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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Westküste erkennbar. Das schrille Heulen und Pfeifen gewaltsam
verdrängter Luftmassen verging. Sie hatten in wenigen Augenblicken die letzten Reste der
irdischen Atmosphäre hinter sich gelassen. Vor ihnen tat sich der Raum auf.
    Rhodan wandte sich um. Reginald Bull kauerte total verstört in einem der hochlehnigen Sessel,
die sich – wie es schien – nicht umklappen ließen. Für die Arkoniden gab es keine
Andruckprobleme. Nach Rhodans Schätzung mußte das Schiff mit mehreren hundert Gravos beschleunigt
werden. Trotzdem war nichts davon zu bemerken.
    »Wie machen die das?« murmelte Bully mit bebenden Lippen. »Guter Gott – wie machen die
das? Wir rasen in den Mond hinein. Thora …«
    Das letzte Wort kam schreiend. Rhodan fuhr herum. Der Erdtrabant hing voll übersehbar auf dem
vorderen Bildschirm. Sekunden später war die Oberfläche nur noch ausschnittweise zu sehen.
    Gleißende Feuerströme brachen entgegen der Fahrtrichtung aus den düsenartigen Öffnungen des
äquatorialen Ringwulsts des Schiffes hervor. Demnach hatten sie es auch nicht nötig, die
gewonnene Fahrt durch Umlenkung des Haupttriebwerks aufzuheben. Rhodan war fassungslos. Er
kämpfte mit seinem revoltierenden Verstand, der ihm zu beweisen suchte, daß solche Dinge einfach
unmöglich sein müßten.
    Es waren verworrene Gedanken, die sich zu keiner einheitlichen Überlegung ordnen ließen.
Rhodan erwachte erst durch Thoras schrillen Ausruf. Ihre Hand ruckte nach oben. Auf einem anderen
Bildschirm waren drei flimmernde Punkte sichtbar.
    »Die Raketen!« sagte Bully. »Sie sind über dem Südpol. Ich …«
    Sie befanden sich im freien Fall. Nachdem die Fernlenkstationen der bemannten
Satelliten die erste Mondumkreisung eingeleitet hatten, waren die Automat-Lenkungsimpulse
unterbrochen worden.
    Noch Major Rhodan war davon in eine fast tödliche Überraschung gestürzt worden. Oberstleutnant
Freyt, Kommandant der STARDUST II, ließ sich von der urplötzlich ausfallenden Fernlenkung in
keiner Weise erschüttern. Die drei Schiffe blieben genau auf den vorgezeichneten Bahnen. Sonst
geschah nichts, was Freyt als Abwehr hätte registrieren können. Nach der zweiten Umkreisung von
Pol zu Pol übernahm Captain Rod Nyssen das Kommando. Sein Zielgerät lief mit größter Genauigkeit.
Die Selbststeuergehirne der drei Raketenbomben erhielten laufend neue Impulse durch das
Kommandogerät der STARDUST II.
    Nyssen wartete, bis die Leuchtmarke auf Rot umschaltete. Auf dem Bildschirm des
Objekt-Erfassers wurde ein kugelförmiges Gebilde sichtbar. Die optische Bildortung unter der
Leitung von Leutnant Recert meldete die einwandfreie Identifizierung des Zieles.
Robotberechnungen stellten die Ausmaße des Objektes fest. Oberstleutnant Freyt zog den
Schlußstrich unter ein Verzweiflungsunternehmen:
    »Kommandant STARDUST II an Begleitschiffe: Ziel erkannt, Ortung einwandfrei. Achtung, an
Waffenoffiziere – achten Sie auf Anweisungen betreffs Abschuß. An Captain Nyssen: Feuer
frei.«
    Nyssen war die Ruhe selbst. Er zählte die letzten Sekunden mit. In den Laderäumen der
eingeschwenkten Mondschiffe klickte es in den Selbststeuergeräten der drei Raketenköpfe. Die
letzten Korrekturen wurden übertragen: das vom Feuerleitgerät erfaßte Ziel in das elektronische
›Gedächtnis‹ der Robotlenkung eingeschaltet.
    »… drei … zwei … eins … Feuer«, gab Nyssen über die Sprechfunkverbindung
durch.
    Seine Schaltung bewirkte die Zündung der Geschosse. Die Waffentechniker in den beiden
Begleitraketen hatten nicht mehr zu tun, als das einwandfreie Funktionieren zu überwachen.
    Aus den ausgeschwenkten Bombenschächten schossen drei feuerspeiende Geschosse hervor. Nach
einem kurzen Aufflammen der Außenbord-Bildschirme waren sie bereits verschwunden. Die
Selbstlenkautomaten der Raumschiffe begannen sofort zu arbeiten. Aufbrüllende Triebwerke rissen
sie mit extrem hohen Beschleunigungswerten aus dem Bahnkurs.
    Oberstleutnant Freyt dachte nur noch an das rechtzeitige Entkommen. Die Detonationen mußten
furchtbar sein. Im steilen Winkel rasten die Schiffe davon. Weit unter ihnen, schon mehr als 800
Kilometer entfernt, bewegten sich die schwenkbaren Steuerdüsen der Rak-Geschosse. Das Ziel war
von der Automatik unverrückbar fest eingefangen worden.
    Eine im absoluten Vakuum erfolgende Atomexplosion wird niemals so ablaufen, wie es
innerhalb einer dichten Lufthülle geschieht.
    Eine wesentliche Vernichtungswirkung,

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