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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dabei, den größten Fehler ihres Lebens zu begehen«, behauptete Rhodan.
»Wenn ich mich nicht sehr irre, wird sie in spätestens zehn Stunden ein Nervenbündel sein. Du
wirst keinen Ton mehr reden, klar! Überlasse mir das. Wir warten hier, bis sie kommen. Das ist
alles.«
    »Ich verstehe keinen Ton, mein Wort darauf«, sagte Bully rauh.
    »Sie wird zum Nervenbündel werden«, wiederholte Rhodan. »Und sie wird gezwungen sein, ihr
überragendes Wissen auszuliefern, wenn sie jemals wieder ihren Heimatplaneten sehen will. Wenn
der Forschungskreuzer vernichtet ist, dürfte ihr keine andere Wahl bleiben. Sie neigt
grundsätzlich zur Unterschätzung des Gegners. Sie wird eine bittere Lehre erhalten – und
zwar von jener Menschheit, die sie in ihrer unglaublichen Arroganz als primitiv ansieht.«
    Bully begann zu verstehen. Gedehnt meinte er:
    »Du bist davon überzeugt, daß die drei gestarteten Mondraketen zum Zuge kommen?«
    Rhodan nickte.
    Als die schlanke, hochgewachsene Frau mit wehenden Haaren aus dem Zelt gerannt kam, fand sie
die beiden Männer auf dem Boden sitzen. Schwer atmend blieb sie stehen.
    Rhodan sah gleichmütig auf.
    »Wie geht es Ihnen?« erkundigte er sich. »Vielen Dank für die Hilfe. Sie können Crest
mitnehmen. Er ist gesund. Die Schwäche wird sich bei geeigneter Nahrung und größter Ruhe bald
geben. Fliegen Sie los.«
    Thora erstarrte. Mit einer Mischung aus Furcht, Ratlosigkeit und instinktiver Empörung blickte
sie auf den sitzenden Mann hinab. Ihre Stimme klang schrill. Die Worte kamen überhastet:
    »Warum haben Sie mich nicht sofort über den geplanten Angriff informiert? Ich habe …«
    »Sie haben sich benommen wie ein hysterisches Schulmädchen«, wurde sie unterbrochen. »Sie
haben das Gespräch mit mir abgebrochen, nachdem es uns gerade gelungen war, die Funkstörung zu
beseitigen. Ich gebe Ihnen den Rat, schleunigst Ihr Schiff aufzusuchen, vorausgesetzt, man läßt
Ihnen noch Zeit dazu. Haben Sie drei Fremdkörper geortet? Nun reden Sie schon – haben Sie
eine Ortungsmeldung erhalten?«
    Sie bejahte. Obwohl so etwas wie Mitleid mit ihr in Rhodan aufstieg, behielt seine Stimme ihre
Schärfe. Er sah, daß Thoras Hände zitterten, und stand auf.
    »Und was haben Sie dagegen getan?« fragte er sie.
    »Kommen Sie – kommen Sie mit, bitte«, stammelte sie an Stelle einer Antwort. »Wann sind
die Raketen gestartet? Welche Waffen tragen sie? Crest sagte etwas von einer …«
    »… Meso-Katalyse-Bombe«, vollendete Rhodan den Satz. »Eine Fusionswaffe, die nicht auf
einen Antineutronenschirm reagieren wird. Haben Sie die entsprechenden Abwehrschaltungen
vorgenommen? Jeder Kommandant eines irdischen Raumschiffs hätte es getan.«
    Thora verlor keine Sekunde mehr. Sie gab keine Erklärungen ab, woran Rhodan erkannte, daß sie
die einfachsten Maßnahmen unterlassen hatte.
    Sie rannte davon, und die Männer folgten ihr. Überheblichkeit einerseits und mangelnde
Vorsicht andererseits konnten durchaus zu einer Zerstörung des Superraumschiffs führen, zumal
dessen geistig erschlaffte Besatzung keineswegs in der Lage war, eine drohende Gefahr zu
beseitigen. Rhodan dachte unwillkürlich an David, der Goliath besiegt hatte.
    Der Gravitationslift des Beiboots nahm sie auf und spie sie direkt in der Zentrale aus. Thora
war allein vom Mond zur Erde gekommen. Wie sie nervös erklärte, handelte es sich um ein
vollautomatisiertes Kleinraumschiff, das von nur einem Piloten bedient werden konnte.
    Rhodan schwindelte es, wenn er sich nur umsah. Die Armaturen der STARDUST wirkten im
Verhältnis zu diesen Einrichtungen wie die eines Einbaums.
    Startvorbereitungen mit langwierigen Vorgängen gab es nicht. Der Sprung in den Raum erfolgte
völlig übergangslos. Niemals zuvor war Rhodan die Kluft zwischen dem Wissen der Arkoniden und dem
der Menschen so bewußt geworden.
    Thora beherrschte das mächtige Raumschiff durch einfach anmutende Schaltungen. Dafür traten
zahllose Robotgeräte in Funktion. Die aufbrüllenden Triebwerke ließen Rhodan zusammenfahren.
Bildschirme leuchteten auf. Verständlicherweise erwartete er den berüchtigten Effekt hoher
Beschleunigung. Es geschah aber nichts. Die Kugel schoß mit wahnwitzigen Werten im glatten
Senkrechtstart davon. Der Boden fiel unter ihr zurück. Ehe Rhodan seine Verkrampfung lockerte,
war bereits ein großer Teil der Erdoberfläche sichtbar. Der Pazifische Ozean tauchte auf, gleich
darauf wurde die amerikanische

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