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Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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er verlangsamt. Merkwürdig.«
    Jetzt wurde die schlanke Form des Schwesterschiffs auch mit bloßem Auge sichtbar. In weitem
Bogen zog das Schiff eine Schleife und näherte sich erneut von vorn.
    »Vielleicht hat die Dritte Macht …«, begann Tiff, aber Captain Hawk schüttelte den
Kopf.
    »Die letzte Funkmeldung der Akademie besagt, daß auch Perry Rhodan keine Schiffe im Raum hat.
Wir sind die einzigen. Wenn ich diesen Schiffstyp nicht so genau kennen würde …«
    Er kam nicht mehr dazu, den anderen zu verraten, was dann wäre.
    Vor ihnen blitzte es auf. Ein Energiestrahl verließ den Bug des anderen Zerstörers und eilte
schneller, als das menschliche Auge ihm zu folgen vermochte, auf Z-82 zu.
    Captain Hawk reagierte nicht schnell genug, und auch für Tiff kam der plötzliche Überfall zu
überraschend. Zwar beugte er sich nach links und hieb mit der Faust den Hebel in den Sockel, aber
die Energieglocke legte sich um den Bruchteil einer Sekunde zu spät um ihren Zerstörer.
    Zum Glück war der Pilot des anderen Schiffes ein miserabler Schütze.
    Der Energiestrahl durchdrang nicht die Bughülle der Z-82, aber es war, als stieße das Schiff
gegen eine Mauer. Da halfen auch die Andruck-Neutralisatoren nicht mehr viel. Die Wucht des
plötzlichen Aufpralls schleuderte Captain Hawk aus dem Sitz und warf ihn mit der Stirn gegen die
Kontrolltafel des Navigationsrechners.
    Tiff wurde ebenfalls nach vorn gerissen, aber er konnte den Aufprall mit den Händen abfangen.
Dabei verstauchte er sich beide Gelenke, was er jedoch im Augenblick nicht bemerkte.
    Kadett Eberhardt hatte mehr Glück. Er war der einzige, der die Sicherheitsgurte angelegt
hatte. Sie bewahrten ihn davor, Hawks Schicksal zu teilen.
    Tiff sah mit einem Blick, daß sein Ausbilder tot war. Ihm blieb jedoch keine Zeit, sich jetzt
um den Toten zu kümmern. Es gab Wichtigeres zu tun.
    Das andere Schiff war nach dem scheinbar vergeblichen Angriff umgeschwenkt und setzte erneut
zum Frontalanflug an. Tiff war mit einem Satz im Sessel des Ausbilders und übernahm die
Kontrollen. In einer scharfen Rechtskurve wich er aus, beschleunigte und griff nun seinerseits
den Unbekannten an. Dabei schossen die wildesten Vermutungen durch seinen Kopf.
    Wer war der Pilot des Zerstörers, der sie angriff? Es konnte niemand von der Akademie sein,
das war völlig undenkbar. Daß ein Pilot der Dritten Macht seine eigenen Schiffe abzuschießen
trachtete, war ebenso unmöglich.
    Wer aber dann?
    Tiff wußte nichts davon, daß Perry Rhodans größter Gegner drei Zerstörer gestohlen und sie mit
seinen willenlosen Werkzeugen bemannt hatte, die den Befehl erhielten, auf alles zu schießen, was
auf die Dritte Macht hinwies.
    Einfach zu fliehen, war sinnlos, denn der Gegner würde die gleiche Geschwindigkeit wie die
Z-82 entwickeln können.
    Das gegnerische Schiff reagierte nicht besonders schnell. Tiff gelang es, in einer eleganten
Schleife die Z-82 so zu lenken, daß der Bug genau auf das flammende Heck des Unbekannten zeigte.
Hier, so wußte Tiff aus der Theorie, war die einzige Stelle der Zerstörer, die als verwundbar
galt. Der Schutzschirm besaß hier eine Strukturlücke, um die Antriebsstrahlen nicht
zurückschlagen zu lassen.
    Tiffs Augen fanden den roten Hebel der Neutronenkanone. Noch niemals in seinem Leben hatte er
diesen roten Hebel berühren, geschweige denn betätigen dürfen. Im Notfall, so hatte Captain Hawk
immer betont, löse dieser Hebel eine todbringende Waffe aus.
    Der Notfall war eingetreten.
    Kadett Julian Tifflor fühlte sich an keine Vorschriften mehr gebunden. Er handelte in
Notwehr.
    Das Heck des anderen Zerstörers kam näher, als die Z-82 Geschwindigkeit aufnahm. Dann begann
es seitwärts abzurutschen. Tiff legte die Hand auf den roten Hebel und zog ihn blitzschnell
vor.
    Ein Energiefinger schoß aus dem Buggeschütz und durchbrach die flammenden Antriebsstrahlen des
Gegners. Er bohrte sich mit Lichtgeschwindigkeit in die Düsen und fraß sich bis zum Maschinenraum
durch. Hier traf er den Arkonidenreaktor.
    Tiff ließ den roten Hebel los und riß die Z-82 scharf herum. Mit rasender Geschwindigkeit
schob sich der Zerstörer dicht an dem getroffenen Gegner vorbei.
    Tiff beobachtete die Wirkung des Treffers.
    Im Heck des zweiten Zerstörers war ein Leck entstanden, das an den Rändern zu brennen begann.
Ein Feuerkranz entstand, der plötzlich durch die Wucht einer lautlosen Explosion ausgelöscht
wurde. Das Heck platzte

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