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Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon

Titel: Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fühlst dich stark wie zwei Kodiakbären. Von mir aus kannst du aus
dem Bett.«
    »Vorzüglich. Was macht die GANYMED? Liegt sie noch fest?«
    »Was dachtest du?«
    »Richtig, was dachte ich! Kannst du dafür sorgen, daß alle Offiziere sich in einer halben
Stunde in der Messe versammeln?«
    Manoli nickte. »Kann ich. Übrigens noch etwas.«
    »Ja?«
    »Die Erlaubnis, daß Thora und Crest nach Arkon fliegen, ist zurückgenommen worden.«
    Rhodan stutzte. »Wie kam das?«
    »Einfach. Freyt bekam einen Anruf mitsamt Kein-Bild-Zeichen. Eine ziemlich hochnäsige Stimme
sagte, die Erlaubnis sei zurückgezogen und kein Schiff würde kommen, um die beiden abzuholen. Das
war alles. Keine Begründung, keine Möglichkeit zurückzufragen.«
    Rhodans Blick ging zu Thora hinüber.
    »Ich fürchte, daran bin ich schuld«, sagte er leise. »Sie wissen, daß wir die
Saugfeldgeneratoren ausschalten wollten, und haben Sie damit in Verbindung gebracht. Es tut mir
leid.«
    Thora winkte ab. Auf englisch sagte sie: »Vergessen Sie's wieder. Vielleicht wäre es gar nicht
gut gewesen, wenn wir auf so erniedrigende Weise nach Arkon zurückgekehrt wären.«
    Rhodan zog die Brauen in die Höhe. »Glauben Sie denn, daß Sie nun noch auf irgendeine andere
Weise nach Arkon kommen können?«
    Thora lächelte – ein wenig spitzbübisch, wie Rhodan schien.
    »Ja, ich glaube«, antwortete sie.
    »So, und wie wollen Sie es arrangieren?«
    Thora kam einen Schritt näher. »Sie werden schon einen Weg finden, nicht wahr?«
    Perry Rhodan hatte noch nie eine Zuhörerschaft gehabt, der die Spannung deutlicher
im Gesicht geschrieben stand als dieser. Die GANYMED hatte, außer den Mutanten, ein
Offizierskorps von achtundachtzig Mann. Die Messe, so eingerichtet, daß hundert Mann bequem Platz
fanden, wirkte ziemlich leer bis auf das Halbrund dichtgedrängter Menschen, das den Platz des
Redners umgab.
    Bull war zugegen. Er behauptete zwar, daß ihm der Kopf dröhne, aber Rhodans Ansprache wollte
er sich trotzdem nicht entgehen lassen.
    Zugegen waren natürlich auch Thora und Crest. Thora mit einem Lächeln, das Rhodan viel zu
optimistisch zu sein schien – angesichts der augenblicklichen Lage.
    Rhodan begann: »Dreizehn Jahre nach dem Start der ersten kümmerlichen Rakete, die vier
Menschen zum Mond der Erde bringen sollte, haben es Menschen – Terraner, um es treffender zu
formulieren –, durch die Umstände begünstigt, unternommen, zum Herzen des mächtigsten
Reiches vorzustoßen, von dem die galaktische Geschichte weiß. Vor dreizehn Jahren war die
Menschheit noch sicher, daß ihr die Begegnung mit der Bruderintelligenz erst in ferner Zukunft,
wenn überhaupt, beschieden sein würde. Die Menschheit hat sich getäuscht. Der erste Raumflug
brachte die Begegnung. Die Dinge gerieten in Fluß, mit der Großmäuligkeit und Unbekümmertheit,
die dem Terraner zu eigen ist, bestand er in einer Reihe wichtiger Entscheidungen, drang sogar
Tausende von Lichtjahren weit in die Galaxis vor und glaubte eines Tages – wiederum von den
Umständen gezwungen –, nun sei der Tag gekommen, da er zum Herzen des Galaktischen Imperiums
fliegen und dort wie ein langersehnter Freund aufgenommen werden müsse. Unsinn war's natürlich,
Hybris – oder wie man's auch immer nennen mag. Der Maßstab versagte. Der Terraner stellte
sich unter dem Großen Imperium etwas Ähnliches vor wie das Reich Alexanders des Großen oder
Dschingis-Khans. Er kam mit dem Bewußtsein: So schlimm kann's nun auch wieder nicht sein. Und
prompt bekam er seine erste Lehre. Man brachte ihm bei, daß ein Volk, das es in seiner Blütezeit
fertiggebracht hatte, ein Reich aufzubauen, das ganz M-13 und sogar einen gewissen Teil der
eigentlichen Galaxis umfaßt, auch dann noch über alle Maßen mächtig ist, wenn anstatt roten
Blutes nur noch lauwarmer Dampf durch seine Adern fließt und seine Menschen so müde, lethargisch
geworden sind, daß sie kaum mehr von ihren Betten aufstehen. Die arkonidische Technologie sichert
dem arkonidischen Volk den Fortbestand. Die Technologie hat es sogar übernommen, die Arkoniden zu
regieren. Zum kritischen Zeitpunkt übernahm eine Maschine die Lenkung des Imperiums und
ließ Imperatoren und Administratoren nur noch als Marionetten bestehen.
    Wir hätten von Anfang an wissen müssen, Freunde, daß wir eine solche Welt nicht im ersten
Anlauf erstürmen können. Aber wir konnten es uns einfach nicht vorstellen. Wir stürmten

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