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Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erwartete.
    »Weißt du …«, begann er.
    Und dann warf er sich zu Boden.
    Er tat es rein instinktiv. Der Verstand hatte keine Zeit mehr gehabt, sich über die schwarzen
Ballen, die plötzlich in der Luft auftauchten, Gedanken zu machen.
    Tiff hörte es in den Außenempfängern rauschen und vernahm dann die dumpfen Geräusche, als die
dunklen Gegenstände auf den Boden schlugen. Gleichzeitig vernahm er einen schrillen Pfiff.
    Er riß den Thermostrahler hervor, den er von einem Springer erbeutet hatte, hob den Kopf
vorsichtig aus dem Schnee und äugte zu den seltsamen Dingen hinüber.
    Bomben! durchzuckte es ihn in der ersten Sekunde.
    Aber die Dinge sahen nicht aus wie Bomben. Tiff stand langsam auf und ging mit vorgehaltener
Waffe auf die Pakete zu.
    »Bleibt alle drinnen!« befahl er. »Hier ist etwas vom Himmel gefallen!«
    Er stand nur noch fünf Meter vom vordersten der Pakete entfernt, als er die Gestalt entdeckte.
Tiff spreizte die Beine, stemmte sich fest in den Schnee und hob die Waffe.
    Ungläubig starrte Tiff auf das einen Meter lange, mit einem Schutzanzug besonderer Fertigung
bekleidete Etwas, das dort drüben im Schnee gelandet war. Zögernd ließ er die Waffe sinken und
schob sie in die Tasche zurück.
    »Gucky!« keuchte er. »Ich meine …«
    »Ach, sei still«, lispelte Gucky. »Ich bin ganz schön hingefallen.«
    Der Mausbiber stand auf und kam langsamer, als man es gewöhnt war, auf Tiff zugehoppelt.
    »Ich muß mich erst an die Nähe des Zellsenders gewöhnen«, ächzte der Ilt.
    Tiff begrüßte ihn nun überschwenglich und führte ihn zu ihrem Unterschlupf.
    »Ich konnte mich nicht vorher anmelden«, antwortete Gucky, und seine großen Augen schimmerten
spöttisch durch die Sichtscheibe seines Raumhelms.
    »Natürlich nicht, Sir«, erwiderte Tiff. »Darf ich Ihnen unsere Behausung zeigen?«
    Er öffnete den Verschluß der ersten Trennwand, die im innersten Höhlenteil gegen die
mörderische Kälte auf Snowman schützte. Ein Schwall warmer Luft kam heraus und wurde in der Kälte
sofort zu feinem Nebel.
    Gucky sah zu, wie Tiff den Verschluß aus geschmolzenem Felsen wieder einsetzte und dafür den
Verschluß der zweiten Wand herausnahm.
    »Gut gemacht«, lobte er.
    Auf diese Weise passierten sie insgesamt sechs Trennwände. Hinter der letzten lagen die
eigentlichen Aufenthaltsräume, nach bestem Können gegen die Kälte geschützt und zudem von Moses'
Thermostrahler erwärmt.
    Gucky gab zu verstehen, daß er soviel Komfort nicht erwartet habe. Er sparte nicht an Lob und
Anerkennung.
    Schließlich sagte er: »Anbei erhaltet ihr Waffen, arkonidische Transportanzüge, zusätzlichen
Proviant und eine Reihe Dinge mehr, die ihr gut gebrauchen könnt.«
    »Wo?« fragte Eberhardt verblüfft.
    Tiff deutete über die Schulter nach draußen. »In den Paketen, die Gucky mitgebracht hat.«
    Etztak ordnete die Landung an. Es hatte sich herausgestellt, daß der Schaden, den
der feindliche Treffer angerichtet hatte, verhältnismäßig leicht und schnell zu reparieren war,
wenn die Reparaturgruppe festen Boden unter den Füßen hatte.
    Kurz nach der Landung bat Etztak den Springer Orlgans, Kapitän der ORLA XI, an Bord seines
Schiffes.
    Etztak bat, obwohl ihm im Krisenfall die uneingeschränkte Befehlsgewalt über die
gesamte Sippe zustand, weil er es für vernünftiger hielt, konventionelle Manieren beizubehalten,
solange es möglich und nützlich war.
    Orlgans betrat das Schiff durch die Bugschleuse, glitt durch den Schacht des Antigravlifts bis
zum Zentralgang nach oben und nahm von der Öffnung des Schachtes aus das Laufband, das den Gang
in seiner ganzen Länge durcheilte.
    Nur zwanzig Minuten später, nachdem Etztak seine Bitte ausgesprochen hatte, stand Orlgans vor
dem Patriarchen und machte das vorgeschriebene Zeichen der Ehrerbietung.
    Etztak war nicht der Mann, der lange Umschweife machte, auch dann nicht, wenn er Orlgans seit
fünfzehn Jahren Bordzeit nur auf Hyperkom-Bildschirmen zu sehen bekommen hatte.
    »Wir müssen die Sache zu Ende führen«, sagte er ziemlich schroff. »Dort oben lauern die
Schiffe der Kriegsflotte, und wehe uns, wenn auch nur einer ihrer Kapitäne Wind davon bekommt,
hinter welcher Sache wir her sind.«
    »Wie sollte er es erfahren?« wollte er wissen. »Wir müßten schon einen Verräter in unserer
Sippe haben.«
    Etztak wischte den Einwand beiseite. »Gleichgültig, durch welchen Kanal er es erfahren kann:
die Gefahr wird größer, je länger wir

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