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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Dritte
Macht.
    Wir fordern Anerkennung und freie Beweglichkeit, denn vorerst sind wir noch die einzigen, die
die Vorbereitungen zur Abwehr des nächsten Angriffs wirkungsvoll treffen können.«
    Er machte eine Pause, und nach all der Anstrengung gönnte er sich den Luxus eines kleinen
Lächelns.
    »Posaunen Sie das in alle Welt hinaus, meine Herren! Geben Sie der Menschheit zu verstehen,
daß ein neuer, ein großer Abschnitt ihrer Geschichte begonnen hat. Wir sind gehalten, in
Jahrtausenden zu denken, sonst gehen wir zugrunde!«
    Am nächsten Tag traf die erste Teillieferung von Metallplastikplatten aus
Pittsburgh ein. Sie kam völlig unbehindert auf dem Weg, dessen sich jeder Geschäftsmann bedient
haben würde, wenn er unverfängliche Waren aus Amerika nach der Gobi zu liefern gehabt hätte.
    Rhodan nahm dies als Zeichen dafür, daß die Regierungen sehr schnell auf seine Wünsche
reagiert hatten. Es bestärkte seine Hoffnung, daß die Menschheit zu begreifen begann, welche
ungeheuren Energien ihr zur Verfügung standen, wenn sie nur einig war.
    Er sah sich dem vorläufigen Ziel einer geeinten Erde nahe, und es überraschte ihn, wenn er
zurückdachte, in welch kurzer Zeitspanne die Entwicklung so weit fortgeschritten war.
    Er war sich darüber klar, daß diese Entwicklung ihre Kraft und Schnelligkeit nicht aus sich
selbst heraus bezogen hatte. Der automatische Hypersender – er würde in den nächsten Tagen
einen vierten Flug zum Mond machen und ihn endgültig zum Schweigen bringen – und das von ihm
herbeigelotste Fantan-Schiff waren überaus gewichtige Faktoren beim Vorgang der Einigung.
    Am Abend dieses Tages empfing Rhodan, von denselben Sonderbotschaftern überbracht, mit denen
er gestern gesprochen hatte, eine Einladung der Weltmächte zu einer Konferenz.
    Rhodan nahm die Einladung entgegen und spürte mit Genugtuung, daß in den Gehirnen der drei
Sonderbotschafter seine gestrige Ansprache so etwas wie einen Befehl darstellte. Ohne es zu
wissen, waren sie von seinen Argumenten so überzeugt, daß sie von nun an eigentlich mehr in
seinem Sinne arbeiteten als in dem ihrer Regierungen.
    Die Dritte Macht war zu der Konferenz nicht als Beobachter gebeten worden, sondern als
stimmberechtigter Teilnehmer. Etwas später am Abend hatte er eine Unterhaltung mit Thora. Zum
ersten Mal seit der Ortung des Spindelschiffs durch die Raumstation FREEDOM I verließ sie
ihre Kabine und betrat Rhodans Raum ebenso unangemeldet und überraschend wie wenige Tage
zuvor.
    Rhodan schob ihr einen Stuhl hin. Sie bedankte sich für die Geste mit einem freundlichen
Lächeln.
    »Ich habe eine Menge Zeit gehabt«, begann sie, »um über verschiedene Dinge nachzudenken. Ich
glaube, daß ich mich in manchen Situationen nicht so verhalten habe, wie man es von mir erwarten
sollte.«
    Rhodan war verblüfft. Er hatte nicht damit gerechnet, daß sie in ihrer Selbsterkenntnis so
weit gehen würde.
    »Ich beginne allmählich einzusehen«, fuhr Thora fort, »auf welchem Weg Sie gehen und zu
welchem Ziel er führen soll. Dabei vertraue ich Ihnen völlig. Was jedoch die Menschheit betrifft,
so habe ich noch kein Urteil gefunden. Was ich bisher von den Menschen weiß, ist zu wenig und
außerdem mehr als entmutigend. Bisher haben sie sich mit wenig anderem beschäftigt als damit,
sich gegenseitig umzubringen. Ich weiß nicht, ob die Erwartungen, die Sie in Ihre Artgenossen
setzen, nicht übertrieben sind.
    Was ich Ihnen eigentlich sagen wollte, ist folgendes: Sie werden mich in Zukunft nicht mehr
zur Gegnerin haben. Ich will mich darauf beschränken, abzuwarten und zuzusehen, was aus Ihren
Plänen wird.
    Ihre Pläne sind gut, und vielleicht wird sogar in absehbarer Zukunft die Menschheit das Volk
sein, das das arkonidische Erbe im galaktischen Imperium antritt. Aber bis es soweit ist, will
ich mit meiner Entscheidung warten.«
    Rhodan stand auf, ging zu ihr und reichte ihr die Hand. Er lächelte dabei.
    »Eine menschliche Geste«, sagte er. »Nehmen Sie die Hand, sie ist zum Dank ausgestreckt.«
    Sie ergriff die Hand zögernd, aber sie erwiderte seinen Druck.
    »Ich respektiere Ihre Einstellung, Thora«, antwortete er ihr, »und ich nehme an, daß Crest
sich nicht anders verhalten wird.«
    Er sah ihren Protest voraus und wehrte ab.
    »Nein, denken Sie über Crest nicht falsch! Er ist ebenso sehr Angehöriger seines Volkes wie
Sie auch. Was er bisher getan hat, hat er zum Dank für seine Heilung getan und

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