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Signal: Roman (German Edition)

Signal: Roman (German Edition)

Titel: Signal: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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versteckt bei sich trug, verschwunden war. Wenn er jetzt sofort umkehrte, anstatt nach ihr zu suchen, dann hatte er vielleicht eine geringe Chance, ins weit entfernte Orangemund zurückzugelangen.
    Da sie nicht sehen konnte, wohin sie ging, geblendet vom Gelb und nicht vom Schwarz, stolperte sie über etwas und fiel zu Boden.
    » Farko , Doc! Pass auf, wo du hintrittst!«
    Sie warf sich gegen ihn, und es war ihr egal, ob sie sich bei dem Sturz verletzen konnte. Eine etwas größere Frau wäre in der Lage gewesen, ihre Arme gleich zwei Mal um seine drahtige Meld-Gestalt zu legen. Nach kurzem Zögern legte er seine dünneren, aber kräftigeren Arme sanft um sie und drückte sie an sich. Sie weinte weiter, bis ihr auf einmal bewusst wurde, wo sie sich befand und was sie da tat. Dann entzog sie sich ihm und versuchte, sich auf den Boden zu drücken. Die Felsen und die stämmigen, vom Wind gepeitschten Wolfsmilchpflanzen boten gerade so viel Windschutz, dass ein Großteil des umherwehenden Sandes, wenngleich nicht alles, über ihre Köpfe hinwegflog.
    Immer wieder musste sie sich den Sand aus den Augen reiben. Ihre Tränen verwandelten die Körnchen, die sich angesammelt hatten, in klebrigen Feinstaubschlamm. Während sie die Klumpen wiederholt aus den Augenwinkeln klaubte, stellte sie fest, dass sie kein Wattestäbchen, sondern eigentlich gleicheinen Löffel benötigt hätte. Irgendwann fiel ihr ein, dass sie sich noch gar nicht bei ihrem Begleiter entschuldigt hatte.
    »Entschuldige, dass ich auf dich gefallen bin, Whispr. Ich konnte überhaupt nichts sehen. Ich wusste nicht mal, ob ich in die richtige Richtung gehe. Ich habe gerufen, so laut ich konnte, aber du hast mich vermutlich nicht gehört.«
    Er musste lauter sprechen, damit sie ihn verstehen konnte. »Ich kann dich ja jetzt kaum hören, Doc.« Er legte den Kopf auf die Seite und stützte sich auf einen Ellenbogen, während er versuchte, um die Felsen herumzusehen. Der heftig umherwirbelnde Sand trieb ihn schnell wieder in die Deckung zurück. »Ich kann auch überhaupt nichts sehen.« Er holte seine Wasserflasche hervor und nahm einen großen Schluck, wobei er darauf achtete, nichts zu verschütten. Dann wischte er sich die Lippen mit einem Unterarm ab, bevor er den Behälter wieder verschloss. »Ist gut möglich, dass wir eine Weile hierbleiben müssen.«
    »Wie lange ist eine Weile?« Sie legte sich neben ihn auf den Boden.
    Er schniefte und steckte den Finger in die Nase, in der sich immer mehr Sand ansammelte. »Woher soll ich das wissen, Doc? Ich weiß absolut nichts über Sandstürme. Minuten, Stunden, Tage.« Er deutete auf die seltsamen Pflanzen, die in der Nähe standen. »Sieh dir die Dinger an. Sie könnten mehrere Hundert Jahre alt sein. Sie stehen einfach nur da, haben nichts zu gucken, nichts zu tun und hoffen, dass ihre Stacheln abschreckend genug sind, um die Pflanzenfresser fernzuhalten, die sich an ihnen satt fressen wollen, wenn es nicht gerade stürmt.« Er schüttelte den Kopf. »Wie ich dieses Land hasse! Ein Tag in Savannah oder Charleston ist besser als eine Ewigkeit hier draußen!«
    »Möglicherweise nicht, wenn man eine Pflanze ist«, entgegnete sie.
    »Tja, im Moment wäre ich liebend gern eine. Eine mit sehr langen Wurzeln.« Er rutschte nach unten und sah gen Himmel, wobei er wegen des Windes, aufgewirbelten Sandes und umherfliegender kleiner Steinchen heftig blinzeln musste. »Meine Mutter   … Guck mich nicht so an, auch ich hatte eine   … Meine Mutter hat immer gesagt, dass jede Sache eine gute Seite hätte. Obwohl wir hier auf dem Flachland festsitzen, müssen wir uns wegen der Sucher und Patrouillen von der Firma keine Sorgen machen. Bei diesem Wetter gibt jede Maschine auf. Der Sand wird durch jede Ritze dringen.« Er schloss die Augen.
    Sie sah ihn ungläubig an. »Erzähl mir nicht, dass du jetzt schlafen willst, bis sich der Sturm gelegt hat!«
    Seine Augenlider flatterten, öffneten sich jedoch nicht wieder. »Ich habe mal ein ganzes Gratiskonzert von zehn spatialverzerrten Technopulsbands im Jackson Park verschlafen. Das hier ist gar nichts dagegen.« Daraufhin schwieg er.
    Da sie dem nichts hinzuzufügen und ohnehin keinen Gesprächspartner mehr hatte, versuchte Ingrid, die Gelassenheit ihres Partners nachzuahmen, was ihr jedoch nur ansatzweise gelang.

7
    »Gottverdammter Sturm!«
    Volksmann kämpfte mit der Steuerung, als der Schweber nach Backbord abdrehte. Da es sich dabei nicht um ein Flugzeug handelte, konnte

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