Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon

Titel: Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
wo der Fehler liegt, sagte in diesem Augenblick die lautlose Stimme in seinem
Gehirn. Wir werden gleich an dem Hauptreaktor vorbeikommen. Verlange keine Erklärung, alter
Freund. Ich sagte bereits, es ist nur eine falsche Schaltung, die den Zerfallsprozeß bis ins
unendliche beschleunigen würde. Wenn das geschieht, wird die Energie in einer Sekunde frei, die
für eine Ewigkeit reichen sollte. Du wirst dich angeregt mit den beiden unterhalten und dich
nicht wundern, was deine rechte Hand tut.
    »Sehen Sie, Rhodan, von hier aus wird der Antrieb insofern gesteuert, daß der Atomzerfall
reguliert wird«, sagte Regoon in diesem Augenblick. »Es wird Laars Aufgabe sein, in kurzer Zeit
hier zu stehen und den Beginn der weiten Reise einzuleiten. Die entsprechenden Vorbereitungen
sind bereits angelaufen.«
    »Der Antrieb ist somit fertig?« fragte Rhodan und zeigte mit der linken Hand auf die Anlagen.
Regoon und Nex nickten und folgten der Richtung des ausgestreckten Armes. »Sie sind sicher, daß
alles funktionieren wird?«
    »Ganz sicher«, erwiderte Nex und lächelte. Weder er noch Regoon bemerkten, daß Rhodan mit der
rechten Hand zwei Kabel aus ihrer Halterung löste und sie vertauschte. »Wir haben alles
tausendfach überprüft. Es ist uns kein Fehler unterlaufen.«
    »Das hoffe ich auch«, sagte Rhodan und zog die Klemmen fest. Er spürte, wie sich der
Unsterbliche zurückzog. Er kam sich allein und verlassen vor, aber es dauerte nur Bruchteile von
Sekunden, dann war die lautlose Stimme wieder da.
    Geglückt. Ich war in der Zukunft, alter Freund. Die Barkoniden treten ihre Reise
an. Sie gehen nicht in der Glut des eigenen Planeten unter.
    Wie kann man die Zukunft ändern? Hast du nicht auch gesehen, wie ihr Planet eine
Sonne wurde?
    Vielleicht wirst du es später begreifen, alter Freund.
    »Wir werfen nun einen Blick in die isoliert angelegte Energieerzeugungsanlage«, sagte Nex und
zeigte auf einen im Fußboden der Halle eingelassenen Runddeckel von fünf Meter Durchmesser. »Das
Betreten ist zu gefährlich.«
    Er drückte auf einen Knopf, und der Deckel, mehr als zwei Meter dick, schwang langsam auf.
Rhodan trat an den Rand der so entstandenen Öffnung und sah hinab in den Abgrund, der sich vor
ihm auftat.
    Der Schacht erweiterte sich nach unten und endete in einer zweiten Halle, in der mächtige
Metallgehäuse lagerten. Einzelheiten waren nicht zu erkennen. Ein gleichmäßiges Summen drang nach
oben und erfüllte die Luft mit einem intensiven Vibrieren. Irgendwo war der Geruch nach Ozon.
    Die Klappe schloß sich wieder.
    »Schon morgen beginnen in allen Teilen von Barkon II die Evakuierungsmaßnahmen«, sagte Regoon
stolz. »Nicht mehr lange, und die Reise des Planeten beginnt.«
    »Und morgen werde ich Abschied von Barkon nehmen«, erwiderte Rhodan. »Ich will den Welten der
Galaxis berichten, daß die Urahnen der Menschheit zurückkehren werden.«
    Nex und Regoon lächelten. In ihren Augen war nichts mehr von der gewohnten Traurigkeit zu
sehen. Zuversicht und stilles Glück leuchteten in ihnen – und die Kraft und die
Entschlossenheit, den Rest des Lebens in absoluter Einsamkeit ausharren zu wollen.
    Die Fahrt zum Flugfeld glich einem Triumphzug. Tausende von Barkoniden säumten die
Straßen und jubelten dem Abgesandten der Galaxis zu. Rhodan konnte keine Anzeichen dafür
erkennen, daß alle diese Menschen heute zum letztenmal die Sonne sahen, denn noch bevor er dieses
System verlassen hatte, würden die Barkoniden in die Tiefe ihrer Welt hinabsteigen – um dort
unten zu sterben. Erst ihre fernsten Nachkommen würden eines Tages die neue Sonne sehen, die
ihrem Planeten wieder Wärme, Licht und Leben spenden würde.
    Während der Wagen ausrollte und schließlich anhielt, senkte sich aus dem Blau des Himmels das
kleine Schiff herab, mit dem Rhodan gekommen war. Sanft landete es. Selbsttätig öffnete sich die
Luke.
    Laar stieg zuerst aus dem Wagen. Er reichte Rhodan die Hand, um ihm aus dem Wagen zu helfen.
Nex, Regoon und Gorat folgten.
    »Wir danken Ihnen für Ihren Besuch, Rhodan. Nun wissen wir, daß unsere Kinder uns nicht
vergaßen. Rhodan, grüßen Sie die galaktische Gemeinschaft von ihren Brüdern.«
    »Ich werde sie grüßen«, versprach Rhodan.
    Als er oben in der Luke stand und sich umdrehte, um der Menge ein letztes Mal zuzuwinken,
stieg der jubelnde Ruf der Massen in die klare und warme Luft des Planeten empor. Es war wie der
befreite Aufschrei einer lange

Weitere Kostenlose Bücher