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Signale

Signale

Titel: Signale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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Wellengeschwindigkeit des Parafunkgeräts in dem Anzug, millionenfach schneller als das Licht, Stunden brauchte, Nachrichten zum Schiff und zurück zu übermitteln?
    Und wenn …, wo, um Himmels willen, steckte er?
    Herrell McCray war Navigator, was besagte, daß er ein Mann war, der gelernt hatte, den Offensichtlichkeiten der Mathematik und der Instrumente mehr zu trauen als seinen »gewöhnlichen Sinnen«. Während die Jodrell Bank, mit Unterlichtgeschwindigkeit zwischen den Sternen reisend, ihre regulären Positionskontrollen vornahm, erwiesen die »gewöhnlichen Sinne« sich als Lügner. Das Augenlicht pflegte zu täuschen. Dem Blickfeld war direkt voraus und direkt rückwärts zu trauen – bisweilen nicht einmal dann – und es brauchte Computer, mit Daten gefüttert, um einen Stern zu erfassen, drei Fixpunkte in Position miteinander zu setzen.
    Wenn die Aussagen des Funkgeräts den gemeinen Sinnen widersprachen, dann irrten die normalen Sinne. Es mochte ausgeschlossen sein, zu glauben, was die Dauer der Nachrichtenübermittlung verriet, aber Glaube war hier fehl am Platze, nur handeln konnte helfen.
    McCray drückte den Knopf des Funkgeräts und gab einen kurzen Bericht über seine Situation und über seine Bedürfnisse. »Ich weiß nicht, wie ich hierher geraten bin. Ich weiß nicht, wie lange ich mich hier befinde, weil ich für eine gewisse Zeit bewußtlos war. Jedenfalls, wenn die Übermittlungsdauer ein zuverlässiger Hinweis ist …« – er schluckte und sprach weiter – »… ich schätze, daß ich mich gegenwärtig etwas mehr als fünfhundert Lichtjahre von Ihnen entfernt befinde. Das ist alles, was ich zu sagen habe, bis auf eine Wort noch: Hilfe.«
    Er grinste verdrießlich und schaltete ab. Die Nachricht war unterwegs, und es würde Stunden dauern, bis die Antwort eintraf. Deshalb mußte er überlegen, was zunächst zu tun war.
    Er rieb seine Augenbraue. Jetzt, nachdem der summende, sich wiederholende Ruf vom Schiff eingestellt war, herrschte wieder Stille im Raum. Und es war warm.
    Sehr warm, dachte er träge – und mehr als das. Der Halogengestank stach stark in seine Nase.
    Eilig kletterte McCray in den Raumanzug. Als er den Anzug verschloß, brach er wegen des zerrenden Kratzens, das ihn tief in seinen Lungen quälte, in heftiges, unkontrollierbares Husten aus. Chlor oder Fluor, etwas davon hatte sich in der Luft befunden, die er geatmet hatte. Er wußte nicht, woher es kam, aber es schien seine Lungen zu zerreißen.
    Er füllte den Innenraum des Anzugs unter Mißachtung der Reserven aus, hielt die Luft an, so gut es ging, und wagte nur flache Atemzüge; Würgen und ein Schwindelgefühl überkamen ihn. Nach einer ganzen Weile vermochte er zu atmen, aus seinen Augen schossen Tränen.
    Er konnte den Dampf in dem Raum jetzt sehen. Die Hitze schwoll an.
    Automatisch – da er ihn angezogen und damit zugleich das Schutzsystem aktiviert hatte – begann ihn der Anzug zu kühlen. Es war ein schwerer Raumanzug, der seine reguläre Verwendung fand, wenn man jenseits der Außenhülle überlichtschneller Schiffe zu tun hatte. In dünner Atmosphäre genügte er innerhalb eines Spielraums bis zu fünfhundert Grad, und vielleicht dreihundert bis vierhundert Grad in dichter Atmosphäre. In dünner Luft oder im Raum neigten die elastischen Gelenke und Verschlüsse in zu großer Hitze dazu, sich zu lockern; in dichter Atmosphäre, wenn das leistungsfähige Material des Anzugs die Hitze schneller annahm, als die Kühlanlage sie absorbieren konnte, war es die Kühlanlage, die zusammenbrechen konnte.
    McCray sah keinen Weg, herauszufinden, wie groß die Hitze werden würde. Auch nicht, ob der Anzug geeignet war, einem ätzenden Medium, wie in diesem Fall, zu widerstehen.
    Alles in allem war es an der Zeit, etwas zu unternehmen.
    Unter den Gegenständen am Boden, so entsann er sich, war auch eine Raumfahreraxt von fünf Fuß Länge, mit einer Klinge aus Wolfram und einem Schaft aus elastischem Aluminium.
    McCray nahm sie an sich und trat zur Tür. Sie lag gut in seinen Panzerhandschuhen, ein beachtliches Gewicht; jede Waffe stärkt das Rückgrat des Mannes, der sie hält, und McCray war dankbar dafür. Mit konkreten Aufgaben konnte er quälende Fragen umgehen. Gleichgültig, warum man ihn hierher gebracht hatte; gleichgültig auch, auf welche Weise. Gleichgültig, was er danach tun würde oder konnte; alle diese Fragen traten in den Hintergrund seines Bewußtseins, während er die Axt schwang und sich seinen Weg

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