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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich dem nächsten Besucher zu, einem unförmigen Etwas in Druckanzug und
Atemmaske.
    Tiff zog Sengu mit sich. Die Metallmarke hatte er in der Tasche verschwinden lassen. Als sie
draußen im Freien standen, atmeten sie unwillkürlich auf. Die Luft war gut und lauwarm. Sie
erinnerte an einen irdischen Frühlingstag.
    »Man macht es uns hier verdammt schwer, Aufsehen zu erregen«, sagte Tiff ernstlich besorgt.
»Es ist wie in einem wirklichen Krankenhaus auf der Erde. Da kann man auch hineingehen, ohne daß
man gefragt wird, wer man ist und was man wünscht – vorausgesetzt natürlich, es handelt sich
um ein großes Krankenhaus. Betritt dagegen ein normales Mietshaus. Jeder schaut dir nach und will
wissen, wer du bist und zu wem du willst. Dieser ganze Planet ist ein Hospital. Kein Wunder, wenn
ihnen ganz egal ist, wer wir sind. Wenn wir nur einen Patienten und damit Geld
bringen …«
    »Und was tun wir jetzt? Wir können Thora doch nicht einfach abliefern und dann allein
zurücklassen.«
    »Das habe ich auch nicht vor. Das Mädchen hat schon ihre Bemerkungen auf das Formular gesetzt.
In der Zentrale, wo alle Informationen zusammenlaufen, wird man nun stutzig werden. Insbesondere
dann, wenn man etwas von Terra liest.«
    »Du glaubst, man hat von Terra gehört?«
    Tiff nickte zuversichtlich. »Auf jeden Fall wird man stutzen. Man wird sehr daran interessiert
sein, uns kennenzulernen. Ich wette, man erwartet uns bereits dort, wohin uns der Wagen mit Thora
bringen soll.«
    Sie fanden neben dem Autopark, den sie bereits kannten, einen anderen. Hier standen Fahrzeuge
verschiedener Art herum, die ebenso verschiedene Arten von Patienten aufnehmen konnten. Einer
besaß sogar die Form eines großen Aquariums und war mit Wasser gefüllt. Tiff hatte Phantasie
genug, sich den darin beförderten Patienten vorstellen zu können.
    Er zog die Metallmarke aus der Tasche und betrachtete sie genauer. Sie besaß eine Markierung.
Die ebenfalls runde Markierung auf den Seitenwänden des fahrbaren Aquariums jedenfalls war nicht
mit ihr identisch.
    Sie hatten nicht lange zu suchen, bis sie den für sie bestimmten Wagen fanden. Er erinnerte
lebhaft an einen ganz normalen Krankenwagen. An Stelle der Klinke war ein Schlitz, darunter
wieder die Zeichnung der Münze.
    »Raffiniert«, murmelte Tiff. »Selbst ein Analphabet fände sich hier zurecht.«
    Gelassen schob er die Marke in den Schlitz.
    Die Tür öffnete sich geräuschlos und wie von Geisterhänden bewegt. Sie stiegen ein. Die Tür
schloß sich, und der Wagen setzte sich in Bewegung. Er fuhr hinaus auf das Feld und hielt auf die
breite Straße zu, die zwischen den Raumschiffen hindurchführte.
    »Woher will der Automat-Lenker denn wissen, wo wir unser Schiff stehen haben?« fragte Sengu
mit einer Spur von Triumph. »Es gibt keinen einzigen Hinweis, wo die Gazelle parkt. Gibt es dafür
vielleicht eine vernünftige Erklärung?«
    »Ich denke schon«, entgegnete Tiff und sah die riesigen Schiffe mit rasender Geschwindigkeit
auf sich zukommen. »Schließlich hat uns ja auch ein Wagen abgeholt. In seinem positronischen
Gehirn ist die Route zu unserem Schiff genau aufgezeichnet. Sie braucht nur angefordert zu
werden, und schon sendet das winzige Robotgehirn des Wagens die gewünschten Daten, die wiederum
dem Krankenwagen einprogrammiert werden. Du siehst, Sengu, es ist alles sehr einfach.«
    Der Japaner gab es auf. Wortlos wartete er, was geschah. Als der Wagen mit einem sanften Ruck
genau unter der Einstiegluke der Gazelle anhielt, brachte er nur ein anerkennendes Brummen über
die Lippen.
    Thora war erwacht. Sie lächelte den beiden Männern entgegen, ohne zu begreifen, was um sie
geschah. Da sie mit Riemen an das Bett gefesselt war, verzichtete Tiff darauf, sie erneut
einzuschläfern. Mit Hilfe eines kleinen tragbaren Antigravgeräts bugsierten sie das Bett aus der
Kabine, durch den engen Gang und schließlich in das wartende Auto. Wieder wurde der Einstieg
verschlossen. Dann, als sie beide ebenfalls eingestiegen waren, schlossen sich die Türen des
Fahrzeugs, und es setzte sich abermals in Bewegung.
    Sie verließen das Landefeld nach fünfzehn Minuten und erreichten eine breite
Straße, die sich allmählich zu senken begann und in einen Tunnel hinabführte, der unter der
Oberfläche von Aralon verschwand.
    Sengu beobachtete die Veränderung mit gemischten Gefühlen. »Soll das eine Falle sein, Tiff?
Was hat ein Krankenhaus unter der Erde zu

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