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Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den Aktivierungsknopf.
    Laut und deutlich sagte er: »Leutnant Becker, ich befehle Ihnen und Ihren Leuten, sofort
umzukehren und in Ihre Quartiere zurückzumarschieren. Alle anderen Befehle sind ungültig.«
    Die Offiziere – inzwischen waren es fünf geworden – betrachteten Bully wie ein
Wundertier. Sie wußten, daß die Arkoniden sagenhafte Waffen besaßen, aber sie hatten sie nicht
alle in erfolgreicher Aktion gesehen. Leider hatten sie auch heute nicht das Glück, denn Leutnant
Becker kümmerte sich nicht um Bullys Befehle.
    Der erste Schuß fegte dicht über die Gruppe hinweg und zerschmolz in einiger Entfernung einen
ahnungslos daherspazierenden Wachroboter.
    »Die Macht des Overhead ist größer als die unserer Psychostrahler«, sagte Rhodan gelassen.
    Er hatte inzwischen seine Vorbereitungen beendet und hockte einsatzbereit neben der
Bunkerkante, hinter der er jederzeit verschwinden konnte, wenn er das für notwendig hielt. Die
fünf Offiziere waren hinter dem Bunker in Deckung gegangen. Mit einem Funkgerät gaben sie ihren
verstreuten Männern die Anweisung, weitere Anordnungen abzuwarten und auf keinen Fall das Feuer
gegen die Meuterer zu eröffnen.
    Bully selbst richtete den Hypnostrahl noch einmal gegen die Leute Beckers und gab einen
zweiten Befehl, der genauso wenig beachtet wurde wie der erste. Im Gegenteil. Drei der Geschütze
eröffneten nun das Neutronenfeuer gegen die nächsten Werkshallen.
    Da sah Rhodan ein, daß er auf diese Weise nichts erreichen konnte. Er richtete den
Schwerkraftneutralisator gegen die Truppen Beckers und betätigte den Auslöser.
    Das Wirkungsfeld hatte die Form eines Fächers, das dicht vor dem Metallkasten begann, sich in
Richtung des Gegners verbreiterte und auch an Wirkung abnahm. Immerhin genügte die von Rhodan
vorgenommene Einstellung, Becker und seine Leute samt Ausrüstung gewichtslos werden zu
lassen.
    Sergeant Harras machte gerade widerstrebend einen Schritt nach vorn, als er plötzlich den
Boden unter den Füßen verlor. Er entschwebte sanft nach oben und drehte sich dabei langsam um
sich selbst. Vor Schreck ließ er seinen Strahler los.
    So wie Harras erging es allen anderen.
    Fast die gesamte Streitmacht Leutnant Beckers befand sich nun in der Luft. Die Erde hatte sie
nicht mehr halten können, und es hatte von der jeweiligen Bewegung des einzelnen abgehangen,
welche Lage er nun einnahm. Immerhin war die Reichweite des arkonidischen Geräts nicht
unbegrenzt. Wenn keine größeren Verluste eintreten sollten, mußte jetzt gehandelt werden. Rhodan
wandte sich an die Offiziere, die dem Vorgang staunend gefolgt waren.
    »Ich verringere jetzt die Intensität des Neutralisators«, sagte er. »Schicken Sie Ihre Leute
aus, die landende Kompanie aufzufangen. Sie sollen sich vorsichtig bewegen. In dem bestrichenen
Sektor herrscht so gut wie keine Schwerkraft. Achten Sie auf die Kampfwagen Beckers. Notfalls
sind die Schützen unschädlich zu machen.«
    Es war erstaunlich, wie schnell sich die Offiziere von ihrem Schreck erholt hatten. Nur wenige
Minuten dauerte es, bis sie ihre Leute mobilisiert hatten. Dann bewegten sich die Soldaten mit
merkwürdig schleichenden Schritten auf die langsam absinkenden Gestalten zu, die hilflos in der
Luft herumruderten und versuchten, ihrer Überraschung Herr zu werden. Die meisten hatten ihre
Waffen einfach losgelassen und konnten keinen Schaden mehr anrichten.
    Rhodan ließ allmählich normale Schwereverhältnisse eintreten und wartete ab, bis die meuternde
Kompanie überwältigt war. Er hatte inzwischen Bully den Psychostrahler abgenommen und schirmte
die Soldaten gegen weitere Hypnobefehle des Overhead ab. Er ahnte, daß die Abschirmung durchaus
möglich war, während ein späterer Durchbruch durch den einmal gelegten Block unmöglich erschien.
Knapp fünf Minuten später ließ der mentale Druck des Overhead nach.
    Sergeant Harras begriff im ersten Augenblick nicht, wo er war. Er dachte, er läge noch auf dem
Grund des Schwimmbassins und wunderte sich sehr, in drohende Gewehrmündungen zu sehen.
    Rhodan selbst erklärte ihm und seinen Kameraden das Unbegreifliche und machte sie darauf
aufmerksam, daß der Vorfall sich jederzeit wiederholen könne. Da im Augenblick kein bewaffneter
Angriff von außen zu befürchten war, sollte die Bewaffnung der Wachkompanie auf ein Mindestmaß
beschränkt werden.
    Schweigend fuhren Rhodan und Bully nach Terrania zurück.
    Fellmer Lloyd, Orter und Telepath im

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