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Signale

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Titel: Signale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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greifbar.
    Wahrscheinlich bildete er sie sich nur ein.
    Aber der Raum selbst war eine harte Tatsache. McCray fluchte wütend und lauthals.
    Es war unmöglich und verrückt. Es gab einfach kei ne Erklärung dafür, wie er aus der warmen, freundlichen Schlafkabine eines Navigators auf dem Raumschiff Jodrell Bank in dieses verdammte, finstere, trostlose Loch von Räumlichkeit gelangt war, in dem alles schrecklich und nichtverständlich schien. Erbittert rief er aus: »Wenn ich nur etwas sehen könnte!«
    Er stolperte und fiel gegen etwas, das weich, klebrig, aber nicht unbedingt elastisch war, ähnlich wie Kuchenteig.
    Ein Flackern rosafarbenen Lichtscheins tauchte auf. Erschrocken sprang er hoch. Er sah etwas, das einer mittelalterlichen Rüstung glich.
    Aber es war, wie er im selben Augenblick erkannte, ein Raumanzug. Doch was war das für ein Licht? Und was waren diese anderen Dinge in dem Raum?
    Das Licht tanzte mit der Blickrichtung seiner Augen einher. Es war wie ein Blick aus einem Tunnel oder wie das Tragen von Scheuklappen. Er vermochte zu erkennen, was er gerade anschaute, aber sonst nichts. Und die Gegenstände, die er sah, ergaben keinen Sinn. Ein Raumanzug, ja; dafür ließ sich, so war ihm klar, eine logische Erklärung finden – womöglich hatte ein Meteorit die Jodrell Bank getroffen, eine Explosion, er hatte die Besinnung verloren und man brachte ihn in diesem Anzug hierher … allerdings, es war eine Erklärung mit mehr Löchern als Gewebe, wie ein Fischernetz, aber immerhin war sie einleuchtend.
    Aber wie konnte man ein Exemplar von Gibbons Verfall und Untergang des Römischen Reiches erklären? Eine Axt für Raumfahrer? Oder den altmodischen Kinderschaukelstuhl, den Chemiekasten – oder zuletzt gar die Fetzen lustig bedruckten Stoffes, die sich, als er sie aufhob, als sparsam geschnittener Damenbadeanzug erwiesen? Es ist wenig beruhigend, dachte er, daß die meisten Gegenstände mehr oder weniger vertrauter Art sind. Sogar der Kinderschaukelstuhl – nun, er hatte selbst einmal ein ähnliches Ding gehabt, lange bevor er zur Schule gehen konnte. Aber was bedeuten diese Gegenstände an diesem Ort?
    Nicht alles war ihm vertraut. Die Wände der Räumlichkeit waren fremdartig. Sie waren weder verputzt noch aus Metall, auch nicht aus Holz; sie waren nicht tapeziert, gestrichen oder mit Kacheln ausgelegt. Sie schienen aus einer Art von harter organischer Verbindung zu bestehen, vielleicht eine Art von Plastik oder bearbeiteter Zellulose. In dem rosafarbenen Licht war das Erkennen von Farben erschwert. Doch die Wände schienen farblos zu sein. Sie waren ›neutral‹ – die Far be von altem Treibholz oder ungebleichtem Tuch.
    Von dieser Art waren drei der Wände, der Boden und die Decke. Die vierte Wand war anders gestaltet. Auf ihrer Fläche befanden sich gerasterte Felder; von ihnen ging der beißende, unangenehme Halogengeruch aus. Vielleicht Ventilatoren, dachte er, aber wenn, dann war die Luft, welche sie hereinbliesen, schlechter als die, die schon im Raum war.
    McCray begann sich etwas zuversichtlicher zu fühlen. Es war erstaunlich, wie ein bißchen Licht eine unmögliche Situation erträglich machte, wie schnell sein Mut zurückkehrte, sobald er wieder sehen konnte.
    Er verharrte und überlegte. Erstens; vor kurzer Zeit – nach subjektivem Ermessen sogar vor wenigen Minuten – hatte er sich noch an Bord der Jodrell Bank befunden und nichts anderes im Kopf gehabt, als die Kontrollmaßnahmen so rasch wie möglich abzuschließen und dann mit einem der weiblichen Passagiere Kaffee zu trinken. Zweitens, außer daß man ihn durchgeschüttelt und – er gestand es ein – ihn auf ziemlich humorlose Weise geängstigt hatte, schien ihm nichts geschehen zu sein. Drittens: Wo immer er sich jetzt auch aufhielt, es war weniger wichtig was ihm geschehen konnte; aber was war mit dem Schiff?
    Er ließ den Gedanken weiter in seine Überlegungen einfließen. Vermutlich war der Jodrell Bank etwas zugestoßen.
    Natürlich war es möglich, daß er tot war. All das hier konnten die Fantasien eines sterbenden Gehirns sein.
    McCray grinste in die rosa eingefärbte Dunkelheit. Der Gedanke hatte ihn irgendwie erfrischt, als wäre Eiswasser zwischen seine Schläfen gespritzt worden, und mit wachsender Klarheit seines Kopfes besann er sich, wozu ein Raumanzug gut war.
    Er enthielt ein Funkgerät.
    Er löste die unverschlossenen Versiegelungen, fuhr mit der Hand in den hohlen Brustkörper des Anzugs, und holte das Gerät

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