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Signal: Roman (German Edition)

Signal: Roman (German Edition)

Titel: Signal: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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übersät und schwitzte stark, erregte aber dennoch Gefühle in ihm, die jede Menge Proteine verbrannten, obwohl diese andernorts dringender benötigt wurden. »Aber was ist es dann?«
    Ingrid schirmte die Augen mit einer Hand ab und sah blinzelnd in die Ferne. »Was immer es ist, es scheint stärker zu werden. Gib mir mal dein Monokular.«
    Er blieb neben ihr stehen und wartete geduldig, während sie in seinem Rucksack herumwühlte und nach dem Fernglas mit nur einer Linse suchte. Dann sah sie hindurch und brauchte nur einen Sekundenbruchteil, um zu erkennen, was dort auf sie zukam.
    »Scheiße«, sagte sie nur und steckte das kompakte optische Gerät wieder in seine Tasche.
    Whispr war nicht schockiert, aber doch leicht überrascht. Als er der Ärztin erstmals in ihrer Praxis begegnet war, war ihre Wortwahl stets anständig, wenn nicht gar übermäßig höflich gewesen. Die anstrengende Reise und die unangenehmen Erlebnisse setzten ihr jedoch zunehmend zu. So weit ist es schon gekommen, sagte er sich. Diese Erkenntnis hätte ihn eigentlich freuen sollen. Perverserweise tat sie es jedoch nicht. Auch wenn sie im Laufe der Zeit deutlich zugänglicher geworden war, stellte er überrascht fest, dass er es bevorzugte, sie weiterhin auf ein Podest stellen zu können.
    »Ein Sandsturm«, klärte sie ihn auf. »Zumindest vermute ich es. Ich habe Sandstürme bisher nur in Naturvids gesehen.«
    »Geht mir nicht anders.« Er starrte die sich auftürmende gelbe Wand an, die sich ihnen rasch aus nördlicher Richtung näherte. »So was sieht man in Savannah nun mal nicht.« Dann suchte er mit den Blicken ihre nähere Umgebung ab. »Wennich die Geschwindigkeit, mit der er sich bewegt, richtig einschätze, hat er uns in etwa einer Stunde erreicht. Er befindet sich direkt vor uns, wir können ihm nicht davonlaufen, und wir können ihn nicht umgehen. Also müssen wir uns irgendwo einen Unterschlupf suchen und warten, bis er vorüber ist.« Er stöhnte. »Deine Katzenratten hätten vermutlich einfach nur mit den Achseln gezuckt und sich in ihren Bau zurückgezogen. Hast du Lust, einen zu graben?«
    Sie zeigte ihm ihre Hände: die Hände eines Arztes. Normalerweise waren sie weich und empfindsam, doch die vielen anstrengenden Reisetage hatten bewirkt, dass sie hart und rau geworden waren. Doch noch waren es nicht die Hände eines Minen- oder Straßenarbeiters. Eine Verschönerung wie beispielsweise Nagellack hätte allerdings auch nicht mehr dazu gepasst. Als sie ihre Hände so anstarrte, stellte sie fest, dass sie eine Maniküre gebrauchen konnte. Eigentlich war ihr ganzer Körper fällig für eine Maniküre.
    Die flache Sandebene, auf der sie sich fortbewegten, bot ihnen nur wenige Unterschlüpfe an. Hier gab es keine Bäume, hier wuchs nichts, was größer war als kniehohe Sukkulenten. Ohne sich abgesprochen zu haben, wurden sie beide schneller, bis sie fast schon rannten.
    »Schaffen wir es bis zur nächsten Schlucht?«, erkundigte sie sich nervös. Inzwischen hatte der Himmel schon eine gelbe Farbe angenommen. Sie konnte den näher kommenden Sturm jetzt auch hören, das schwache Jaulen eines meteorologischen Golems. Immer schneller wurde der Sand vom heftiger werdenden Wind aufgewirbelt. Es würde nicht angenehm werden. Sich einfach hinzusetzen und zu warten, bis der Sturm vorüber war, um danach weiterzumarschieren, war unmöglich. Während sie nach vorn sah, schien der Sturm, eine glatte,sich auftürmende Mauer aus unbarmherzigem, verwirbeltem Sand, immer schneller näher zu kommen.
    »Wir können es versuchen«, erwiderte Whispr und wurde noch schneller, sodass er jetzt über die Ebene rannte.
    Ouspels Karte zufolge war der nächste Unterschlupf nicht mehr weit entfernt. Sie hatten bereits einen Großteil der Ebene hinter sich gelassen. Die nächste Schlucht, in der sie Schutz suchen konnten, verlief vom Fuß der Berge in Richtung Nordwesten. Dort wären sie nicht nur vor dem Sturm in Sicherheit, sie würden ihrem Ziel so auch noch näher kommen. Er merkte, dass er vor seinem inneren Auge die schützenden Wände bereits vor sich sah. Sie mussten die Schlucht nur noch erreichen, hineinklettern und darauf warten, dass der Sturm vorüber war. Dort konnten sie sich ausruhen und wieder zu Kräften kommen, da sie nach dem langen Marsch und dem daran anschließenden Rennen über die Ebene ausgelaugt waren. Sie konnten   …
    Sie erreichten die Schlucht nicht mehr rechtzeitig.
    Der Sandsturm wurde nicht nach und nach heftiger wie ein

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