Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon
wußte, was er suchte: eine Kollektion von Geräten, mit denen einer oder mehrere
Saugfeldgeneratoren geregelt werden konnten, und zwar ferngeregelt.
Das erforderte in erster Linie einen Telekomanschluß, über den die Steuersignale ausgestrahlt
werden konnten. Das erforderte zweitens einen Generator für besonders hohe Sendeenergien, denn
die Saugfeldgeneratoren dort auf dem Landefeld von Naatral erzeugten solch starke Randfelder, daß
ein übliches Steuersignal überhaupt nicht bis zu den Maschinen vorgedrungen, sondern von den
Randfeldern überlagert oder dort absorbiert worden wäre.
Mit diesen Kenntnissen war es keine Schwierigkeit, das Gesuchte zu finden. Schon nach dem
sechsten Sprung lieferte Tako Kakuta aus einer großen Halle eine Beschreibung, die dem, was
Rhodan im Sinn hatte, so exakt entsprach, daß es keinen Zweifel mehr geben konnte.
Takos Stimme klang infolge der vielen Störungen, die die Masse der Maschinen auf den
Funkverkehr ausübte, so verzerrt, daß sie kaum noch zu verstehen war.
Rhodan schrie: »In diesem Raum muß außerdem noch ein Telekomgerät sein, ein ziemlich
leistungsstarkes! Finden Sie es!«
Takos Antwort war nicht zu verstehen. Aber nach einer Weile kam seine Stimme recht deutlich:
»Ich stehe davor. Was soll ich jetzt tun?«
»Treten Sie drei Schritte zurück und schießen Sie das Ding entzwei.«
Reginald Bull hatte sie beide auf dem Bild: Perry Rhodan und den Japaner. Voll
atemloser Spannung verfolgte er, wie Tako die Waffe hob, auf die breite Front des Telekom-Kastens
zielte …
Er hörte das Rauschen in seinen Bildempfängern, als der Telekom seine Energiereserven
aktivierte. Er sah, wie sich die Bilder plötzlich violett färbten.
Er fing an zu schreien: »Perry! Tako! Aufhören! Das Ding hat eine Mento-Sicherung!
Nicht …«
Es war zu spät. Rhodan und der Japaner, beide reagierten zu langsam. Die Kraft des jähen
Entsetzens, die Bull geholfen hatte, die Folgen des Nervengifts zu überwinden, stand ihnen nicht
zur Verfügung. Tako Kakuta hatte den Finger schon am Abzug, und die Waffe entlud sich, bevor er
Zeit hatte, auf Bulls Schrei zu reagieren.
Etwas explodierte mit der Wucht einer Bombe in Takos Gehirn.
Etwas blendete Perry Rhodan, ließ ihn aufschreien vor mörderischem Schmerz und warf ihn
bewußtlos zu Boden.
Etwas schoß Reginald Bull durch den Schädel, hinterließ eine glühende Spur und schleuderte
Bull ohnmächtig aus seinem bequemen Sessel.
Etwas sorgte dafür, daß in diesem Augenblick alles bewußte Leben im Hause des erhabenen
Administrators Sergh erlosch.
Was es auch immer gewesen war – die Nachwirkungen waren weniger häßlich als
die des Nervengases, das Perry Rhodan ein paar Stunden zuvor eingeatmet hatte.
Er schlug die Augen auf und stellte mit Verwunderung fest, daß er sich in einer Hospitalkabine
der GANYMED befand.
Zwei Gesichter beugten sich über ihn: das von Dr. Manoli – alter Freund, Kampfgenosse
noch von der ersten Fahrt des Mondraumschiffs STARDUST her – und das von Thora.
Manoli sagte grinsend: »Gib nicht so an, Chef. Ist dir ja gar nichts passiert.«
Rhodan protestierte: »Ich hab' noch kein Wort gesagt!«
Thora fragte sorgenvoll: »Wie geht es Ihnen, Perry?«
»Danke, gut. Was ist los? Wo sind Bully und Tako? Wie sind wir hierhergekommen?«
Manoli wehrte ab. »Langsam, immer der Reihe nach. Erstens: Was los ist, wollen wir gern von
euch erfahren. Zweitens: Bully und Tako liegen in den Nebenräumen. Wie ich Bully kenne, wird er
ebenfalls gleich zu sich kommen, bei dem Japaner kann es länger dauern. Drittens: Hierhergekommen
seid ihr sozusagen auf den Armen von Robotern. Unbemannte Gleiter setzten euch vor der GANYMED
ab. Sie hatten sogar die Neutralisatoren an euren Anzügen so eingestellt, daß ihr die Gravitation
von Naat ohne Schaden überstanden habt.«
»Hm. Und was …«
Er wischte sich mit der Hand über den Kopf, weil er sich erinnerte, daß der Schmerz, der ihm
das Bewußtsein geraubt hatte, aus dem Schädel gekommen war.
Manoli verstand die Geste. »Soweit ich es beurteilen kann, hat euch ein mentaler Schock von
den Beinen geholt. Wahrscheinlich war er künstlich erzeugt. Er muß so stark gewesen sein wie ein
Impuls von tausend gehässigen Suggestoren.«
Rhodan starrte nachdenklich vor sich hin.
»Sagt dir das etwas?« fragte Manoli.
»Ich denke, ja«, antwortete Rhodan. »Wie ist es? Kann ich aufstehen? Ich fühle
mich …«
»Ja, ja, ich weiß schon. Du
Weitere Kostenlose Bücher