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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Expedition zu starten. Die Straßen waren gut,
aber auch bewacht.
    Er ließ mit großen Buchstaben eine Beschriftung anbringen, die jeden Verdacht zerstreuen
sollte: Probefahrt im Auftrag der Armee. Seine Papiere wiesen ihn als Ingenieur aus. Er
sollte angeblich herausfinden, ob das Fahrzeug für Truppentransporte durch Wüste und Gebirge
geeignet war.
    Als Klein den Wagen aus der Stadt steuerte, hielt er vergeblich nach dem verdächtigen Chinesen
Ausschau. Wahrscheinlich hatte der Kerl eingesehen, daß bei ihm nichts zu holen war, und hatte
seine Absichten aufgegeben.
    »Auf Fremde sind sie besonders scharf«, murmelte der Agent und wich einem entgegenkommenden
Fahrzeug aus. »Aber so reich sehe ich nun auch wieder nicht aus. Was soll bei mir schon zu
stehlen sein?«
    In den Abendstunden passierte er auf der neuen Autostraße, die an der Großen Mauer
entlangführte, die Stadt Kwaihwa. Er konnte nicht wissen, daß zur gleichen Zeit im entfernten
Peking Mao-Tsen, der Chef der AF-Abwehr, über einem Funkgerät hockte und die genaue
Standortmeldung des angeblichen Probewagens erhielt. Neben ihm saß lächelnd Major Butaan, der
Chefagent.
    »Leutnant Li Tschai-Tung ist einer meiner besten Männer«, sagte Butaan stolz. »Er hat diesen
Amerikaner sofort gefunden und ist nicht mehr von seiner Seite gewichen. Ich bin gespannt, ob
Ihre Theorie stimmt, daß die anderen mit uns zusammenarbeiten würden, wenn die STARDUST wirklich
kein amerikanischer Stützpunkt ist, was nun wahrscheinlich ist. Denn besäße der Westblock eine
solche Waffe, wie sie der Strahl vom Mond darstellt, hätte er uns längst damit unter Druck
gesetzt. Weiß Li, daß die STARDUST unbeschädigt in unsere Hände fallen muß?«
    »Er erhielt seine Instruktionen«, nickte Mao-Tsen bedächtig. Er lauschte auf die piepsende
Stimme, die aus dem Lautsprecher kam. »Ah, der Amerikaner ist weitergefahren. Er wird bald den
Hwang-ho erreichen und vielleicht sogar noch Pau-tou, wenn er es nicht vorzieht, im Freien zu
nächtigen.«
    Klein wußte nicht, daß seine Fahrtroute auf einer Karte im obersten Hauptquartier des
asiatischen Geheimdiensts genau verzeichnet wurde, als habe er ein Radargerät an Bord.
    Die Mondsichel näherte sich bereits dem Horizont, unter dem die Sonne längst verschwunden war.
Links schimmerte die Oberfläche des langsam dahinziehenden Stromes. Büsche säumten die Straße bis
zum Ufer.
    Klein fand eine Lücke und lenkte den Wagen hinein. Er rollte noch einige Meter, bis er einen
geeigneten Platz fand. Hier stand der Wagen geschützt zwischen einigen Bäumen, Büschen und
Felsen. Dicht daneben floß der Strom.
    Der Leutnant reckte sich und stieg aus. Es war warm, aber ein Feuer konnte nicht schaden. Das
Zelt würde er heute nicht aufschlagen, aber ein heißer Kaffee würde ihm guttun. Danach würde er
sich hinten im Laderaum auf die Decken legen und schlafen.
    »Machen wir Rast?« fragte jemand hinter ihm in schlechtem Englisch. »Ruhig – keine
unbedachte Bewegung, Freund. Ich bin bewaffnet. Drehen Sie sich um – aber langsam.«
    Klein hatte gerade einige Stücke trockenes Holz auf die lodernden Flammen gelegt. Der Schein
war hell genug, um das Gesicht des Sprechers erkennen zu lassen. Es war jener Bursche, der ihm
bereits in Kaigan aufgefallen war. Dort hatte er sich bei passender Gelegenheit im Laderaum
versteckt.
    Das wäre alles nicht so schlimm gewesen, aber der Kerl hielt, angewinkelt im Arm, eine schwere
Maschinenpistole. Klein blickte in die drohende Mündung der Waffe, deren Sprenggeschosse einen
mittleren Panzer beschädigen konnten.
    »Was wollen Sie von mir?« fragte Klein. »Wenn Sie ein Vagabund sind, dann ein modern
ausgerüsteter. Ich warne Sie, dies ist ein Fahrzeug der Regierung.«
    »Welcher?« Li Tschai-Tung lächelte unergründlich. »Der amerikanischen? Spielen wir mit offenen
Karten. Wie lautet Ihr Auftrag? Es könnte sein, daß wir zu einer Verständigung gelangen.«
    Klein zeigte auf das Feuer.
    »Setzen wir uns.«
    »Haben Sie eine Waffe bei sich?«
    »Wollen wir uns verständigen oder nicht? Oder wollen wir mit den Pistolen in der Hand
miteinander reden?«
    »Ich bin im Vorteil, und ich gäbe ihn bedenkenlos aus der Hand, wenn ich wüßte, daß Sie es
ehrlich meinen. Beantworten Sie mir eine Frage, bevor ich Ihnen vertraue: Wie lautet Ihr Auftrag?
Wie heißt Ihr Vorgesetzter? Ich kenne die Antworten durch meinen Auftraggeber. Wenn sie sich mit
den Ihren decken …«
    Er

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