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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Energieglocke erreichte den
höchsten Punkt ihrer Wölbung in einer Höhe von 2.000 Metern. Diesmal würde der Angriff nicht mit
einem Atombombenabwurf vorgetragen werden.
    Rhodans Mund verkniff sich, sein tagealter Bart stach scharf und dunkel aus der gebräunten
Haut hervor. Mit wenigen Sprüngen erreichte der ehemalige Risikopilot den Eingang des großen
Zeltes.
    Reginald Bull hatte die Uniform der Space-Force längst abgelegt. Sie wäre bei seinem ›Ausflug‹
in die Zivilisation mehr als hinderlich gewesen.
    »Weltuntergang 1971, Spätsommer«, sagte Bully. »Ich dachte, sie hätten es endgültig
aufgegeben? Oder hat man inzwischen etwas entwickelt, womit man unseren Schirm zu durchdringen
vermag?«
    Rhodans Blick zu den weit entfernten Stellungen hinüber enthielt eine stumme Drohung. Dann
entspannte sich seine Haltung. Wortlos bot er eine Zigarette an.
    »Sie werden sich auch diesmal die Zähne ausbeißen.«
    Die letzten Worte gingen in dem betäubenden Krachen und Bersten detonierender Geschosse unter.
Die unsichtbare Mauer aus energetischen Kraftlinien begann im grellen Feuerschein hochbrisanter
Ladungen aufzuleuchten. Rhodan stellte fest:
    »Keine konventionelle Artillerie mehr! Sie haben eingesehen, daß Normalgeschütze innerhalb
eines Anti-Gravitationsfelds sinnlos sind. Was tut ein kluger Mann, wenn er es sich infolge der
plötzlich fehlenden Schwerkraft nicht mehr erlauben kann, mächtige Kanonen mit ihrem sehr harten
Abschußrückstoß aufzustellen? Er setzt Raketengeschosse ein, oder?«
    Reginald Bull nickte. Die im genauen Mittelpunkt des Schirmes ruhende STARDUST war zum Ziel
von zumindest eintausend Raketenbatterien geworden. Nach den Aufschlägen zu urteilen, mußten
wenigstens viertausend Automatwerfer unterschiedlicher Kaliber feuern.
    Das Dröhnen wurde unerträglich. Bully mußte brüllen, wenn er sich noch verständlich machen
wollte.
    »Aber keine atomaren Ladungen«, schrie er dicht an Rhodans Ohr. »Thora hat zugesagt, sofort
einzugreifen. Der Anti-Neutronenschirm liegt über der gesamten Erde.«
    Rhodan wußte, daß Bully mit vollster Lungenkraft brüllte. Es dauerte noch einige Augenblicke,
bis der stämmige Mann das Sinnlose seiner Bemühungen einsah. Bulls Lippen schlossen sich. Dafür
begann es in seinem breiten Gesicht zu zucken.
    Die Druckwellen der in schnellster Folge explodierenden Geschosse kamen nicht durch, doch
dafür schien sich der Schirm in eine glühende Glocke zu verwandeln.
    »Trommelfeuer!« registrierte Rhodan mit einem Blick zum weiten Ring der Angreifer hinüber.
Dort lagen die Soldaten der asiatischen Elitedivisionen in ihren Deckungen; dort standen die
einbetonierten Raketengeschütze. Da drüben gab es nichts mehr, nicht den kleinsten Gegenstand,
den man nicht am sicheren Erdboden befestigt hätte. Perry Rhodan wußte, daß die Soldaten
Anschnallgurte mit Spezialbefestigungen trugen. Die Männer waren in Schnellkursen geschult und
auf die Effekte des schwerelosen Zustands vorbereitet worden.
    Damit war das Überraschungsmoment vorbei. Die großartige Abwehrwaffe der Arkoniden, der
Gravitations-Neutralisator, hatte seinen Nutzen verloren.
    Perry Rhodan wurde sich darüber klar, daß es trotz ihrer weit überlegenen Waffen und
Ausrüstungen nicht ratsam war, die geballte Macht einer hervorragend geschulten Armee zu
unterschätzen. Das Trommelfeuer schwerer und allerschwerster Raketenbatterien konnte seine
Wirkung nicht verfehlen, selbst dann nicht, wenn es dem Gegner trotz aller Anstrengungen nicht
gelingen sollte, die Energieglocke zu durchschlagen.
    Allein die nervliche Belastung infolge der zahllosen Detonationen konnte unter Umständen
genügen, die wenigen Männer innerlich zerbrechen zu lassen.
    Dr. Eric Manoli kam ohne jede Erklärung aus dem Zelteingang hervorgeschossen und verschwand im
offenen Schleusenluk der Rakete.
    Zusammen mit Bully begann Rhodan ebenfalls zu rennen. Dabei dachte Rhodan, daß man ihre
Bewegungen wohl mit Hilfe einer optischen Bildortung verfolgte. Eine elektronische Erfassung war
infolge des Arkoniden-Abwehrfelds unmöglich geworden, wohl aber konnte man durch die unsichtbare
Mauer hindurchblicken. Es mochte die Stellung der Männer noch erschweren, wenn man sie so kurz
nach Beginn des Trommelfeuers zur STARDUST rennen sah.
    Nur keine Angriffspunkte bieten! dachte Rhodan bestürzt. Um Himmels willen keine
schwachen Stellen zeigen!
    Dr. Manoli begegnete ihnen in der großen Ladeschleuse des

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