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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Planeten aus der Umlaufbahn zwingen könnte.«
    Perry wußte, daß sie nicht übertrieb.
    »Immerhin muß ich Ihnen dankbar sein, wenn Sie sich nur auf die Abwehr beschränken«, gab er
zu, »denn Sie könnten die uns einschließende Armee in Staub verwandeln. Warum tun Sie es
eigentlich nicht?«
    Unmut huschte über ihr Gesicht.
    »Crest will es nicht – er glaubt wahrscheinlich, Ihnen für seine Heilung dankbar sein zu
müssen.«
    »Soll er nicht?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Die Fragestellung ist falsch. Wir versuchen lediglich, eine Schuld zu bezahlen, indem wir
Ihnen helfen. Gut, medizinisch gesehen sind Sie uns in manchen Dingen voraus, aber
technisch …«
    Sie ließ den Satz unvollendet.
    »Technisch sind Sie uns überlegen, ich weiß. Aber trotz Ihrer Technik sind auch Sie ohne
unsere Hilfe machtlos. Wenn auch fünfhundert Lichtjahre für uns eine unüberwindliche Entfernung
bedeuten, so können Sie mit dieser Kapazität Ihres Beiboots nichts anfangen, denn Sie würden Ihre
Heimat nie erreichen. Sie wissen genausogut wie Crest, daß nur eine Zusammenarbeit mit uns Ihnen
die Rückkehr ermöglichen kann. Nur darum willigen Sie in ein Bündnis ein. Nicht aus Dankbarkeit.
Warum also machen wir uns etwas vor?«
    »Ganz allmählich beginnen Sie logisch zu denken, Rhodan. Wir bilden eine Zweckgemeinschaft,
nicht mehr. Wenn Sie Ihr Ziel erreicht haben, so wie wir, trennen wir uns. Nicht einmal ein Dank
wird nötig sein, denn wir haben beide profitiert. So sehe ich die Dinge.«
    »Crest denkt menschlicher – wenn ich den Ausdruck gebrauchen darf. Er hat eine
Seele.«
    »Seele? Was ist das?«
    Perry machte eine wegwerfende Bewegung.
    »Vielleicht werde ich später einmal versuchen, Ihnen das zu erklären, jetzt wäre es
Zeitverschwendung. Warum wollten Sie mich sprechen?«
    Seine Kühle wirkte selbst für Thora ernüchternd. Sie ahnte ja nicht, welche Kraft es ihn
kostete, so kalt zu bleiben.
    »Das Roboterkommando hat den Energieschirm stabilisiert. Wir können in aller Ruhe die weiteren
Angriffe abwarten. Wann besorgen Sie uns die versprochenen Arbeitskräfte, damit wir mit dem Bau
unseres neuen Schiffes beginnen können?«
    »Sobald die Menschheit den Kampf gegen mich aufgegeben hat. Erst dann können wir beginnen. Ich
kann es leider nicht ändern, daß Ihre Hilfe die Voraussetzung für die unsere ist.«
    »Und wie lange wird die Menschheit brauchen, bis sie die Sinnlosigkeit ihres Kampfes gegen uns
einsieht?«
    »Wie ich sie kenne – niemals, wenn sie nicht radikal überzeugt wird.« Er lächelte
spöttisch. »Wir sind ein kriegerisches Volk.«
    Sie sah ihn an. Für eine Sekunde glaubte Perry, so etwas wie Sympathie in ihren Augen
aufblitzen zu sehen, aber es konnte auch eine Täuschung gewesen sein.
    »Wir waren das auch einmal«, sagte sie. »Als wir jung und unreif waren. Es ändert sich erst,
wenn ein Volk reif und weise wird.«
    »Und alt!« warf Perry ein.
    Zu seiner Überraschung nickte sie, ohne zornig zu werden.
    »Sie haben recht. Leider.«
    Damit drehte er sich um und schritt auf den Kugelraumer zu.

23.
    Allan D. Mercant saß hinter seinem Schreibtisch und überlegte, ob die anstehenden
Probleme überhaupt noch zu lösen waren. Das zweite Treffen der Abwehrchefs unter dem ewigen
Grönlandeis stand bevor. Mercant fragte sich, ob es einen Sinn hatte, mit den anderen zu reden.
Vielleicht wäre es klüger gewesen, Kontakt mit Perry Rhodan aufzunehmen.
    Ein Bildschirm flammte auf.
    »Die Chefs der Geheimdienste sind eingetroffen, Sir.«
    »Ostblock und Asiatische Föderation?«
    »Iwan Martinowitsch Kosselow vom Ostblock und Mao-Tsen von der AF«, bestätigte der Funker und
Melder. »Generalleutnant Tai-Tiang ist soeben in der Davis-Straße gelandet. Er wurde bereits zum
Elektrolift geleitet.«
    »Dann hätten wir ja bald den ganzen Verein zusammen«, nickte Mercant und lehnte sich zurück.
Er wartete, bis der Bildschirm erlosch, ehe er lächelte. Noch vor wenigen Wochen wäre es absurd
gewesen, sich das, was nun geschah, auch nur im Traum vorzustellen. Er drückte auf einen Knopf.
Ein zweiter Bildschirm leuchtete auf. Der Kopf eines hübschen Mädchens erschien.
    »Mister Mercant?«
    »Sorgen Sie dafür, daß die drei Männer zur Konferenz gerufen werden, die im Transferhotel
untergebracht sind. Es handelt sich um Captain Albrecht Klein, Leutnant Li Tschai-Tung und
Leutnant Kosnow. Ich möchte, daß sie in einem Vorzimmer warten, bis ich sie hereinrufen lasse.

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