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Signal: Roman (German Edition)

Signal: Roman (German Edition)

Titel: Signal: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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zurück. Etwas Großes, Geflügeltes sauste hoch am Himmel über sie hinweg und schien zu überprüfen, ob die beiden Gestalten, die auf dem Sand geschlafen hatten, am Leben oder bereits tot waren. Als sich Ingrid jedoch bewegte, drehte das Tier enttäuscht ab.
    Auf der anderen Seite der Schlucht regte sich Whispr, der ebenfalls langsam wach wurde. Als er sah, dass sie sich aufsetzte und ihre Umgebung wachsam in Augenschein nahm, versuchte er, den Schlaf abzuschütteln, der wir alte Spinnweben an ihm zu hängen schien.
    »Was ist, Doc? Was ist los?«
    »Sie sind weg.« Ihrer Antwort war ihre Enttäuschung, aber auch ihre Resignation anzuhören. »Alle.«
    Whispr kam unter seiner Decke hervor, stand auf und streckte sich, wobei er aussah wie eine menschliche Vogelscheuche, die ihre Fäuste langsam gen Himmel streckte. »Die Wiesel   … Entschuldige, Mungos sind weg?« Er kratzte sich und führte eine eigene morgendliche Inspektion der schmalen Schlucht durch. Alles war still und ruhig, wie man es von einer derart beschaulichen Szenerie auch erwarten würde, solange man den Haufen aus frisch aufgeschaufeltem Sand und Dreck an einer Wand des ausgetrockneten Flussbettes ignorierte.
    »Du vermisst sie wohl?«
    Sie nickte. »Sie waren   … bezaubernd. Und diese Nyala war das interessanteste illegale Experiment, dem ich je begegnet bin.«
    Er grunzte, holte einen Frühstücksumschlag hervor und goss vorsichtig ein wenig Wasser aus seiner Wasserflasche hinein. Als die Flüssigkeit mit dem Katalysator, der im Verpackungsmaterial enthalten war, reagierte, wurde der dehydrierte Inhalt rasend schnell erhitzt.
    »Ich habe bisher noch keine anderen illegalen Experimente kennengelernt. Allerdings bin ich schon ein oder zwei Melds begegnet, die meiner Ansicht nach nicht legal waren.« Er deutete auf sein sich rasch erwärmendes Frühstück. »Hast du keinen Hunger? Du solltest etwas essen, selbst wenn du nicht hungrig bist. Wir haben heute wieder einen weiten Weg vor uns.« Er schüttelte den sich ausbeulenden Umschlag vorsichtig, damit sich der Inhalt besser vermengte und schneller warm wurde. »Du brauchst die Energie. An einem Ort wie diesem weiß man nie, welche Mahlzeit die letzte sein wird.«
    Sie ignorierte den für ihn so typischen Pessimismus und musterte weiterhin die Felsvorsprünge, während sie sich ebenfalls ein Frühstück erhitzte. Während er seine Mixtur aus heißen Zerealien, Milch, Zucker und wiederhergestellten Beeren aß, saß er da, beobachtete sie und versuchte, ihre Faszination zu begreifen.
    »Hör mal«, meinte er schließlich. »Mir ist klar, dass uns diese kleinen Katzenratten den Hintern gerettet haben.« Um seinen Worten Ausdruck zu verleihen, deutete er mit dem Kinn auf den unansehnlichen Hügel, unter dem die Leiche des Freewalkers Quaffer lag. »Aber sie sind weg, und ich muss gestehen, dass ich sie nicht wirklich vermisse.« Er machte ein eindeutiges Geräusch. »Gut, sie waren stark magifiziert worden, aber sie waren mir auch eindeutig zu wild, und sie hatten viel zu viele Zähne. Und von ihren leicht albtraumhaften Giftpfeilen will ich gar nicht erst anfangen.«
    Ingrid schüttelte ihren Frühstücksbeutel, um das Erwärmen zu beschleunigen. »Tja, mir fehlen sie aber. Ich habe noch nie gehört, dass ein Tier, das nicht den Primaten angehört, derart manipuliert worden wäre, nicht einmal illegal. Es wäre faszinierend gewesen, Nyalas Meinung zu so vielen Themen zu hören.« Man konnte ihrer Stimme anhören, dass sie es bereute, nie mehr die Gelegenheit dazu zu bekommen. »Wer weiß? Vielleicht hätten sie uns ja dabei helfen können, in Nerens einzudringen.«
    Bei diesen Worten musste Whispr grinsen und schüttelte den Kopf. Sie zog die Augenbrauen zusammen und warf ihm einen finsteren Blick zu.
    »Was ist? Was habe ich gesagt?«
    Er stellte seinen geleerten bioabbaubaren Nahrungsbehälter beiseite und kicherte, bevor er ihr in die Augen sah. »Doc   …Ingrid   … Selbst dein hübscher kleiner Finger weiß mehr über die Wissenschaft als mein ganzes benebeltes Gehirn, aber ich habe mit den Leuten auf der Straße mehr gemein.« Er deutete nach oben, in Richtung der mit Sand und Kies bedeckten Ebene, durch die sich das ausgetrocknete Flussbett zog. »Diese Erdmännchen waren wie kleine Unterweltler, wie eine Gang, die immerzu auf der Flucht vor den Behörden ist.« Sein Lachen erstarb. »Versteh mich nicht falsch: Ich bin unglaublich dankbar dafür, dass ihre Anführerin beschlossen hat,

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