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Silberband 002 - Das Mutantenkorps

Titel: Silberband 002 - Das Mutantenkorps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatte.
    Der Schreck, der den Börsenmännern bei der Invasionsmeldung in die Glieder fuhr, galt nicht ihrem persönlichen Wohlergehen, sondern einzig und allein ihrem Geld. Minutenlang war kein Wort in der Halle zu verstehen, bis sich Oliver, der Börsensprecher, über die Lautsprecher Gehör verschaffte.
    »Es ist doch sinnlos, meine Damen und Herren, daß Sie sich von einer Zeitungsmeldung derart beeinflussen lassen. Offizielle Nachrichten liegen nicht vor. Der Vorstand wird sofort Erkundigungen einziehen, um den Inhalt des besagten Artikels nachzuprüfen.«
    In diesem Augenblick kam ein Mann hereingestürzt und erklärte laut, daß der Sender Peking unabhängig von der New York Post die gleiche Nachricht gebracht habe.
    »870 für General Electric!« rief eine Stimme in den Saal. Für Sekunden wurde es totenstill. Dann brach der Tumult los. General Electric hatte am Morgen mit 995 eröffnet.
    Während Oliver mit Unterstützung von Polizeibeamten die Ordnung im Saal wiederherstellte, wurden in den Seitengängen bereits inoffizielle Geschäfte abgeschlossen. Optimisten witterten Morgenluft, Pessimisten stießen ab, was sie konnten. Erst gegen 12 Uhr 30 bekam Oliver Angebot und Nachfrage wieder unter Kontrolle. Nach den ersten starken Verlusten ließ die Kauffreudigkeit schnell nach. Man munkelte von Börsenschluß, doch viele protestierten.
    Die Beauftragten der GCC hielten sich noch sehr zurück. Die Anweisungen ihres Auftragsgebers ließen selbst bei dem jetzt sehr günstigen Stand noch keine Käufe zu. Als das Geschäft jedoch völlig stagnierte, machte Dr. Haggard einen bescheidenen Versuch. Er drückte dabei Standard Oil um 35 Punkte und brachte die Gemüter wieder in Erregung. Die Preise fielen weiter. Sie fielen rapide. Zehn Minuten lang. Haggard zog sich wieder zurück und ließ die anderen arbeiten, bis schließlich die Kauffreudigkeit das Angebot überstieg. Opiat Ltd. zog fünf Minuten vor eins plötzlich an. Homer G. Adams gab von seinem Büro aus eine neue Anweisung.
    »Sie haben Opiat gekauft, Manoli. Machen Sie ein auffälliges Privatgeschäft mit Captain Klein. Gehen Sie um 40 herunter! Die Sache bleibt in der Familie. Uns kann dabei nichts geschehen.«
    Drei Minuten vor eins hatte Opiat Ltd. 75 Prozent seines Eröffnungswerts verloren. Die meisten anderen Effekten hielten sich nicht viel besser. Kurz vor Börsenschluß gab es kaum noch einen entschlußfreudigen Makler, so daß der Tag trotz riesenhafter Verluste beruhigt zu Ende zu gehen schien. Doch im letzten Augenblick sorgte Adams für eine weitere Überraschung.
    Aus mehreren Kofferradios erhielt man eine Sondermeldung aus Sydney, derzufolge ein unbekanntes Raumschiff in der Timorsee eine ganze Fischerflotte kilometerhoch in die Luft entführte und dann zur Erde zurückfallen ließ. Der Sprecher des New Yorker Senders schloß seine Durchsage:
    »… Annahmen, daß es sich um eine Aktion der sogenannten Dritten Macht handelt, müssen von der Hand gewiesen werden. Nach dem Absturz der Flotte in der Timorsee, bei dem schätzungsweise 400 Menschen ums Leben kamen, schoß das unbekannte Raumschiff erneut herab und öffnete dabei eine größere Anzahl von Luftschleusen. Nach der Art von Fallschirmjägern sprangen mehrere tausend groteske Lebewesen über dem Wasser ab, schwammen einige Minuten lang an der Oberfläche und ließen sich dann hinuntersinken. Es besteht kaum noch ein Zweifel, daß es sich um nichtmenschliche Lebewesen handelt, für deren Organismus Wasser ein geeignetes Element ist. Ob auf diese Weise eine Invasion auf die Landmassen geplant ist, bleibt abzuwarten. Das Hauptquartier der Vereinten Nationen hat in einer ersten Verlautbarung bekanntgegeben, daß sofort entsprechende Schritte gegen die Eindringlinge unternommen werden.«
    An einen Börsenschluß war nicht mehr zu denken. Die Aktien brannten ihren Besitzern plötzlich in den Fingern. Die hartgesottenen Makler verloren die Nerven und verkauften um jeden Preis. Ganze Konzerne und Trusts wechselten ihre Besitzer innerhalb einer Viertelstunde.
    Die Börse schloß ohne feste Notierung. Die gesamte Weltwirtschaft schien erstarrt. Auf der einen Seite mochten ruinierte Industriekapitäne ihren letzten Cent für Telefongespräche ausgeben, um mit ihren Leidensgefährten zu sprechen. Auf der anderen Seite schien bei anderen Unternehmen bereits das Schweigen des Todes hereinzubrechen. Wie zum Beispiel bei der GCC.
    Homer G. Adams hatte jede Telefon- oder Funkverbindung zu seinen Männern

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