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Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gegners gestorben war. Wenn der Overhead das vermochte, dann konnte er auch einer
ganzen Kompanie den Befehl erteilen, sich selbst zu vernichten.
    Ein heißer Schreck durchfuhr ihn. Ihm kam plötzlich zu Bewußtsein, was alles geschehen konnte,
wenn dieser Overhead mit seinen unbegreiflichen Kräften zuschlug, gegen die selbst die
phantastischen Eigenschaften der Mutanten wie Spielereien wirkten. Rhodan begriff, daß er es mit
einem Gegner zu tun hatte, der ihn vernichten konnte.
    »Wir dürfen keine Zeit verlieren«, unterbrach Bully seine Überlegungen. »Die Leute erwarten
unsere Anweisungen. Es ist nicht leicht, auf Freunde zu schießen.«
    »Wir fahren selbst«, erwiderte Rhodan entschlossen. »Besorge einen Psychostrahler und den
kleinen Gravitationsneutralisator. Beeile dich. Ich erwarte dich draußen bei meinem Wagen.«
    Bully drehte sich um und setzte sich in Bewegung. Als Rhodan zwei Minuten später seinen Wagen
erreichte, erwartete ihn der Freund bereits. In der Linken hielt er einen kleinen Metallkasten,
in der Rechten hatte er einen silbernen Stab.
    »Nehmen wir sonst niemand mit?«
    »Wenn wir es allein nicht schaffen, schafft es niemand«, erklärte Rhodan und nahm Platz.
    Die Turbinen heulten auf, dann schoß der kleine Wagen mit rasender Beschleunigung über die
glatte Betonfläche dahin und nahm Kurs auf die Raumschiffswerft, fünf Kilometer außerhalb der
Zentralanlage in Terrania.
    »Was ist mit uns?« wunderte sich Bully. »Kann der Overhead nicht auch uns unter seinen Willen
zwingen?«
    Rhodan erwiderte: »Wir wissen, daß er es einmal mit Crest erfolglos versuchte. Auf ein
arkonidisches Gehirn hat seine Kraft offenbar keinen Einfluß. Und wir sind durch die arkonidische
Hypnoschulung gegangen, Bully. Vielleicht rettet uns das. Ich hoffe es wenigstens.«
    »Ich auch.« Bully nickte und holte tief Luft.
    Sie rasten nun durch die Wüste. Die Betonpiste war zehn Meter breit und spiegelglatt. Über ihr
stand die flimmernde Luft wie emporsteigendes Gas. Weiter vorn erhoben sich die langgestreckten
Werfthallen, in denen neue Raumschiffe entstanden. Rhodan konnte erkennen, daß Gestalten hin und
her liefen, große Tore geschlossen wurden und einige Panzer in Stellung gingen.
    Weiter links in der Wüste schwebte eine Staubwolke. Darunter marschierten Soldaten.
Becker.
    Rhodan verstand nicht ganz, wieso der unbekannte Gegner der Dritten Macht seine Fähigkeiten
nicht erfolgversprechender einsetzte. Wenn es schon in seiner Macht stand, eine ganze Kompanie
unter seinen Einfluß zu bringen, warum befahl er dann nicht einfach den Piloten von Rhodans
Schiffen, aufzusteigen und Terrania anzugreifen? Warum begnügte er sich mit einer verhältnismäßig
harmlosen Kampfaktion, von der er wissen mußte, wie sinnlos sie sein würde?
    Wollte er Rhodan nervös machen?
    Der Wagen mit Rhodan und Bull passierte die ersten Wachroboter und glitt an aufgefahrenen
Strahlgeschützen vorbei. Dann hielt er neben einem Bunker, vor dem einige Offiziere in der
Uniform der Wachdivision standen. Sie kamen herbeigelaufen, als sie Rhodan erkannten.
    Bully ließ sie nicht zu Wort kommen.
    »Platz da!« schrie er ihnen entgegen. Er sprang aus dem Wagen und hielt den silbernen
Psychostrahler in die Höhe.
    Rhodan nahm ihm den kleinen Metallkasten ab und setzte ihn vor sich zu Boden. Er schien der
Wirkung des hypnotisierenden Strahlers kein Vertrauen mehr zu schenken. Er nickte Bully zu. »Du
kannst es versuchen. Gib ihnen den Befehl, sofort zu schwenken und in die Quartiere
zurückzukehren.«
    Dann kümmerte er sich um die ratlosen Offiziere. »Halten Sie Ihre Leute bereit. Aber warten
Sie mit dem Feuerbefehl, bis ich Ihnen die Erlaubnis dazu erteile. Wir wollen niemand töten.«
    »Sie haben neun Roboter vernichtet«, sagte ein Captain.
    »Sehr bedauerlich, aber Roboter sind keine Menschen. Außerdem taten sie es gegen ihren
Willen.«
    Er nickte Bully zu, der den Psychostrahler hob.
    Die Reichweite der Waffe war begrenzt, aber inzwischen war Leutnant Beckers Streitmacht nahe
genug herangekommen. Es war unerklärlich, warum er überhaupt so nahe Stellung bezog. Mit seinen
Geschützen hätte er die Werften aus zwei Kilometer Entfernung unter Feuer nehmen können.
Stattdessen ließ er fünfhundert Meter vor den Linien des Bewachungskommandos anhalten und die
Geschützwagen vorfahren.
    Bully kniete sich umständlich nieder und richtete den silbernen Stab auf den unfreiwilligen
Gegner. Dann drückte er auf

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