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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gewesen, das gewagte Unternehmen fortzusetzen. Er war
in erster Linie Arzt und konnte keine kompromißlosen Befehle erteilen.
    Bully griff unbewußt an den silbrigen Stab in seiner Tasche, in dem er ungeahnte Kräfte
verborgen wußte.
    Es war ein relativ harmloses Gerät. Es hinterließ keine physiologischen Schäden, und der Geist
wurde ebenfalls in keiner Weise angegriffen. Nun hatte der Psychostrahler ebenfalls sein
Überraschungsmoment eingebüßt. Man hatte auf der anderen Seite erkannt, daß die Reichweite des
Geräts bestenfalls ein paar Kilometer betrug.
    Damit war die ›Dritte Macht‹, wie die STARDUST-Besatzung neuerdings genannt wurde, in die
Defensive gedrängt worden.
    Rhodan ging an dem fahrbaren Speziallabor Dr. Haggards vorüber. Es war vor einer Woche auf der
Ladepritsche eines Transporters angekommen.
    Bully hob unter Rhodans ironischem Blick die Schultern. Er, Reginald Bull, wußte nun, daß ihm
der gleiche Streich heute nicht mehr gelungen wäre. Immerhin war Dr. Haggard im Lager, und –
was noch wesentlicher war – er hatte das mitgebracht, was Crest benötigte.
    Perry Rhodan griff gedankenverloren an die linke Schulter. Seine Rangabzeichen waren
verschwunden, von ihm selbst abgelöst worden. Es gab keinen Major Rhodan mehr, zumal man ihm per
Funkspruch offiziell den militärischen Rang abgesprochen hatte. Rhodan war zum Weltfeind Nummer
eins geworden.
    Vorsichtig zog er den Vorhang zur Seite. Dr. Manoli kam näher. Mit einem Griff stellte er die
Kabelverbindung her.
    »Du solltest dich nicht noch mehr beunruhigen«, kam die Stimme des Arztes ruhig aus den
Lautsprechern der Ohrenschützer. »Crest fiebert, gewiß! Wir haben damit gerechnet und als
selbstverständlich angenommen, daß ein biologisch fremdartiges Lebewesen auf unsere Medikamente
nicht so anspricht, wie man das bei einem Menschen erwarten könnte. Das Blutbild sieht aber gut
aus. Die krankhafte Vermehrung der weißen Blutzellen ist nach der ersten Injektion mit Haggards
Anti-Leukämie-Serum bereits zurückgegangen. Zumindest ist der Krankheitsverlauf gestoppt worden.
Die Drüsenschwellungen und Hautblutungen sind im Abklingen, nur wissen wir nicht genau, weshalb
es zu den Nebenerscheinungen kommt. Bei Menschen träten sie nicht ein. Crests Organismus ist uns
aber nun bekannt. Sein Stoffwechsel gleicht dem unseren genau. Da er ein Sauerstoffatmer ist, und
seine Lungen darauf angewiesen sind, das zum Leben erforderliche Gas über das Blut abzugeben,
unterscheidet er sich nicht von uns. Haggard ist der gleichen Meinung. Wir haben das Serum erst
nach sorgfältigsten Untersuchungen gespritzt. In einer Stunde erhält er die zweite
Injektion.«
    »Trotz der bedenklichen Nebeneffekte?«
    »Trotzdem«, nickte Manoli kurz. »Risiken können wir nicht vermeiden. Haggard ist ein
großartiger Spezialist, aber zaubern kann er auch nicht. Die Erscheinungen halten sich in
kontrollierbaren Grenzen. Es ist nicht anzunehmen, daß Crest kollabiert. Sein Kreislauf ist
stabil. Es gibt in seinem Fall ein Organ, das der Mensch nicht besitzt. Ich möchte sagen, es
handelt sich um einen wunderbar durchgebildeten Druckregler oberhalb des Herzens. Wie die
Meßergebnisse der medizinischen Automatik beweisen, werden beginnende Kollapserscheinungen und
Gefäßkrämpfe sofort ausgeglichen. Ein erstaunlicher Organismus, den man bei dem Angehörigen eines
degenerierten Volkes kaum vermuten sollte. Wir haben es jedenfalls mit hochintelligenten Wesen zu
tun, die lediglich nicht mehr den Willen aufbringen können, ihr überragendes Geistesgut in Form
praktischer Arbeit in die Tat umzusetzen. Darin liegt der Haken, Kommandant.«
    »Das ist vorbei.«
    »Für mich wirst du der Kommandant bleiben. Alles in allem besteht die begründete Hoffnung,
Crest nicht nur auf die Beine zu bringen, sondern ihn völlig gesunden zu lassen.«
    Rhodan warf noch einen Blick auf das von feinen Schweißperlen bedeckte Gesicht des Arkoniden,
dann wandte er sich um.
    Das Trommelfeuer hielt nach wie vor an. Starke Erschütterungen ließen den Boden zittern. Es
war, als jagte man dicht vor den Grenzen des Abwehrschirms schwere Sprengladungen in die
Luft.
    »Es gefällt mir nicht«, flüsterte Bully. »Sie haben etwas vor. Fast scheint mir, als wäre der
Feuerzauber ein Ablenkungsmanöver.«
    »Wenn man Crest nur fragen könnte, ob der Schirm diesen Belastungen auf die Dauer standhält«,
sagte Rhodan. »Eric – kannst du Crest für einige

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