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Silberband 002 - Das Mutantenkorps

Titel: Silberband 002 - Das Mutantenkorps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auf.
    »Sie meinen …«
    »Ich meine, daß wir hier, ob Arkoniden oder nicht, einen Feind vor uns haben. Er wird so lange unser Feind bleiben, wie wir ihn nicht über unsere wahren Absichten unterrichten können. Sobald wir das getan haben, wird er sich entscheiden – entweder für uns oder gegen uns.«
    »Oder für die Neutralität«, sprach Crest.
    Rhodan sah den Wissenschaftler nachdenklich an.
    »Wir werden uns an den fremden Stützpunkt heranpirschen müssen, als ob wir einen Feind vor uns hätten. Tun wir es nicht, werden wir geortet und wahrscheinlich vernichtet. Sobald wir den Stützpunkt erreicht haben, müssen wir ihn angreifen. Wir wollen versuchen, sowenig Zerstörung wie möglich anzurichten, aber angreifen müssen wir allein schon deshalb, um hineinzukommen und den Leuten dort unsere Meinung zu sagen. Sie werden nicht daran denken, uns freiwillig die Tore zu öffnen.«
    Crest nickte nachdenklich.
    »Obwohl mein Gehirn länger geschult ist als das Ihre, hätte ich ein paar Stunden gebraucht, um mich zu diesem Entschluß durchzuringen. Immerhin besteht die Möglichkeit, daß wir gezwungen sein werden, auf Wesen unserer eigenen Art zu schießen.«
    Rhodan stand auf. Er wollte etwas sagen, aber Thora kam ihm zuvor.
    »Haben Sie sich eigentlich schon einmal Gedanken darüber gemacht«, fragte sie, »wie es sein kann, daß sich vor zehntausend Jahren – nach Ihrer Zeitrechnung – hier eine Gruppe von Arkoniden niedergelassen und es in all der Zeit nicht zuwege gebracht hat, diesen Planeten sichtbar zu kolonisieren?«
    Rhodan nickte.
    »Es ist mir aufgefallen. Sie haben recht: Man sollte erwarten, daß eine noch so kleine Gruppe von Siedlern es fertigbringt, einer Welt in zehntausend Jahren ihren Stempel aufzudrücken. Was haben wir hier? Dschungel, Wasser, Vulkane! Nirgendwo Zivilisation.«
    »Ist ein gerichtetes Gravitationsfeld und die Ablenkung von sechs Kampfraketen nicht genug Spur?« unterbrach ihn Crest mit gutmütigem Spott.
    »Na schön, aber außerhalb des Stützpunkts? Was gibt es da? Nichts!«
    Crest starrte vor sich hin.
    »Welchen Schluß ziehen Sie daraus?« fragte er nach einer Weile.
    »Keinen«, antwortete Rhodan kurz. »Ich nehme mir vor, den Kopf über wichtigere Dinge zu zerbrechen. Sobald wir in den Stützpunkt oben im Norden eingedrungen sind, werden wir nachsehen, was wir gefunden haben.«
    Um einhundertachtzig Uhr Ortszeit kehrte Bull mit seiner Gruppe zur GOOD HOPE zurück und meldete sich sofort bei Rhodan. Er legte ihm eine auf Plastikfolie gezeichnete Karte vor, die die Gruppe mit den automatischen Kartographen aufgenommen hatte.
    »Wir haben eine Kreisfläche von etwa hundert Kilometern Radius um das Schiff als Mittelpunkt völlig erfaßt. Selbst mit den arkonidischen Transportanzügen war das keine Kleinigkeit. Wir haben uns nicht weiter als etwa fünfzig Meter über die Baumkronen hinausgewagt.«
    »Hoffentlich war das nicht zuviel«, meinte Rhodan besorgt.
    »Fünfzig Meter? Unmöglich. Der Stützpunkt ist etwa fünfhundert Kilometer von hier entfernt. Auf diese Strecke hin …«
    »Der Transportanzug arbeitet mit künstlicher Gravitation«, unterbrach ihn Rhodan. »Eine Quelle künstlicher Gravitation kann über Tausende von Kilometern hinweg geortet werden.«
    Bull stutzte.
    »Das stimmt. Aber hör zu, was wir herausgefunden haben. Vielleicht beseitigt das deine Zweifel.«
    Er zeigte auf die Karte.
    »Das Gebiet hat direkten Zugang zum Meer«, erklärte er. »Hier kommt ein Fjord oder so etwas Ähnliches herein. Er läuft keine zehn Kilometer an unserem Standort vorbei. Auf unserer Höhe ist er immer noch zweihundert Meter breit.«
    »Ein Fjord?«
    »Ja. Das Wasser ist salzig und außerdem unbewegt. Wenn es kein Fjord ist, müßte es ein Salzsee sein.«
    Rhodan nickte. »Gut, weiter!«
    »Das Wasser wimmelt von Tieren aller Arten. Es gibt ganz normale Fische und eine Art Robben, alles andere sind schreckliche Wesen, wie wir sie noch nie gesehen haben. Du bekommst eine Gänsehaut, wenn du dir das ansiehst! Kraken so groß, daß sich eine ganze Kompanie hinter ihnen verstecken kann; so etwas Ähnliches wie Schlangen, aber mit sechs Füßen; und Kreaturen, die wie ein bunter, dünner Teppich auf dem Wasser liegen. Erst wenn du sie berührst, kommen sie in Bewegung. Sie lassen dir keine Chance, wenigstens haben sie dem Stein keine gelassen, den ich nach einer von ihnen warf. Plötzlich war der ganze schöne Teppich nur noch ein breiiger grauer Klumpen, der den Stein

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