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Silberband 002 - Das Mutantenkorps

Titel: Silberband 002 - Das Mutantenkorps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gelten hatten, gab er sich wortkarg. Das obligatorische Gespräch brachte er immer wieder auf Nebensächlichkeiten, wenn es die Höflichkeit nicht zuließ, ganz zu schweigen.
    Über dem Indischen Ozean wurde das jedoch anders.
    »Sie haben sehr viel Geld bei sich, nicht wahr, Mr. Adams?« sagte Marshall plötzlich nach einer längeren Pause.
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Ich denke es mir, weil Sie Ihre Tasche regelmäßig mit der gleichen Aufmerksamkeit betrachten, wie ich es tue. Man verdreht nicht so oft den Kopf nach oben, wenn man über sich im Gepäcknetz lediglich ein paar Butterbrote und eine Zeitung liegen hat.«
    »Das ist interessant. Treiben Sie psychologische Studien, Mr. Marshall?«
    »Ganz recht, ich beschäftige mich in letzter Zeit sehr damit. Doch Sie kommen vom Thema ab.«
    »Wenn Sie theoretisieren wollen, dürfte es Sie doch kaum interessieren, ob ich wirklich eine größere Menge Geld bei mir habe.«
    »Ich fragte in Ihrem Interesse, Mr. Adams. Vorausgesetzt, Sie haben viel Geld bei sich, dann müßte Ihr Mißtrauen weitergehen als bisher. Ein Blick auf die Tasche allein genügt dann nicht.«
    »Solange die Tasche da ist, ist auch das Geld da. Oder haben Sie als Psychologe eine andere Auslegung für meine Schlußfolgerung?«
    »Ihre Tasche ist neu. Sie trägt das Etikett eines Geschäfts aus der Regent Street. Ich möchte wetten, Sie haben sie erst heute vormittag gekauft.«
    »Das stimmt«, sagte Adams verblüfft. »Aber was wollten Sie damit sagen?«
    John Marshall neigte sich etwas zu ihm und bemühte sich, leise zu sprechen. »Es ist möglich, daß jemand eine gleiche Tasche gekauft hat. Wenn die jetzt über uns im Netz läge, wäre Ihre logische Schlußfolgerung nicht mehr viel wert.«
    Adams zuckte mit den Schultern und dachte an seine Pistole in der Tasche. Wenn Marshall etwas gegen ihn unternehmen wollte, so würde ihm das hier unter mehr als achtzig Zeugen kaum gelingen. »Gut«, sagte er schließlich. »Offenbar interessiert es Sie, einmal viel Geld beieinander zu sehen. Ich will Ihnen den Gefallen tun.«
    Er stand auf, nahm die Reisetasche aus dem Netz, setzte sich wieder hin und öffnete sie. Im selben Augenblick hatte er ein ähnliches Gefühl wie damals, als sein großer Coup ein Fehlschlag geworden war.
    Er schloß die Augen und zählte stumm bis zehn. Das war eine alte Gewohnheit, um in kritischen Situationen nicht die Nerven zu verlieren. Als er aufblickte, war er wieder der alte Börsenjobber ohne Nerven.
    »Woher wußten Sie, daß mein Geld gestohlen wurde, Marshall? Ich verlange, daß Sie jetzt ohne Umschweife reden.«
    »Ich denke, es ist jetzt kaum wichtig, woher ich das weiß. Fragen Sie lieber, wer es hat.«
    »Wissen Sie es?«
    »Ich glaube es zu wissen. Doch ich möchte in Ruhe mit Ihnen darüber sprechen. Hätten Sie Lust, mit in den Speisesaal zu kommen? Wir suchen uns einen separaten Tisch.«
    Sie gingen hinaus. Unterwegs erklärte Adams: »Ich möchte vorher dem Kommandanten Meldung über den Diebstahl machen. Reservieren Sie uns schon einen geeigneten Platz.«
    Kurz darauf kehrte er zurück. »Es ist in Ordnung, jedenfalls, soweit es meine Anzeige betrifft. Ich hoffe, Sie können mir mehr verraten. Denn die polizeilichen Recherchen werden erst nach der Landung beginnen. Vielleicht wird man den Flugplatz absperren und die Passagiere nicht herauslassen. Doch das ist alles nicht sicher genug. Mir wäre es lieb, wir könnten die Angelegenheit selbst regeln, solange wir noch unterwegs sind. Wer ist also nach Ihrer Meinung der Täter?«
    »Ich weiß es nicht. Es kommen mindestens sechs bis acht Personen dafür in Frage.«
    »Befinden sie sich an Bord, oder hat man meine Tasche bereits in Sansibar oder früher ausgetauscht? Moment, ich habe im Flughafenrestaurant hineingesehen. Da war noch alles in Ordnung. Unser Mann müßte sich also an Bord befinden. Die einzige Möglichkeit, die Tasche auszutauschen, war wohl während des Einsteigens gegeben. Wir standen in einer Schlange und kamen an der Sperre nur langsam vorwärts. Es ist möglich, daß ich meine Tasche öfters abgestellt habe.«
    Marshall schien belustigt. »Ihre Rekonstruktion ist in Ordnung. Genauso stelle ich es mir vor. Aber wer es gewesen ist, kann ich wirklich nicht sagen. Ich habe die Passagiere schon nacheinander unter die Lupe genommen. Doch es ist niemand dabei, der die gleiche Tasche trägt wie Sie.«
    »Seltsam! Sie wissen herzlich wenig. Und trotzdem traf Ihr Verdacht so verblüffend genau

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