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Silberband 002 - Das Mutantenkorps

Titel: Silberband 002 - Das Mutantenkorps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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spricht viel dafür, daß die Strukturerschütterung bei dem herrschenden Chaos nicht angemessen wird. Wollten Sie etwas sagen, Crest?«
    Der Arkonide schüttelte den Kopf. Da begann Rhodan zu schalten. Das Wendemanöver würde viel Zeit in Anspruch nehmen, da Rhodan noch nicht daran dachte, die hohe Fahrt des Schiffes aufzuheben, um danach in Gegenrichtung zu starten. Seine Befehle kamen kurz und präzise. In der oberen Polhälfte des Kugelschiffes kletterte Major Deringhouse fluchend aus seinem Raumjäger. Er hatte mit einer Ausschleusung gerechnet.
    Drei Minuten später kam die nächste Ortungsmeldung der Hypertaster. Vor dem Schiff, genau in seinem Kurs, waren zahlreiche Trümmer festgestellt worden. Nahe des vierzehnten Planeten mußte kurz zuvor ebenfalls eine Schlacht stattgefunden haben.
    »Interessant«, meinte Bully stirnrunzelnd. »Ob es da Überlebende gibt? Raumanzüge werden diese Ferronen ja wohl kennen. Wir sollten versuchen, Schiffbrüchige zu retten und mit ihnen zu reden. Das würde für uns sehr nützlich sein.«
    Rhodan antwortete nicht sofort. Alle vier Triebwerke der GOOD HOPE begannen zu arbeiten, diesmal aber mit umgelenkten Schirmfelddüsen.
    Crest fror plötzlich. Eben noch hatte dieser Mann erklärt, man müßte schleunigst aus dem Wegasystem verschwinden, und nun schaltete er sämtliche Maschinen um zum Bremsmanöver. Rhodan war für Crest ein Phänomen.
    Crest dachte daran, daß es im ganzen Imperium niemand mehr gab, der auch nur annähernd so schnell zu handeln verstand.
    »Gut«, sagte Rhodan spröde. »Der Gedanke ist wirklich nicht übel.«
    »Man kann Sie wohl sehr leicht umstimmen, wie?« warf Thora ein. »Eine kurze Bemerkung genügt, und Sie tun genau das Gegenteil von dem, was Sie eben noch tun wollten.«
    Selten hatte man Rhodan so spöttisch lächeln sehen. Ihre Stirn rötete sich unter seinem Blick.
    »Kleiner Irrtum«, belehrte er gedehnt. »Nicht Bullys Wunsch ist ausschlaggebend, sondern die soeben einlaufenden Endberechnungen der Positronik. Sehen Sie sich die Diagramme an! Diese Topsiderschiffe sind der GOOD HOPE in ihren Beschleunigungswerten weit unterlegen. Bis die auf einfache Lichtgeschwindigkeit kommen, sind wir zehnmal im Hyperraum verschwunden. Die eiförmigen Raumer der Ferronen sind noch langsamer. Das Rechengehirn hat die Art ihrer Triebwerke ermittelt. Es handelt sich um Photonenmaschinen auf ultrahoher Verstärkungsbasis. Damit kann man keine bestechenden Leistungen erzielen. Wir werden uns das ansehen, was da vorn im Raum treibt.«
    »Zahllose Trümmer«, flüsterte Dr. Manoli. »Sieh dir das an. Überall Echos. Da müßte es doch Überlebende geben.«
    Betty Toufry sah mit einem stillen Lächeln zu Rhodan hinüber. In etwa hatte sie seinen Gedankeninhalt erfaßt. Rhodan hielt die GOOD HOPE nicht nur deshalb an, weil sie den Feindschiffen überlegen war. Auch er dachte an die Lebewesen, die nahe des vierzehnten Planeten im Raum trieben.
    Das Schiff bremste mit vollen Verzögerungswerten.
    Im Hangar der winzigen Bordjäger zwängte Major Deringhouse seine lange Gestalt erneut in die enge Druckkanzel. Die Männer des Einsatzkommandos schlossen die Haube.

23.
    Das Manöver war nicht einfach gewesen, zumal es im unmittelbaren Schwerefeld eines riesigen Planeten stattgefunden hatte. Nummer vierzehn mochte den dreifachen Umfang des solaren Jupiter haben. Sogar Crest hatte gestaunt.
    Die Trümmer ehemaliger Raumschiffe hatten bereits begonnen, dem Schwereeinfluß des Planetengiganten zu unterliegen, als Rhodan die GOOD HOPE endlich mit Geschwindigkeit und Kurs so angepaßt hatte, daß man mit der Bergung beginnen konnte.
    Nach langen Bemühungen hatten sie ein im leeren Raum treibendes Wesen gefunden. Das war aber auch alles gewesen.
    Als sie es mit dem Zugstrahl an Bord genommen und durch die große Ladeschleuse hereingebracht hatten, war es dem Erstickungstod nahe gewesen. Außerdem wies der Körper des Fremden einige Verbrennungen auf, die zweifellos von der Ultraviolettstrahlung der gewaltigen Wega verursacht worden waren.
    Dann hatte das Wesen als verschüchtertes, angstgeschütteltes Etwas in der Zentrale gesessen, bis ihm die Handreichungen der Mediziner Haggard und Manoli bewiesen, daß man es nicht auf sein Leben abgesehen hatte. Der Fremde war tatsächlich ein Ferrone, ein Nachkomme jener Lebewesen, die eine arkonidische Forschungsexpedition zehntausend Jahre zuvor entdeckt hatte. Nur waren die Ferronen längst aus dem Zeitalter primitiver Feuerwaffen

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