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Signal: Roman (German Edition)

Signal: Roman (German Edition)

Titel: Signal: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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wurde ein kleines Stück gesenkt. Sie konnte den Kopf nicht abwenden und spürte den Druck. In ihrer Nase pochte es. Als Ärztin wusste sie genau, welche physiologischen Auswirkungen sie zu erwarten hatte, wenn er sein ganzes Körpergewicht auf seinen Fuß stützte. Das knirschende Geräusch und das darauffolgende reichlich austretende Blut wären dann ihre geringste Sorge. Schlimmeres war aufgrund der Richtung zu erwarten, in die sich die zahlreichen Knochensplitter in ihrem Inneren ausbreiten würden   …
    Der Stiefel schwankte, bewegte sich ein wenig vor und zurück und glitt dann über ihren Kopf hinweg wieder auf den Sand. Jetzt stand er breitbeinig über ihr und schwankte leicht. Er drehte sich um und griff nach der Pistole, die an seinem Gürtel hing. Seine Hand und seine Finger schienen zu erstarren. Sie wagte es kaum noch, zu atmen und sah ihn blinzelnd an.
    Etwas ragte seitlich aus seinem Hals. Es waren sogar mehrere Dinge, die aussahen wie grüne Nadeln. Während sie ihn anstarrte, traf ihn eine weitere mitten in die zerfurchte Stirn. Er griff danach, zog sie heraus und starrte sie verwundert und schockiert an. Dann suchte er mit dem Blick die Umgebung ab. Eine weitere grüne Nadel bohrte sich in sein linkes Auge, direkt unter der Pupille.
    Schreiend und mit den Händen sein Gesicht bedeckend, taumelte er nach hinten und stolperte über den dort liegenden Körper. Ingrid war dankbar, dass er auf dem Boden und nicht auf ihr landete, als er fiel. Dort rollte er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht herum und tastete verzweifelt nach seiner durchbohrten Hornhaut, während sein Körper von einem Hagel grüner Nadeln gespickt wurde. Wasser tropfte aus seinem Rückensack, als dessen manipulierte Haut durchbohrt wurde. Schon bald hörte er auf, zu schreien und sich zu bewegen. Wenige Augenblicke später lag er reglos da.
    Ingrid atmete schwer, und ein leises, kratzendes Geräusch erregte ihre Aufmerksamkeit, sodass sie den Blick von der Leiche des Führers abwandte. Sie blinzelte, da ihr die Sonne direkt in die Augen schien, und konnte einige Gestalten erkennen, die sich am Rand der Schlucht versammelten. Immer mehr erschienen dort, bis mehrere Dutzend der aufrecht stehenden Wesen schweigend dort standen und nach unten starrten. Jede dieser Gestalten trug ein hohles Rohr in der Hand, das mit Pflanzenharzen gehärtet worden war, sowie einen Köcher voller Nadeln auf dem Rücken. Einige hatten sich kleine Beutel über eine Schulter geschlungen. Ihre Haarfarben reichten von braun über grau bis hin zu weiß, aber ihre Augen waren einheitlich schwarz. Alle waren in etwa gleich groß.
    Keiner von ihnen schien größer als dreißig Zentimeter zu sein.
    Ingrid fragte sich, ob sie träumte. Das konnte nicht real sein, was sie da sah. Es gab keine andere vernünftige Erklärung. Andererseits war ihr Kidnapper tot. Der Freewalker Quaffer lag nicht weit von ihr entfernt reglos am Boden und war mit grünen Nadeln gespickt. Noch vor wenigen Augenblicken war er am Leben gewesen und hatte sie sehr real bedroht. Jetzt bewegte er sich nicht mehr und war harmlos. Die unbestreitbare Ursache für seinen jetzigen Zustand stand am Rand der Schlucht und starrte auf sie herab.
    Sie warf Whispr einen Blick zu und erkannte, dass er ebensofasziniert war wie sie. Doch trotz des Ablebens des streitlustigen Führers schien ihr Freund ihre Aussichten in einem nicht ganz so rosigen Licht zu sehen wie sie. Die Kreaturen hatten Quaffer getötet. Sie konnten genauso problemlos auch Whispr und seine ebenso hilflose Gefährtin umbringen.
    Sie unterhielten sich leise und piepsend. Dann stieg einer von ihnen, der etwas größer zu sein schien als die anderen, in die Schlucht hinab. Kleine, klauenbesetzte Füße fanden problemlos Halt an einem Abhang, an dem ein Mensch gestürzt wäre. Als sich die Kreatur Ingrid näherte, blieb sie ganz still liegen, da sie sie nicht alarmieren wollte. Nicht dass sie mit hinter dem Rücken gefesselten Händen und verschnürten Füßen viel hätte anrichten können.
    Das schlanke Säugetier umrundete die Ärztin schnell, starrte und schnüffelte, während seine Begleiter angespannt oben warteten. Danach kroch es auf ihre Brust, erhob sich auf die Hinterbeine und stand so ruhig wie ein Zweifüßer da, während es ihr Gesicht studierte. Die schwarze Nase an der Spitze seiner langen Schnauze zitterte. Als es gähnte, konnte sie einen Blick auf kleine, aber sehr scharfe Zähne erhaschen.
    Whispr konnte es nicht länger

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