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Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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geworden war, nachdem Painters Tarnung aufgeflogen war und der Senator gejagt wurde. Zweitens, dass ihr Hauptverdächtiger die Stadt verlassen hatte und unterwegs war zu den Eisinseln, die auch sie ansteuerten. Dort wollten sie Karlsen stellen und ihm ein paar ernsthafte Fragen unterbreiten.
    Der Firmenchef von Viatus beabsichtigte, zusammen mit einer Gruppe von Gipfelteilnehmern die berühmte globale Saatgutbank zu besichtigen. Dies war die Arche Noah der Samen, dazu erbaut, ihre kostbare Fracht – die Samen von über dreihunderttausend verschiedenen Pflanzen – vor Kriegen, Seuchen, Atomkriegen, Erdbeben und drastischen Klimaveränderungen zu schützen. Auf eine Dauer von mindestens zwanzigtausend Jahren angelegt, befand sich die Saatgutbank in einer der am dünnsten besiedelten Regionen der Welt in einhundertfünfzig Meter Tiefe unter einem Berg.
    Wenn sie sich ungestört mit Karlsen unterhalten wollten, war dieser Ort bestens dafür geeignet. Allerdings war eine solche Begegnung nicht ohne Risiko.
    »Senator«, versuchte Painter es ein letztes Mal, »ich halte es immer noch für das Beste, wenn Sie in Longyearbyen bleiben würden. Gegebenenfalls können wir Sie jederzeit zu der Ermittlung hinzuziehen.«
    Painter tat weiterhin so, als kämen er und seine Begleiter vom Büro des Generalinspekteurs und arbeiteten für die Militärstrafbehörde. Das konnten sie sogar mit Dienstmarken belegen.

    »Ich komme mit«, beharrte Senator Gorman und nahm einen Schluck Kaffee.
    Painter war nicht entgangen, dass sich der Senator einen Schuss Brandy aus der Bordbar genehmigt hatte. Doch daraus konnte er ihm keinen Vorwurf machen. Gorman hatte in den vergangenen Stunden ein paar harte Schläge einstecken müssen. Mit Karlsen hatte er beinahe auf freundschaftlichem Fuß gestanden.
    Gormans Tonfall wurde schärfer. »Sollte Ivar tatsächlich in die Ermordung meines Sohnes verwickelt sein …«
    »Wir wissen noch immer nicht, wie tief er in der Sache drinsteckt«, wandte Painter wenig überzeugend ein.
    Das kaufte ihm der Senator nicht ab.
    »Der Scheißkerl hat mir auch noch die Hand geschüttelt.« Gorman schlug mit der Faust auf den Tisch, dass die Kaffeetassen und Unterteller klirrten. Er funkelte Painter über den Tisch hinweg an. Offenbar würde er sich nicht umstimmen lassen. Painter konnte seinen Schmerz über den Verlust des Sohnes und den Verrat nur erahnen, doch im Moment kam es darauf an, dass jeder, der an der Aktion beteiligt war, einen kühlen Kopf bewahrte.
    Gleichwohl verfügte der Senator über ein durchschlagendes Argument, und das brachte er auch vor. »Ohne mich kommen Sie nicht mal in Ivars Nähe.«
    Painter faltete die Hände im Schoß; den Tatsachen konnte er sich nicht verschließen. Karlsen war eine Stunde vor ihnen aufgebrochen, um dem vom Nordpol heranziehenden Sturm zuvorzukommen. Wenn sie landeten, würde er bereits bei der Saatgutbank eingetroffen sein. Und da zahlreiche VIPs des Welternährungsgipfels anwesend waren, würden die Sicherheitsvorkehrungen besonders streng sein.
    Senator Gorman fuhr fort. »Um reinzukommen, sind Sie auf mich und meinen Ausweis angewiesen. Allein mit Ihren Dienstmarken
werden Sie nicht an den Wachleuten vorbeikommen. Als mein Gast hingegen können Sie die Saatgutbank problemlos betreten.«
    Zuvor hatten sie entschieden, dass Painter mit Karlsen sprechen sollte. Das Samenlager befand sich hinter stahlverstärkten Toren und war durch ein ausgeklügeltes Videoüberwachungssystem geschützt, ganz zu schweigen von den mehreren Tausend Eisbären, die auf der Insel lebten. Aus aktuellem Anlass war zudem ein Kontingent der norwegischen Armee vor Ort, das die Sicherheit der Besucher gewährleisten sollte.
    Mit dem Senator in die Party hineinzuplatzen, würde ebenso schwierig werden wie ein Einbruch in Fort Knox.
    In Anbetracht der Umstände gab Painter schließlich nach. Er straffte sich und musterte die Anwesenden. »Bevor wir landen, sollten wir uns klarmachen, was wir wissen – vor allem aber, was wir nicht wissen. Sobald wir am Boden sind, muss alles ganz schnell gehen.«
    Monk nickte. »Wo fangen wir an?«
    »Bei Ivar Karlsen, der Zielperson.« Painter fasste Gorman in den Blick. »Sie haben jahrelang mit ihm zusammengearbeitet. Was können Sie uns über ihn sagen?«
    Der Senator lehnte sich zurück; er bemühte sich zwar, seinen Zorn zu bezähmen, schaute aber trotzdem finster drein. »Hätten Sie mir diese Frage gestern gestellt, hätte ich geantwortet, er ist ein rauer,

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