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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Verlust mit etwa vier Sekunden Vollschub ausgleichen
können.«
    Augenblicke später tauchte sein Gesicht auf den Riesenbildschirmen der Bodenstation auf.
Pounder, nervös vor dem Mikrophon stehend, atmete auf.
    »STARDUST an Nevada-Fields«, klang es lautstark durch die Hauptschaltstation. »Captain Flipper
leicht verletzt. Bißwunde an der Zunge. Manoli stillt eben die Blutung. Der Riß kann geklebt und
mit Plasmakonzentrat rasch verheilt werden. Ich brauche zwölf Minuten Aufschub. Ende.«
    Pounder richtete sich auf. Sein Blick zu Professor Lehmann hinüber sagte alles. Der
Wissenschaftler nickte kurz. Es war möglich. Mit solchen Komplikationen hatte man auf
Nevada-Fields immer gerechnet.
    Das elektronische Gehirn begann zu arbeiten. Augenblicke später lagen die Korrekturwerte vor.
Sie gingen automatisch über eine Richtstrahlantenne an die STARDUST ab.
    Vor Reginald Bull leuchtete das Diagramm auf. Die Rechenautomaten der STARDUST quittierten den
Empfang. Praktisch gesehen, wurde eine Vielzahl sorgfältig auskalkulierter Ergebnisse im gleichen
Augenblick ungültig gemacht. Neue Zahlen rasten in der Form von Funkimpulsen in den Raum. Eine
großartige Planung wurde in wenigen Momenten umgeworfen und auf völlig neue Werte gebracht.
    Bully gab die erhaltenen Grunddaten in die Tastatur. Rhodan übernahm die üblichen
Routinemeldungen über Höhenstrahlung, Meßergebnisse, Temperaturwerte, Kabinendruck und
Gesundheitszustand.
    Manoli brauchte nur elf Minuten. Dann war Flipper wieder in Ordnung. Der tiefe Riß in seiner
Zunge war sorgfältig verklebt.
    Mit einem beschämten Ausdruck in den Augen sah er sich um.
    »Nimm diesmal den Daumen, Baby«, meinte Rhodan. »Der hält mehr aus.«
    Die Sessel klappten wieder zurück. Gleich darauf begann das kernchemische Atomstrahltriebwerk
zu dröhnen, das in genau gleicher Ausführung innerhalb der zweiten Stufe so hervorragend
gearbeitet hatte.
    Das wilde Aufbrüllen und das harte Anrucken wiederholten sich. Der Wert stieg jedoch auf nur
2,1 Gravos; eine Belastung, die weder Rhodan noch den anderen Männern Schwierigkeiten
bereitete.
    Auf einem flammenden Strahl hocherhitzter Wasserstoffgase jagte das Raumschiff weiter ins All
hinaus.
    Rhodan lauschte auf das Tosen des Atomstrahltriebwerks. Im Nichts, dicht hinter dem Heck des
Schiffes, hing die blauweiß leuchtende Gasflamme. Es war der in der atomar aufgeheizten
Expansionskammer zur Ausdehnung gekommene Flüssigwasserstoff.
    Die Reaktorfüllung reichte für ein gutes Jahr. Nur mit dem Strahlmedium galt es wesentlich
vorsichtiger umzugehen. Der Vorrat war begrenzt. Wenn die Tanks leer waren und es nichts mehr
auszustoßen gab, mußte der Atomreaktor versagen.
    Während Rhodan schweratmend auf dem Konturlager ruhte und in genau bemessenen Abständen seine
Kurzmeldungen an die Raumstation gab, dachte er flüchtig an dieses neugeschaffene Triebwerk.
    Noch mußte man den Umweg über ein Strahlmedium wählen, um zu dem unerläßlichen Schub zu
kommen. Ob man eines Tages das reine Atomstrahltriebwerk besitzen würde? Einen gewaltigen Motor,
dessen Grenzen nahe der Lichtgeschwindigkeit lagen?
    Rhodan verzog mühevoll die Lippen. Reginald Bull schien sich mit ähnlichen Gedanken zu
beschäftigen. Er keuchte plötzlich.
    »Flippy – wie geht es? Hältst du durch? Es dauert noch einige Minuten. Für fünf Sekunden
gehen wir hoch auf 8,4 Gravos. Okay?«
    »Okay«, schnaufte der Riese über die Bord-Sprechanlage. Sein Atem rasselte in den Muscheln der
Kopfhörer. »Alles okay. Guter Gott, wir sind unterwegs! Eines Tages werde ich es meinem Jungen
erzählen. Er wird Augen machen, rund und glänzend wie polierte Marmorkugeln.«
    Flipper schwieg erschöpft. Übung und ein widerstandsfähiger Körper gehörten dazu, um bei einer
Belastung von über zwei Gravos überhaupt noch klar sprechen zu können. Diese Männer konnten es.
Nur Dr. Manoli verzichtete darauf. Dafür verriet die Andeutung eines Lächelns seine Gefühle.
    Ja, sie waren unterwegs. Den Start hatten sie hinter sich. Was jetzt noch kam, war mehr eine
Sache des Verstandes und der blitzschnellen Reaktion. Der grausame Andruck war fast vorbei. Sie
hatten die Erde hinter sich gelassen, jenen riesigen, grünblauen Ball mit seinen Meeren,
Kontinenten, aufgetürmten Wolkengebirgen und Milliarden Menschen.
    Sie konnten sich erhaben fühlen über das erdgebundene Dasein.
    Doch noch waren sie nicht da! Noch waren sie nicht gelandet, und noch waren sie

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