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Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Angreifer.
    Leutnant Becker tat etwas völlig Unverständliches. Er gab seinen Leuten den Befehl, die
Roboter zu vernichten. Die Fahrzeuge mit den Kanonen formierten sich zu einem Halbkreis, in
dessen Brennpunkt nun die Roboter standen.
    Harras brachte es nicht fertig, seine Handwaffe zu ziehen. Er wußte, daß Becker einen völlig
sinnlosen Befehl gegeben hatte, er besaß nicht die Kraft, ihm entgegenzutreten. Er blieb passiv,
das war alles, was er zu tun vermochte. Aus den Augenwinkeln heraus konnte er sehen, daß es
einigen der Soldaten ähnlich erging. Sie zögerten, Beckers Befehl auszuführen.
    Das war glatte Meuterei, dachte Sergeant Harras entsetzt. Meuterei gegen Perry Rhodan und die
Dritte Macht.
    Das erste Geschütz spie einen Strahl konzentrierter Energie gegen die ahnungslosen Roboter und
eröffnete damit die sinnlose Schlacht, von den insgesamt neun Maschinen sanken vier
halbzerschmolzen in den brodelnden Wüstensand und blieben reglos liegen. Die anderen reagierten
blitzschnell, denn bei positronischem Denken gab es keine Schrecksekunde.
    Noch ehe Beckers Geschütze die zweite Salve abgeben konnten, wurden sie von den
Energieschauern der Roboter getroffen. Zwei der Rohre verbogen sich, als seien sie plötzlich zu
weichem Wachs geworden, während ein drittes in einem Funkenregen zusammenschmolz.
    Die übrigen befanden sich außerhalb der Vernichtungszone. Die Roboter hatten trotz ihrer
schnellen Reaktion keine Chance. Sie wurden vernichtet, ehe sie herumschwenken konnten.
    Leutnant Becker hatte seinen eigenen Strahler gezogen und war zu den drei wartenden Wagen
gegangen. Die drei Fahrer erwarteten ihn mit ausdruckslosen Gesichtern und machten keine
Anstalten, ihren Robotern zu Hilfe zu eilen.
    »Sie unterstehen meinem Kommando«, herrschte Becker sie an.
    Die drei Fahrer nahmen sitzend Haltung an.
    Sergeant Harras stand im Hintergrund. Er hatte von dem Vorgefallenen nicht viel begriffen,
aber er wußte, daß etwas Schreckliches im Gange war. Becker mußte plötzlich verrückt geworden
sein. Aber – war er selbst es nicht auch? Warum befolgte er völlig sinnlose Befehle? Was
zwang ihn dazu?
    Diese Kopfschmerzen. Sie ließen nicht nach. Vielleicht war es die unerträgliche Hitze. Die
Sonne stand fast senkrecht und brannte auf die Wüste herab. Die nahen Werftanlagen flimmerten in
der Luft.
    Dann war es, als tasteten sanfte Finger nach seinem Gehirn und sondierten es. Ganz plötzlich
aber waren die unsichtbaren Finger nicht mehr sanft, sondern fordernd und befehlend. Sie wischten
seinen Willen beiseite und schalteten das normale Denken aus.
    Wie alle anderen setzte er sich erneut in Bewegung, vorbei an den reglos im Sand liegenden
Robotern und den drei zerschossenen Geschützwagen.
    Drüben an den Werftanlagen sah er eine Bewegung. Männer liefen dort aus ihren Bunkern, Waffen
in den Händen. Von rechts raste ein Turbowagen heran und hielt dicht neben einem Gebäude. Männer
stiegen aus. Einer von ihnen trug etwas in der Hand, einen kleinen, rechteckigen Kasten.
    Leutnant Becker hob seine Hand. »Ausschwärmen! Wir greifen die Werft an!«
    Ohne zu zögern, zog Sergeant Harras seine Waffe.
    Perry Rhodan sah auf, als jemand die Tür zu seinem Zimmer aufstieß und in den Raum
stürzte.
    Es war Bully. Seine Haare waren durcheinander, und sein Gesicht zeigte fahle Blässe. In den
Augen flackerte es unruhig, und Rhodan konnte bemerken, daß die Hände seines Freundes
zitterten.
    »Bist du dem Teufel begegnet?« fragte er erstaunt.
    »Er wird bald hier sein«, gab Bully zurück und schnaufte. »Die Hölle ist los. Die Wachkompanie
des Leutnant Becker greift die Werftanlagen an.«
    »Was ist los?« fragte Rhodan und betrachtete Bully, als fürchte er um dessen Verstand. »Becker
greift die Werft an? Ich finde, das ist ein schlechter Scherz.«
    »Aber es ist wahr! Die Leute sind verrückt geworden! Da steckt bestimmt wieder dieser Overhead
dahinter.«
    »Der Overhead?« murmelte Rhodan und stand langsam auf. »Wieso? Was ist geschehen?«
    »Ich erhielt vor wenigen Sekunden eine Alarmmeldung von Sektor sieben. Becker marschiert mit
seinen Leuten auf die Werft zu. Er hat bereits neun Kampfroboter vernichtet. Die
Verteidigungsposten sind in Stellung gegangen. Sie erwarten weitere Befehle. Was sollen sie tun,
wenn Becker tatsächlich angreift? Er muß verrückt geworden sein.«
    Rhodan sah plötzlich den sterbenden Mischling noch einmal vor sich, der auf den Befehl des
unbekannten

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