Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Schiffes. Über seinem Kopf trug er
die mächtigen Spezial-Ohrenschützer, die man beim Start des Raumschiffs zur Abwehr der
entstehenden Geräusche verwendet hatte.
    Manoli lächelte. Er bewegte die Lippen. Seine Hand deutete auf die Stöpsel der
Kabelverbindung.
    Als Rhodan die schweren Gebilde überstreifte, wurde das infernalische Dröhnen zu einem fernen
Säuseln. Er schob die Klammer mit dem Kehlkopfmikrophon über den Hals und stöpselte die Kontakte
des auf der Brust hängenden Sprechgeräts ein.
    »Es war Zeit«, klang Manolis Stimme ruhig aus den winzigen Lautsprechern. »Es wundert mich,
daß sie nicht schon früher auf den Gedanken mit dem Trommelfeuer kamen. Offenbar haben sich die
Herren der psychologischen Fakultät eingeschaltet.«
    Dr. Manoli lächelte leicht.
    »Danke, es war eine gute Idee«, gab Rhodan zurück. »Ich hätte sofort daran denken müssen.«
    »Hast du jetzt einen guten Gedanken?« erkundigte sich Bully.
    »Ich weiß nur, daß ich erbärmliche Angst habe«, entgegnete Rhodan ausdruckslos. »Angst vor
diesem Energieschirm, dessen Aufbau ich nicht kenne und dessen Leistungsgrenzen für mich eine
mathematische Unbekannte sind. Sie werden versuchen, in stundenlangem Trommelfeuer unsere Abwehr
zu zermürben. Kernwaffen funktionieren nicht mehr, also geht man zu chemischen Sprengstoffen
über. Wenn dies nichts nützt, werden sie mit harmlosen Gasen kommen. Versagt das ebenfalls,
dürften sie die Spezialisten für bakteriologische Kriegführung einschalten. Ja, es gibt noch
allerlei Möglichkeiten, von denen sich unser guter Crest nichts träumen läßt. Der Mensch ist
ungeheuer erfinderisch, und wir haben eine Situation heraufbeschworen, die die gesamte
Wissenschaft der Menschheit auf die Beine gebracht hat.«
    »Wir haben sie zu einer gewissen Einheit gezwungen«, warf Manoli ein. »Die irdischen
Superwaffen sind wirkungslos geworden. Atomare Reaktionen sind nicht mehr möglich. Ohne freie
Neutronen geht es nicht, und die sind gebunden.«
    Rhodan schien nicht überzeugt zu sein. Bully beobachtete ihn irritiert. Seine maßlose Freude
an den überwältigenden Abwehrwaffen der Arkoniden war ebenso rasch verflogen, wie sie bei seinem
Australien-Einsatz aufgekommen war.
    Rhodan antwortete nicht. Er eilte zu dem Zelt hinüber, wo er dem verstörten Dr. Frank Haggard
die Ohrenschützer aushändigte. Der große, schwer gebaute Mann verschwand wortlos im Innern des
aufgeblasenen Bauwerks aus festen Kunststoffen.
    Die anderen folgten langsam. Durch die gute Schallisolation wurden die Geräusche noch mehr
abgedämpft. Damit war auch die Gefahr einer Zermürbung vorüber.
    Sie schritten an dem hell summenden, tonnenförmigen Reaktor vorüber, der nun seit der Landung
die Energie für das Kraftfeld lieferte. Rhodan blieb zögernd stehen. Wieder einmal versuchte er,
die Funktion des Geräts mit seinem Geist zu erfassen. Rhodan war Kernphysiker und Astronaut. Er
konnte von sich behaupten, das kernchemische Atomtriebwerk der STARDUST bis in alle Einzelheiten
erfaßt zu haben. Hier aber versagte sein Wissen angesichts einer grenzenlos überlegenen
Technologie. Er wußte nur, daß im ›heißen‹ Teil des Arkoniden-Reaktors die Energien einer kleinen
Sonne entfesselt wurden. Es mußte sich um einen unerhört komplizierten Fusionsprozeß nach dem
Kohlenstoffzyklus handeln; ein großartig katalysierter ›Kaltzünder-Vorgang‹, der von den
irdischen Spaltstoff-Reaktionen so weit entfernt war wie eine Steinaxt von einer
Maschinenpistole.
    Crest hatte behauptet, mit dem nur mannshohen Gerät könne man die gesamte irdische Industrie
mit Arbeitsstrom versorgen. Rhodan schwindelte, wenn er daran dachte. Er gab es auch diesmal auf,
die Konstruktion einer überlegenen Rasse zu begreifen.
    Armstarke Kabel führten nach oben zu der seltsamen Kugelantenne, die letztlich den Aufbau der
Energiekuppel ermöglichte.
    Perry Rhodan fühlte die beobachtenden Blicke der Männer. Dr. Haggards Schatten war hinter dem
abtrennenden Vorhang im Hintergrund des Raumes zu sehen. Anscheinend hatte er Crest mit
Ohrenschützern versorgt.
    Rhodans Gesicht verschloß sich. Seit einigen Tagen ging er etwas gebeugt. Bully beobachtete
ihn mit steigender Sorge. Wenn der Kommandant die Nerven verlor, gab es eine Katastrophe. Er
selbst, Reginald Bull, war nicht der Mann, um den einmal begonnenen Plan folgerichtig zu Ende zu
führen. Dazu war er zu impulsiv.
    Dr. Eric Manoli wäre völlig ungeeignet

Weitere Kostenlose Bücher