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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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viele?«
    »Fünf!«
    »Wann?«
    »Sobald wie möglich.«
    »Jeff, wie lange?«
    »In fünf Wochen, einverstanden?«
    »Einverstanden.«
    »Was noch?«
    Tako lächelte.
    »Das genügt mir vorerst, Mr. Brabham. Ich möchte Ihnen nicht alle Karten offen auf den Tisch
legen, bevor Sie uns nicht den Beweis Ihrer Leistungsfähigkeit geliefert haben. Ich hoffe, diese
Vorsicht wird unsere Partnerschaft nicht beeinträchtigen.«
    Brabham lachte dröhnend.
    »Ich verstehe«, meinte er. »Aber wir werden Sie überzeugen.«
    »Ich muß es Ihnen überlassen«, begann Tako von neuem, »wie Sie es anstellen, daß niemand von
dem Auftraggeber erfährt.«
    Brabham nickte.
    »Das ist bei uns in guten Händen. Wir liefern uns ungern selbst ans Messer.«
    Es gab noch ein paar Formalitäten zu besprechen.
    Dann verließ Tako Kakuta die Besprechung – mit offenen Augen und als zufriedener Mann. In
sein Hotel zurückgekehrt, beglich er seine Rechnung und verließ Pittsburgh gegen
Morgengrauen.

33.
    Perry Rhodan erwachte nach der Hypno-Schulung und registrierte dankbar, daß Crest
nicht anwesend war.
    Eine Stunde verging, ohne daß ein Wort fiel. Rhodan lauschte in sein Gehirn hinein. Kenntnisse
lagen in ungeheurer Vielfalt dort aufgestapelt, und er brauchte einen Wunsch gedanklich nur zu
formulieren, um die Lösung sofort zur Hand zu haben.
    Er versuchte, die Ausmaße dieser Höhle, die sein Gehirn war, abzuschätzen; aber er sah keine
Grenzen. Sie war unendlich weit, und wie tief er auch hineinzublicken vermochte, es gab nirgendwo
eine Wand; überall führte ein Weg weiter.
    Er sah auf. Sein Blick fiel auf das Interkom-Gerät. Er war sicher, daß Thora ihn von ihrer
Kabine aus beobachtete und seine Reaktion studierte. Ihr Stolz sollte dadurch keine Nahrung
erhalten, daß sie ihn über den Erkenntnissen der arkonidischen Wissenschaft zu lange brüten
sah.
    Er stand auf. Bull brummte unwillig bei dem Geräusch, das er dabei machte.
    Rhodan störte ihn nicht. Um Thora zu beunruhigen, dazu genügte einer, der sich unbeeindruckt
zeigte. Er ging hinaus und marschierte den Gang entlang. Die Tür von Crests Kabine stand offen.
Crest saß in einem Gelenksessel und starrte auf einen Interkom-Schirm in Thoras Raum.
    Crest wandte den Kopf, als Rhodan eintrat.
    »Nun?« fragte er lächelnd und ein wenig besorgt.
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    »Nichts. Ich habe einen Fehler gefunden!«
    Crest richtete sich steil auf.
    »Einen Fehler?«
    »Ja. Ich nehme an, Ihre Artgenossen waren zu träge, um sich alles richtig anzusehen.«
    Crest zuckte zusammen. Rhodan blinzelte zum Interkom hin und gab ihm zu verstehen, daß seine
Worte für Thora bestimmt waren.
    »Interessant!« flüsterte Crest. »Und was für ein Fehler ist das?«
    »Das Problem der Reproduzierbarkeit von Hyperflug-Routen, erinnern Sie sich?« erklärte Rhodan
so leger wie möglich. »Die zugrunde gelegte Differentialgleichung ist instabil, außerdem
formelmäßig nicht lösbar. Die Differentialgleichung ist siebter Ordnung, Sie verwenden ein
numerisches Näherungsverfahren dreizehnter Ordnung. Das Näherungsverfahren ist also noch um
etliche Grade instabiler als die Gleichung. Im Gebiet der Instabilität schaukeln sich kleine
Abweichungen zu großen Fehlern auf. Selbst in der irdischen Mathematik gibt es Näherungslösungen
siebter Ordnung für eine solche Grundgleichung. Soll ich Ihnen sagen, warum man auf Arkon diesen
Fehler begangen hat?«
    Crest war nicht mehr imstande, ein Wort zu sagen.
    »Weil das verwandte Näherungsverfahren äußerst bequem ist«, fuhr Rhodan fort. »Weil es, wie
ich aus anderen Informationen entnehme, den Automat-Rechnern, die Sie verwenden, quasi auf den
Leib geschrieben ist. Aus Bequemlichkeit hat niemand die Grundgleichung auf ihre Stabilität
untersucht, und aus Bequemlichkeit hat man das übliche Verfahren angewandt.
    Aus Bequemlichkeit«, fügte er nicht ohne Spott hinzu, »hat man im Ergebnis eine beträchtliche
Anzahl von Fehlern und treibt, um eine einmal befahrene Route zu produzieren, einen ungeheuren
Energieaufwand. Ein Zehntel der errechneten Energie würde ausreichen!«
    Es tat ihm weh, zu sehen, wie Crest auf seine Erklärung reagierte. Er sank in sich zusammen,
schüttelte den Kopf und murmelte unzusammenhängende Worte.
    Rhodan vermied es, auf den Bildschirm zu sehen. Er wußte, daß Thora ihn beobachtete und ihn
verstehen konnte. Für sie war dieses Theater gedacht, nicht für Crest. Der Fehler existierte

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