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Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Ohr.
    »Hallo«, sagte sie.
    »Wie ich höre, läuft die Operation in England wie geplant.«
    »Das tut sie«, sagte sie nicht ohne einen Anflug von Stolz.
    »Und Senator Gorman ist entkommen.«
    Ihr Gesichtsfeld verengte sich, wurde an den Rändern schwarz. Von einem Moment zum anderen verlor sie ihr ganzes Selbstvertrauen.
    »Ja«, sagte sie gepresst.
    Das Schweigen dehnte sich. Krista klopfte das Herz bis zum Hals.
    »Dann sollten wir den zweiten Strang unseres Plans weiterverfolgen. «
    Krista unterdrückte einen Seufzer der Erleichterung, vermochte ihre Verwirrung jedoch nicht zu verbergen. »Den zweiten Strang?«
    »Wir bereiten den Boden für das Endspiel.«

    »Sir?«
    »Echelon ist zusammengekommen und hat die Szenarien neu bewertet. Wie es aussieht, spricht wenig dafür, die Beziehung zu Viatus fortzuführen. Ivar Karlsen entwickelt sich zusehends zu einem Risikofaktor. Zumal in Anbetracht der merkwürdigen Vorgänge, die sich in der Nacht in seiner Forschungseinrichtung zugetragen haben. Er ist allenfalls noch als Sündenbock für uns von Nutzen, als jemand, der das gegnerische Feuer auf sich zieht.«
    Krista konzentrierte sich und bewertete blitzschnell ihre Rolle neu.
    Der Anrufer fuhr fort. »Wir verfügen über alle relevanten Forschungsergebnisse. Was Ivar Karlsen angestoßen hat, lässt sich nicht mehr umkehren und wird uns am Ende von Nutzen sein, ganz gleich, ob er dann noch mit von der Partie ist oder nicht.«
    »Was soll ich tun?«
    »Sie begleiten ihn wie geplant nach Svalbard und erwarten weitere Anweisungen. Wie ich höre, beabsichtigt er, eher aufzubrechen als erwartet.«
    »Es ist ein Unwetter im Anmarsch. Er möchte verhindern, dass seine Pläne durcheinandergeraten.«
    »Sehr umsichtig von ihm. Denn dort draußen braut sich in der Tat was zusammen.« Die Stimme des Anrufers wurde leiser. »Sie wissen, was Sie zu tun haben.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen.
    Krista ließ das Handy sinken und legte beide Hände darum. Sie rückte noch ein Stück näher ans Feuer, doch es vermochte sie nicht zu wärmen. Reglos stand sie da und verlor jedes Zeitgefühl. Sie atmete schwer.
    Nach einer Weile ließ sich hinter ihr eine Stimme vernehmen.
    »Kommst du ins Bett, Krista?«

    Sie blickte sich über die Schulter um. Ivar Karlsen stand nackt in der Schlafzimmertür. Trotz seines Alters hatte er sich gut gehalten. Sein Bauch war flach, seine Beine kräftig und muskulös. Vor allem aber war er im Bett nicht auf Pillen angewiesen.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte er.
    »Könnte nicht besser sein.«
    Sie drehte sich zu ihm um, schob das Handy in die Tasche, löste den Gürtel und ließ den Morgenmantel auf den Pelzvorleger gleiten. Dem Kamin wandte sie den Rücken zu, spürte die Wärme des Feuers und die Eiseskälte des Burgzimmers.
    Sie befand sich genau am richtigen Ort.
    Zwischen Feuer und Eis.

DREI
DIE SAAT DER ZERSTÖRUNG

18
    13. Oktober, 8:43 Im Luftraum über der Norwegischen See
    DIE SONNE VERHARRTE tief am Himmel, als der Privatjet den Polarkreis überflog. Gegen Ende des Herbstes waren die Tage hier kurz. Der Svalbard-Archipel lag auf halbem Weg zwischen der Nordküste Norwegens und dem Nordpol. Über die Hälfte seiner Fläche war von Gletschern bedeckt, und außer Rentieren und Eisbären gab es hier nur wenig Leben.
    Selbst der Weihnachtsmann hätte sich hier wohl kaum zu Hause gefühlt.
    Im Moment aber schwelgte Painter im Leder- und Mahagoniambiente des Privatjets, eines Citation Sovereign, den Kat ihnen besorgt hatte. Bei der Flugüberwachung firmierten sie als Vertreter eines Kohle-Konsortiums. Das war eine gute Tarnung, denn der wichtigste Industriezweig des Archipels war die Kohleförderung.
    In der Kabine gab es sieben Sitze, und da sie nur zu viert waren, hatten sie mehr als genug Platz, um sich auszubreiten. Alle hatten ein wenig geschlafen, denn die Nacht war lang und anstrengend gewesen, doch in einer knappen Stunde würden sie bereits in Longyearbyen landen, der größten Siedlung auf den Svalbard-Inseln.

    Painter lehnte sich im Ledersessel zurück. Ihm gegenüber am Tisch saß Senator Gorman. Monk und Creed teilten sich das Sofa. Es war an der Zeit, dem gegenseitigen Abtasten ein Ende zu machen, die Karten auf den Tisch zu legen und sich auf die bevorstehende Auseinandersetzung vorzubereiten.
    Painter war sich bewusst, dass Eile geboten war, sobald die Maschine auf der Landebahn aufgesetzt hatte. Zwei Dinge waren ihnen klar. Erstens, dass der Boden in Oslo zu heiß

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