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Silberband 003 - Der Unsterbliche

Titel: Silberband 003 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Deringhouse die Aufgabe, das Entladen der Handelsgüter vorzunehmen. Er
fühlte eine innere Unruhe und wußte, daß die Ungewißheit daran schuld war. Kaum hatte Deringhouse
seine Kabine verlassen, ließ Rhodan Bully, Crest, Thora, Haggard und John Marshall, den
Telepathen, rufen. Nichts würde ihn davon abhalten können, noch heute in die Gruft unter dem
Roten Palast hinabzusteigen. Doch es gab noch einige Punkte, die er mit seinen engsten
Mitarbeitern besprechen wollte.
    »Wir entsinnen uns noch alle der entschlüsselten Botschaft«, begann er mit seinen Ausführungen
und hob den Zettel mit dem Wortlaut des Textes empor, den ihnen das Positronengehirn vor einer
knappen Woche vermittelt hatte. »Darin sind drei Punkte enthalten, die wir beachten müssen.
Einmal sprechen die Unsterblichen von Sekunden, die vergangen sind. Wir dürfen heute annehmen,
daß diese Sekunden genau 9.985 Jahre gedauert haben. Das also wäre klar. Weiter befiehlt die
Botschaft: ›Finde ihn – den Mann, der sich über die Maschinen des Wissens wunderte –
und frage ihn.‹ Hier erhebt sich nun das Problem: Wie ist das gemeint? Gefunden haben wir den
Mann, das heißt – seinen Namen. Wie aber soll ich jemand fragen, der seit fast zehntausend
Jahren tot ist? Ich muß zugeben, diesen Teil der Aufgabe nicht lösen zu können. Nun wird aber
weiter gesagt, daß ich in die Gruft kommen soll, um ihn zu fragen. Das besagt, daß mit Hilfe der
fünften Dimension die Möglichkeit besteht, einen Toten zu befragen. Fragen Sie mich nicht, wie
das möglich sein soll – ich weiß es selbst nicht. Immerhin werden wir es bald erfahren. Denn
ich gehe nicht in die Gruft, ohne den Namen des Mannes – Kerlon – zu wissen. Noch etwas
ist mir an der Botschaft aufgefallen …«
    Er machte eine kurze Pause und sah seine Freunde an. Thora hörte interessiert zu, und Rhodan
meinte, in ihren Augen so etwas wie Bewunderung zu lesen. Crest wartete ruhig, ebenso Haggard und
Marshall. Lediglich Bully rutschte auf seinem Stuhl hin und her, als könne er es vor Ungeduld
nicht mehr aushalten.
    Rhodan fuhr fort: »Die Botschaft sagt wörtlich: ›… für mich Sekunden.‹ Ich betone es: für mich Sekunden! Daraus könnte man schließen, daß es nur einen Unsterblichen
gibt.«
    Für lange Augenblicke herrschte in der Kabine völliges Schweigen.
    Thora hatte den Mund halb geöffnet, Bully die Augen gefährlich weit aufgerissen. Haggard und
Marshall sprachen zugleich: »Nur ein Unsterblicher? Das wäre paradox! Unmöglich!«
    »Möglich!« entgegnete Rhodan kalt. »Es ist absolut möglich, ich will Ihnen auch sagen, warum.
Damals, als die Unsterblichen auf Ferrol landeten, existierten sie noch als Volk. Dann
beschlossen sie, aus dem System auszuwandern. Die Gründe sind unbekannt. Gleichzeitig wurden sie
von einer Katastrophe betroffen, die sie trotz ihrer Unsterblichkeit auslöschte. Nur einer blieb.
Er wollte sein Geheimnis nicht für sich behalten und beschloß, einen würdigen Nachfolger zu
finden. Er erdachte das galaktische Rätsel. Wer es löste, sollte die Unsterblichkeit erlangen. Er
legte die Spur wahrscheinlich erst später, als wir ursprünglich annahmen. Wir fanden sie und
verfolgen sie seitdem. Nein, ich sehe nichts Paradoxes darin, von nun an von dem Unsterblichen zu sprechen.«
    »Nur ein Unsterblicher«, murmelte Crest versonnen. »Das ist eine mehr als phantastische
Vermutung. Das ist ungeheuerlich!«
    »Welches Wesen muß das sein?« fragte Thora leise. »Ein Wesen, das uns Rätsel aufgibt, zu deren
Lösung es einer außergewöhnlichen Intelligenz und des Wissens gigantischer Positronengehirne
bedarf. Ein Wesen, das die Zeit beherrscht.«
    »Ja.« Rhodan nickte ernst. »Es beherrscht die Zeit. Deshalb ist es unsterblich. Wir werden in
die Gruft gehen und die Antwort fordern. Heute noch.«
    Crest machte ein bedenkliches Gesicht. »Ohne die Mutanten?«
    »Wir nehmen John Marshall mit, vielleicht auch noch Anne Sloane.«
    »Und unseren Roboter!« warf Bully ein.
    Jeder wußte, wen er meinte. Sie hatten einen der Roboter durch Direktanschluß an das
Positronengehirn geschult.
    »Gut«, sagte Rhodan. »Es begleiten mich Crest, Bully, Marshall, Anne Sloane, Dr. Haggard und
der Roboter. Thora, Sie verspüren sicherlich nicht den Wunsch, an dem Unternehmen
teilzunehmen?«
    Ihre Blicke kreuzten sich. Rhodan sah, daß sie aus Trotz am liebsten mitgekommen wäre, aber
dann siegte doch ihre weibliche Vorsicht.
    »Wenn

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