummte Wallace, wobei er den Beutel betastete.
    Rachel straffte sich. »Leichen? Was für Leichen?«
    Wallace legte den Beutel auf den Tisch und lehnte sich zurück. »Sie sollten wissen, dass die Torfmoore von den Kelten und deren Druiden verehrt wurden. Sie begruben oder versenkten wertvolle Gegenstände im Moor, die sich daher immer wieder als archäologische Schatztruhen erweisen. Man findet darin Schwerter, Kronen, Juwelen, Töpferware, sogar komplette Streitwagen. Bisweilen aber auch menschliche Überreste. «
    Der Professor legte eine Kunstpause ein und ging zu einem kleinen Campingkocher, wo er sich die

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