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Signal: Roman (German Edition)

Signal: Roman (German Edition)

Titel: Signal: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Gewitter. Stattdessen rüttelte der heftige Wind, der noch an Stärke zuzunehmen schien und riesige Mengen Sand durch die Luft wirbelte, plötzlich wie wild an ihren Körpern, während sie verzweifelt versuchten, doch noch irgendwo Schutz zu finden.
    »Hier drüben, Doc!« Whispr wedelte wie wild mit den Armen, um Ingrid zu einem schmalen Spalt zwischen mehreren glatten Felsen zu lotsen. Einige armselige Wolfsmilchpflanzen bildeten davor eine dünne Hecke. Sie hatten sich hier festgewurzelt, weil sich in einer kleinen Senke gelegentlich Wasser sammelte und vielleicht auch weiter im Erdinneren zu finden war. Es war zwar nicht gerade ein Kraal , aber besser als nichts.Wenige Augenblicke später brach der Sturm mit voller Gewalt über sie herein.
    Allerdings traf er sie weniger, sondern umgab sie, verschlang Ingrid mit derart unerwarteter Kraft, dass sie Whisprs schmale Gestalt kaum noch erkennen konnte, obwohl er sich nur wenige Meter entfernt befand.
    Während ihr feinste Staub- und Sandpartikel ins Gesicht stachen und sie schon um ihre Augen fürchtete, taumelte sie weiter. Das tödliche Potenzial eines Sandsturms, die Gefahr, mit der sich die Menschheit schon seit Anbeginn der Zivilisation auseinandersetzen musste, nahm keine Rücksicht auf ihren erworbenen sozialen Status oder ihre hervorragende Ausbildung. Sie war ebenso gefährdet, wie es ein verschleiertes Mitglied einer Karawane, die auf Kamelen die Sahara durchquerte, vor eintausend Jahren gewesen war. In fast völliger Dunkelheit schleppte sie sich weiter, wobei sie weder etwas sehen noch etwas hören konnte.
    Wohin war Whispr gegangen? Wo war der Felsspalt? Sekunden zuvor hatte sie ihn noch direkt vor Augen gehabt. Jetzt sah sie überhaupt nichts mehr. Wenn sie die Augen ganz aufriss, bestand die Gefahr, dass der Sand, der jetzt parallel zum Boden durch die Luft flog, ihr für immer das Augenlicht nahm. Wandte sie zum Schutz den Kopf ab, sah sie nicht mehr, wo sie hintrat. Was sie brauchte, war etwas technologisch Regressives, aber für die Bedingungen, in denen sie sich gerade wiederfand, äußerst Praktisches: Sie brauchte einen Schal.
    Sie streckte den rechten Arm vor sich aus und stolperte weiter. Hätte sie den Felsspalt nicht inzwischen längst erreicht haben müssen? Wenn sie in die falsche Richtung ging, würde sie sich schnell verlaufen und wäre verloren. Und was war, wenn Whispr nach ihr suchte? Da sie nicht wussten, wie langeder Sturm andauern würde, könnten sie sich für immer verlieren.
    Sie rief seinen Namen, hörte aber nichts. Das Brüllen des Sturms übertönte all ihre Versuche, sich Gehör zu verschaffen, sodass ihre Stimme schon in einem halben Meter Entfernung nicht mehr zu hören war. Da sie ihren Kommunikator verloren hatte, würde er sie so nicht finden können, falls sie getrennt wurden.
    Wie hatten die Menschen einander an derart abgelegenen Orten wiedergefunden, als es noch keine elektronischen Aufspürgeräte gegeben hatte? Diese uralten Tricks wurden in den städtischen Umgebungen der heutigen Zeit nicht mehr gelehrt. Außerdem hatte Whispr den Großteil ihrer verbliebenen technischen Ausrüstung bei sich. In ihrem Rucksack waren etwas zu essen und eine Wasserflasche, aber wie sollte sie überleben? Alleine in der ältesten Wüste der Welt, unwissend und ohne die Fähigkeit, den richtigen Weg finden zu können, würde sie einen einsamen Tod sterben, ihre Leiche würde von Aasfressern verschlungen, und ihre Freunde und Patienten zu Hause würden sich fragen, wohin und warum Dr. Ingrid Seastrom verschwunden war. Man würde ihre Leiche niemals finden, da man nicht wusste, wo man suchen sollte. Es konnte mehrere Hundert Jahre dauern, bis neugierige Reisende ihre Knochen entdeckten. Falls die Wüstenhyänen überhaupt etwas zurückließen, das man finden konnte. Zu ihrer eigenen Überraschung begann sie zu weinen. Schon wieder.
    Es war erstaunlich, wie mühelos und sturzbachartig ihr die Tränen kamen. Sie wuschen einen Teil des Sandes weg, der ihre Haut bedeckte, bewirkten ansonsten aber nicht, dass sie sich besser fühlte. Das Schlimmste war, dachte sie, währendsie schluchzte, dass sie ganz umsonst gestorben sein würde. Sie würde sich nicht einmal mehr damit trösten können, das Geheimnis des Fadens zu kennen, bevor sie starb. Whispr würde trotz seiner auf der Straße erlernten Überlebenskünste vermutlich ebenfalls umkommen. Natürlich hätte er auch gar keinen Grund mehr, nach Nerens zu gehen, wenn der Faden, den sie gut

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