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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Fuß am Rand der zerklüfteten Felsen entlang
gegangen. Das Ringgebirge ragte mehr als 600 Meter empor. Es war ein mächtiger Krater, von der
Erde aus niemals zu sehen.
    Dann, nach einer halbstündigen Klettertour, hatten sie das letzte Sichthindernis umgangen. Sie
befanden sich noch immer am Fuß des Ringwalls, nur weiter nördlich.
    Das tragbare Ortungsgerät hatte immer deutlicher ausgeschlagen. Sie mußten die andere Rakete
gefunden haben. Anschließend war Reginald Bulls Zusammenbruch gekommen.
    Er kauerte in kniender Stellung auf dem Boden, die Hände hatte er aufgestützt. Sein irres
Lachen wurde vom Mikrophon aufgenommen und vom Helmsender abgestrahlt.
    Perry Rhodan sagte keinen Ton. Er war instinktiv in Deckung gegangen, doch nun kämpfte er mit
aller Willenskraft um seine Beherrschung. Der Anblick allein hatte genügt, um den strapazierten
Nerven der Männer den letzten Schlag zu versetzen.
    »Nein – nein, das nicht, das nicht …«, kam Bullys Stöhnen über die Sprechanlage.
    Rhodans geballte Fäuste lockerten sich. Härter als nötig riß er den Freund in die Deckung
eines Felsblocks. Bully erwachte wie aus einer Betäubung. Sein schweißbedecktes Gesicht ließ die
Helmscheibe beschlagen. Rhodan schaltete den kleinen Ventilator an. Bully hatte es nötig.
    »Ruhe, nicht die Nerven verlieren. Beruhige dich, um Himmels willen! Nicht sprechen! Wenn sie
das grüne Leuchten auf unsere Antennen legen, dann ist es vorbei. Beruhige dich.«
    Rhodan nahm Zuflucht zu stereotypen Worten. Sie mochten in der steten Wiederholung monoton
sein; aber sie wirkten allein durch ihren Klang. Rhodan war darauf vorbereitet gewesen, und doch
hatte ihn das jähe Wissen um die Wahrheit überwältigt. Sie waren nicht mehr allein! Sie waren
niemals allein gewesen!
    Diese Erkenntnis wühlte ihn auf und brachte ihn um seine Fassung.
    Perry Rhodan benötigte noch einige Augenblicke, dann entspannte sich sein Gesicht. Das wilde
Pumpen seines Herzens ließ nach. Doch er lockerte nicht den harten Griff um Bullys Oberarm. Er
ahnte, daß der Freund länger brauchte. Es war wohl der gewaltigste Schock, den Captain Reginald
Bull jemals erhalten hatte.
    Vorsichtig reckte Rhodan den Kugelhelm über den Steinblock. Seine Blicke saugten sich an dem
titanischen Gebilde fest. Seine letzten Zweifel schwanden. Nein, das war kein Traum!
    Er schwieg, bis sich Bully von selbst meldete. Rhodan dachte nicht mehr daran, den
Funksprechverkehr zu verbieten. Er ahnte, daß es sinnlos gewesen wäre.
    »Du hast es gewußt, nicht wahr? Du hast es schon vor Stunden gewußt«, erklang Bullys Flüstern.
»Deshalb mußte ich mich also rasieren. Woher hast du es gewußt? Perry …«
    »Nicht aufregen, Junge«, raunte Rhodan heiser. »Dieses Raumschiff ist niemals in Asien gebaut
worden! Es stammt überhaupt nicht von der Erde. Ich ahnte es, als das grüne Flimmern kam. Kein
Mensch kann ein solches Kraftfeld erzeugen, niemand hätte in einer derartigen Form unsere Sendung
unterbrechen können. Beherrsche dich, Junge. Wir müssen es tragen. Wir haben keine andere
Wahl.«
    Bully richtete sich auf. Auch er spähte nach vorn.
    »Sie haben eine Bruchlandung gemacht«, sagte er nach einer Weile. »Sie haben den halben
Kraterwall abrasiert, und das mit gewaltiger Wucht. Wer sind sie? Wie sehen sie aus? Woher kommen
sie? Und …?« Bully preßte die Lippen zusammen, ehe er mit einem düsteren Unterton den Satz
vollendete, »… was wollen sie hier?«
    Rhodan fand die kühle Überlegung wieder.
    »Das werden wir erfahren«, meinte er gedehnt. »Nun wird eine offenbar sinnlose Handlung
sinnvoll! Natürlich mußten sie unsere Meldung unterbrechen. Anscheinend legen sie keinen Wert
darauf, daß man auf der Erde von ihrer Anwesenheit erfährt. Wahrscheinlich hatten sie angenommen,
wir hätten bei unserer Landung dieses Riesending bemerkt. Damit wird die Sache logisch,
oder?«
    Rhodan sah das Gebilde plötzlich mit anderen Augen an. Sein Hirn signalisierte Gefahr. Diesmal
betrachtete er das fremde Schiff mit den Augen des nüchternen Wissenschaftlers.
    An der glatten Oberfläche des kugelförmigen Riesenobjekts war nichts zu bemerken. Es gab keine
einzige Öffnung. Nur in Höhe der Äquatorlinie zeichnete sich ein starker, wulstartiger Ring
ab.
    Das ganze Schiff stand reglos vor der durchbrochenen Kraterwand. Es schien keine Schramme
aufzuweisen, und doch stand es fest, daß es das Ringgebirge durchbrochen hatte.
    Die ganze Konstruktion ruhte

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