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Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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wollte sich noch einmal vergewissern.
    Sie saßen ab. Alle hatten Sitzbeschwerden und kleinere Verbrennungen. Auch nach der Überquerung des Flussbetts war es äußerst knapp gewesen.
    Wenn Rufus uns nicht geführt hätte …
    Gray beobachtete, wie der Professor ein Stück Dauerwurst hervorholte und dem Terrier zu fressen gab. Rufus hatte einen ganzen Wurstteller verdient. Allerdings war er auch mit dieser kleinen Belohnung mehr als zufrieden.
    Wallace bückte sich und tätschelte dem Hund die Flanke. »Gut gemacht, du räudiger Köter.«
    Rufus wedelte heftig mit dem Schwanz.
    Selbst Seichan warf Rufus ein Stück Käse zu, als sie sich die Beine vertrat. Der Terrier fing den Happen aus der Luft auf. Anscheinend hatte er sein anfängliches Misstrauen überwunden. Seichan trat ans Ufer des vereisten Sees, wo sie sich als Silhouette vom reflektierten Mondschein abhob.
    Gray musterte sie aufmerksam.
    Als Rachel in die Flammen zu stürzen drohte, war Seichan ihr als Erste zu Hilfe geeilt. Selbst Gray war einen Schritt hinter ihr zurückgeblieben. Bis jetzt hatte er sich noch nicht richtig bei ihr bedankt.
    Zunächst aber musste er sich um andere Dinge kümmern.

    Kowalski hatte Reisig gesammelt und mit seinen Streichhölzern ein kleines Feuer entzündet. Ungeachtet der Ereignisse war es eine kalte Nacht, und ein Feuer war ihnen hochwillkommen. Alle strebten wie Motten den Flammen zu.
    Gray wärmte sich einen Moment die Hände. Dann streifte er den Rucksack ab und hockte sich hin. Er öffnete ein Fach und nahm das Satellitentelefon heraus.
    »Ein Anruf nach Hause?«, fragte Kowalski.
    »Ich muss Painter informieren. Ihm Bescheid geben, dass wir dem Höllenloch entkommen sind.«
    Als Gray das Telefon ans Ohr hob, ergriff hinter ihm Seichan das Wort. »Das würde ich lieber bleiben lassen.«
    Als er sich umdrehte, blickte er in die Mündung ihrer Waffe.
    »Was soll das?«, fragte er.
    »Geben Sie mir das Telefon.«
    »Seichan …«
    »Machen Sie schon.«
    Gray war sich bewusst, dass Widerstand zwecklos war. Er traute dieser Frau zu, bedenkenlos zu schießen. Deshalb warf er ihr das Telefon zu. Sie fing es geschickt auf, ohne die Pistole zu senken, dann schleuderte sie es in hohem Bogen in den See.
    »Es wird Zeit, dass wir alle von der Bildfläche verschwinden.«
    Gray ahnte, was sie meinte. Wenn er sich nicht meldete, würde Painter glauben, sie wären im brennenden Wald umgekommen. Die Ermittler würden Wochen brauchen, um die Asche zu untersuchen.
    Allerdings begriff er nicht, was Seichan damit bezweckte.
    Die Frage stand ihm anscheinend ins Gesicht geschrieben.
    »Unser Ziel ist es, den Schlüssel zu finden, hinter dem Pater Giovanni her war«, erklärte Seichan. »In der Vergangenheit haben Sie sich bei solchen Vorhaben als recht tüchtig erwiesen, Pierce.« Sie hob eine Braue. »Die Gilde setzt volles Vertrauen in Sie.«

    Gray schüttelte den Kopf; er hätte sich in den Hintern treten können. Er hatte geargwöhnt, dass sie die Ereignisse zu ihrem Vorteil nutzen und sich bei ihren ehemaligen Herren lieb Kind machen könnte – ob in vollem Ernst oder in ihrer Eigenschaft als Doppelagentin mal dahingestellt. Allerdings hatte er erwartet, dass sie damit noch warten würde. Er hatte sich eine Blöße gegeben. Doch das war nicht die ganze Wahrheit. Wut kochte in ihm hoch. Ein Teil von ihm hatte ihr vertraut.
    »Wie wollen Sie uns zur Zusammenarbeit zwingen?«, fragte er zornig. »Sie können uns nicht ständig mit der Waffe bedrohen. «
    »Das ist richtig.« Seichan schob die Pistole ins Halfter.
    Grays Besorgnis nahm zu. Seichans folgende Worte bestätigten seine schlimmsten Befürchtungen.
    »Genau deswegen habe ich Rachel vergiftet.«
    Rachel trat vor. »Was?«
    »Mit dem Tee.« Seichan wich ihrem Blick aus. Sie behielt Gray im Auge. »Ein Designer-Biotoxin, das innerhalb von drei Tagen tötet. Die Symptome werden sich bedauerlicherweise verschlimmern. Übelkeit, Kopfschmerzen, dann kommt es zu inneren Blutungen.«
    Für einen Moment verschlug es Rachel die Sprache; sie konnte es einfach nicht glauben. »Aber Sie haben mir das Leben gerettet. Eben im Wald.«
    Seichan zuckte mit den Schultern. »Es gibt ein Gegenmittel. Ein speziell für dieses Toxin designtes Enzym. Die beiden Stoffe verhalten sich sozusagen wie Schlüssel und Schloss. Es gibt kein anderes wirksames Gegenmittel. Und damit das klar ist, ich weiß weder, woraus das Mittel besteht, noch wo es zu finden oder zu bekommen ist. Sobald Sie den Schlüssel

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