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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nämlich die der Druckwellen aus hochkomprimierten,
glühheißen Luftmassen, mußte auf dem luftleeren Mond ausbleiben.
    Da noch keine Erfahrungen über den atomaren Wirkungsbereich im luftleeren Raum vorlagen, hatte
man sich zur Zündung von drei Ladungen des schwersten H-Bombenkalibers entschlossen. Das Ziel lag
genau unter dem Bodennullpunkt der gleichzeitig reagierenden Kernprozesse. Die radioaktiven
Strahlungen waren als nebensächlich angesehen worden, wenigstens in diesem besonderen Fall. Die
Wirkung der Druckwelle mußte im luftleeren Raum sehr viel schneller abklingen als in einer
dichten Atmosphäre. Sie blieb praktisch auf die reine Expansionsfähigkeit der freiwerdenden Gase
beschränkt.
    So hatte niemand mit dem Entstehen einer künstlichen Sonne gerechnet. Der weißblaue Glutball
blendete erst punktartig auf, ehe er sich mit unerhörter Schnelligkeit zum sonnenhell strahlenden
Riesengebilde ausdehnte.
    Auch der Atompilz blieb aus. Dafür wurde die Südpolargegend des Mondes in eine kochende
Landschaft verwandelt.
    Die stetig anwachsende Energiekugel freigesetzter Urgewalten wurde auch von den Raumstationen
aus gesehen. Sie war so mächtig geworden, daß sie über den Mondhorizont hinauswuchs.
    Das Beiboot der Arkoniden raste mit wahnwitziger Fahrt in die äußersten Wirkungsränder der
Explosion hinein. Rhodan konnte sich später nicht mehr erinnern, was er bei dem sekundenschnellen
Durchstoßen der glühenden Hölle gedacht oder gefühlt hatte.
    Er wußte nur noch, daß sämtliche Reaktoren des Schiffes durch die unerhört schnell reagierende
Positronik auf die energetischen Schutzschirme geschaltet worden waren.
    Das Boot war aus dem Kurs gerissen und weit in den Raum geschleudert worden. Erst dort konnte
es von den Automaten aufgefangen und stabilisiert werden.
    Zehn Minuten nach dem Angriff stand die Kugel ohne Fahrt im leeren Raum. Thora war seltsam
ruhig. Aus erloschen wirkenden Augen sah sie auf die Bildschirme, die ihr deutlich das Unheil
zeigten. Inmitten dieses brodelnden Hexenkessels mußten die Überreste des Forschungskreuzers
liegen.
    Rhodan wartete Minuten, bis er gedämpft fragte:
    »Ich nehme an, Sie denken jetzt an Rache? Es wäre Ihrer würdig.«
    »Ich denke, daß ich einen Fehler begangen habe«, entgegnete sie tonlos.
    Rhodan fühlte, daß dies ein Augenblick war, da er dieser Frau näherkommen konnte.
    »Sie hätten das Schiff besser absichern müssen«, sagte er.
    »Ich habe die Menschen unterschätzt, das ist alles«, entgegnete sie ausdruckslos. »Nehmen Sie
nicht an, eine Kommandantin des Großen Imperiums bräche infolge der Vernichtung eines Raumschiffs
zusammen. Was schlagen Sie vor?«
    Ihre Frage bezog sich nicht nur auf die derzeitige Situation. Genau wie Rhodan wußte die
Arkonidin, was die Vernichtung des Mutterschiffs bedeutete.
    Die beiden Arkoniden, Thora und Crest, waren nun endgültig vom Großen Imperium abgeschnitten.
Es gab für sie keinen Rückweg mehr. So erklärte Rhodan sinnend:
    »Landen Sie erst einmal. Ich werde versuchen, die ›Dritte Macht‹ als souveränen Staat zu
etablieren. Seine Existenz soll den Frieden garantieren.«
    Thora war innerlich zerbrochen. Rhodan ahnte es. Eine knappe Stunde später setzte das
Kugelschiff erneut auf dem steinigen Wüstenboden der Gobi auf.
    Draußen im Raum, noch weit von der Erde entfernt, atmeten zwölf Männer erleichtert auf. Es
waren die Besatzungen der drei heimkehrenden Raketen.
    »Wenn wir erst einmal soweit sind!« flüsterte Oberstleutnant Freyt nach einem Blick auf die
Bildschirme. »Haben Sie dieses rasende Phantom gesehen? Mit solchen Schiffen könnten wir in die
Galaxis vorstoßen.«

22.
    Etwa sechsundzwanzig Stunden nach der Landung des arkonidischen Beiboots hatte sich
ein Teil der Belagerungstruppen wieder gesammelt und erneut das Feuer auf den größer und stabiler
gewordenen Schutzschirm eröffnet. Gegen Mittag jedoch schienen die verantwortlichen Offiziere
einzusehen, daß sie auf diese Weise nichts erreichen würden, denn der Beschuß ließ in seiner
Intensität nach.
    Bully, der eine Partie Schach mit Dr. Manoli spielte, streifte die Ohrenschützer vom Kopf und
lächelte seinem Partner zu.
    »Du solltest aufgeben, Eric«, schlug er vor. »Die Partie ist für dich verloren.«
    Manoli lehnte sich zurück.
    »Wie ist deine Meinung?« erkundigte sich Bully bei Perry Rhodan, der hinter dem Arzt stand und
dem Spiel zuschaute.
    »Ich tippe auf unentschieden«, erklärte

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