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Silberband 003 - Der Unsterbliche

Titel: Silberband 003 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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winzigen Raumjägern
warteten auf den abschließenden Einsatz.

10.
    Das flammende, feuerspuckende Monstrum hatte er mit eigenen Augen gesehen. Von da
an hatte Chaktor sehr genau gewußt, auf welcher Seite er zu stehen hatte.
    Als er mit seinem stetig langsamer werdenden Zerstörer den Ort des Unheils passierte, hatte er
all sein Geschick als Pilot aufbieten müssen, um den glühenden Gaswolken ausweichen zu können.
Die Topsider hatten ihn erwartet und ihn in geschlossener Phalanx bis zum sechsten Mond des
Planeten geleitet. Nummer sechs war der größte Trabant des eisigen Gasriesen.
    Alles war überhastet geschehen. Der Funksprechverkehr zwischen dem befreiten Topsidoffizier
Chren-Tork und dem Flottenkommando hatte noch vor der Landung hektische Formen angenommen.
    Die Echsen waren dabei, den Mond in eine Festung zu verwandeln. Es war alles noch primitiv,
noch im Anfangsstadium. Chaktor erkannte klar, daß die topsidische Außenbastion noch sehr
verwundbar war. Die erforderlichen Kraftwerke liefen noch nicht. Raumschiffstriebwerke dienten
als vorläufige Ersatzstationen. Frachter waren nirgends mehr zu sehen. Die hatte man anscheinend
längst auf die Heimreise geschickt.
    Sie hatten Chaktor und den zweiten ferronischen Widerstandskämpfer förmlich aus dem kleinen
Boot gezerrt. Kaum hatte man ihnen Zeit zum Anlegen der Raumanzüge gelassen.
    Als Chaktor von seinem Gefährten so unverhofft und brutal getrennt wurde, wußte er, daß sein
Leben nur noch an einem Faden hing. Ehe er in dem Tunnel verschwand und die Luftschleuse hinter
ihm zuglitt, vernahm er noch das Schreien eines anderen Mannes.
    Dann stand er in einem großen, sechseckigen Raum mit zahlreichen Kommandogeräten. Stechender,
atemberaubender Geruch hing in der für Chaktors Lungen etwas zu sauerstoffarmen Luft. Er atmete
schwer und gepreßt. Panik überfiel ihn, als er die huschenden Gestalten gewahrte.
    Natürlich konnte er die Nichtmenschlichen nicht voneinander unterscheiden. Nur die Uniformen
wiesen auf die einzelnen Persönlichkeiten hin. Schrilles Pfeifen des Ultraschallbereichs
traktierte seine Ohren. Weiter vorn wurde Chren-Tork von einem Topsider angehört. Chaktor
erkannte in dem anderen Wesen Chrekt-Orn, Admiral und Chef der topsidischen Invasionsflotte.
    Der harten Disziplin entsprechend, hatte Chrekt-Orn Gewalt über Leben und Tod. Sein Befehl war
Gesetz. Nur der Gewaltherrscher stand noch über ihm.
    »Halt!« schrillte ein bewaffneter Wächter.
    Chaktor blieb vor den seltsam geformten Schalttischen der Zentrale reglos stehen. In seiner
Tasche wußte er die kleine Kapsel mit dem Programmierungs-Magnetband. Auf ihr waren die Daten
über das Kapellasystem enthalten.
    Stahlharte Finger umklammerten seine Oberarme. Er konnte sich kaum bewegen. Die Topsider
griffen unerbittlich zu. Ihnen fehlte alles, was Menschen oder andere fühlende Geschöpfe
auszeichnete. Ihr Denken war nur zweckbestimmt. Also kannten sie keine Humanität, die in jedem
Fall von einer gewissen Gefühlsregung abhängig ist.
    Chaktor wartete. Schließlich klangen grelle Warnsignale auf. Draußen rasten Raumschiffe im
Alarmstart los. Chaktor lächelte innerlich. Viel befreiter sah er dem näherkommenden Topsider
entgegen. Er war sicher, daß sich draußen die gewaltige STARDUST II näherte.
    »Die Unterlagen, Sie haben sie dabei?« schrillte Chren-Tork.
    »Ich fordere ein vertragliches Abkommen. Eher kann ich die Daten nicht bekannt …«
    Sie rissen ihn zu Boden. Harte, biegsame Finger zerfetzten seine Uniform. Sekunden später
hielt der Admiral die Spule in den Händen. Sie wurde von hastenden Offizieren nach draußen
gebracht. Chaktor hätte wieder lächeln mögen. Todsicher wurden die Daten noch elektronisch
überprüft.
    Dann rissen sie ihn vor den Befehlshaber. Chaktor sah in kaltglitzernde Echsenaugen. Trker-Hon
fungierte als Dolmetscher.
    »Was wissen Sie über die Ankunft einer Arkonidenflotte aus dem System, das Sie Kapella
nennen?«
    »Rho-Dan hat einen Kurier geschickt«, ächzte Chaktor unter dem harten Griff der Wächter.
    »Sagen Sie die Wahrheit. Ihr Untergebener wird zur Zeit verhört. Sein Hirn wird sterben, aber
er wird alles sagen. Ich warne Sie.«
    Chaktors Gesicht verzerrte sich. »Ich spreche die Wahrheit. Der Kurier flog mit einem kleinen
Kugelschiff ab. Ich erfuhr es von der Frau, die mir auch die Daten aus der Speicherbank des
großen Raumschiffs besorgte. Sie wurde erschossen. Rho-Dan wartet auf die Flotte. Der

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