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Signal: Roman (German Edition)

Signal: Roman (German Edition)

Titel: Signal: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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so sein konnte, wie sie wirklich war, tun konnte, was sie tun wollte, und weil ich nicht viel von ihr verlangt habe.«
    Sie nickte. »Ja, das mögen Frauen. Eigentlich aber auch Männer. Vermutlich trifft das auf die meisten Menschen zu.«
    »Da hast du vermutlich recht«, erwiderte er mit unbeteiligter Stimme.
    »Natürlich. Wenn   – falls   – ich eine dauerhafte Beziehung eingehe, muss mein Partner all diese Dinge ebenfalls befürworten.«
    Eine vertraute, frustrierende Mauer entstand erneut zwischen ihnen, alle Fallgitter gingen herunter, und er verzog das Gesicht. »Inwiefern soll er das denn befürworten?«
    »Indem er   …« Sie blieb stehen und runzelte die Stirn. »Hörst du das?«
    Meinst du deine warme, seidenweiche Stimme? Nur mit Mühe gelang es ihm, sich auf die ihn umgebende Realität zu konzentrieren, und dann runzelte er ebenfalls die Stirn.
    »Ja, ich höre es.« Auf einmal war er alarmiert. »Das klingt wie ein Laster oder ein Allradfahrzeug. Es ist auf jeden Fall kein Schweber und auch zu laut für eine Drohne.«
    Das Geräusch wurde lauter und zu einem stetig ansteigenden Dröhnen. »Das muss ein verdammt riesiger Laster sein«, meinte sie mit unsicherer Stimme. »Insbesondere wenn man bedenkt, dass es hier keine Straße gibt.«
    »Es könnte ein Frachttransporter sein. Ein gigantischer.« Er begann, die Seitenwände der Schlucht nach einem neuen Versteck abzusuchen. »Falls es wirklich etwas in der Art ist, dann muss es zur Firma gehören.«
    Ein weiterer langer Augenblick verging, in dem sie reglos dastanden und lauschten. Das Brummen wurde zunehmend lauter.
    »Das ist kein Laster«, erkannte er. »Das Geräusch ist zu gleichmäßig, zu laut, zu   …«
    Doch er konnte den Satz nicht beenden, da er von einer gewaltigen Woge aus braun-weißem Wasser unterbrochenwurde, das um die nächste Biegung der Schlucht herumgeschossen kam.
    Eine Sturzflut.
    Der ungewöhnliche Regenguss, der sie kurzfristig durchnässt hatte, war im Osten weitaus heftiger gewesen. Dort, am westlichen Rand der Jakkalsberge, hatte der Wolkenbruch Bäche und Flüsse sowie Schluchten und Canyons überfüllt und war auf seiner Reise zu einer Küste, die er nie erreichen sollte, zu einem immer stärker und schneller fließenden Strom angeschwollen. Nun breitete sich das Wasser über den gewaltigen Ebenen aus, versank im ausgetrockneten schwammartigen Sand und floss vorübergehend durch jede Schlucht und jede ausgetrocknete Senke am Rand der Berghänge.
    Darunter auch das Flussbett, durch das sie momentan wanderten.
    » LAUF !«
    Sie folgte ihm, als er sich umdrehte und den Weg zurückhastete, den sie gekommen waren. Während sie wie verrückt rannten, suchten sie an den Steinwänden neben ihnen nach Hinweisen auf einen Ausweg, einen Weg nach oben oder auch nur einen simplen Vorsprung, an dem sie sich festhalten konnten. Doch da war nichts, nur der glatte, geschwungene Stein, der wie erstarrte Wellen aussah und im Verlauf mehrerer Tausend Jahre, in denen das Wasser daran entlanggeflossen und ihn poliert und geglättet hatte, jegliche Unebenheiten verloren hatte.
    »Hier, Doc! Hier drüben!«
    Die vielen Risse in der Steinwand, die Whispr entdeckt hatte, waren zu schmal für menschliche Finger. Natürliche menschliche Finger. Der verzweifelte Meld rammte seine knochigen Fortsätze, die seine verjüngten Finger darstellten, in diekaum sichtbaren Spalten und zog sich nach oben. Als sich sein schmaler Körper so an den kühlen Stein drückte, sah er aus wie eine seltsame spindeldürre Wüstenspinne.
    Ingrid machte sich daran, ihm zu folgen, strauchelte auf dem Sand und dem Kies, fand aber wieder festen Halt und versuchte, ihm hinterherzuklettern. Doch trotz ihrer kurzen Fingernägel gelang es ihr nicht, am Felsen Halt zu finden. Sie schrie auf, doch ihr Schrei ging in dem apokalyptischen Rauschen des Wassers unter. Whispr rammte die Finger einer Hand weit in den tiefsten Riss, den er finden konnte, streckte den anderen Arm aus und packte ihre durch die Luft wirbelnde rechte Hand.
    »Kletter hoch! Nutz deine Füße, Doc! Und beeil dich !«
    Das Wasser traf ihren Körper und spritzte bis zu ihren Schultern hoch, und Ingrid wandte den Kopf ab, um der brutalen Strömung zu entgehen. Die dünnen, kabelartigen Muskeln in Whisprs Armen spannten sich, als er sich bemühte, sie festzuhalten. Das Wasser toste um sie herum, zerrte an Ingrids Körper und zog sie wie eine beigefarbene Flagge in die Länge, wobei ihre Beine wie Fetzen

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