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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erkrankt: Planet Honur, System Thatrel
    Gewünschte Klasse: Erster Klasse
    Versicherung: Privatpatientin
    Art der Behandlung: Direkt und ohne Kur
    Sengu schüttelte mehrmals den Kopf und sah sich vorsichtig nach allen Seiten um. Die
Geschichte begann ihm allmählich unheimlich zu werden. Niemand kümmerte sich um sie. In der Halle
herrschte ein Gedränge wie auf einem Markt. Mehrmals erblickte der Japaner Aras in weißen
Kitteln, die langsam und selbstbewußt durch die Menge schritten und die Neuankömmlinge musterten.
Einige sprachen sie an, unterhielten sich mit ihnen und gingen dann weiter.
    »Tiff, ich verstehe das alles nicht. Wo sind wir? Was geschieht hier? Sind wir verrückt
geworden?«
    Tiff setzte schwungvoll seinen Namen unter das ausgefüllte Formular und blinzelte Sengu
vertraulich zu. »Wir sind nicht verrückt geworden, lieber Freund. Und was hier geschieht? Das ist
sehr einfach. Wir sind auf Aralon gelandet, der Zentralwelt der Aras, einem Volk, das ausnahmslos
aus Medizinern und deren Hilfskräften besteht. Was ist somit natürlicher, als aus einem ganzen
Planeten ein einziges Hospital zu machen? Ja, Sengu, wir befinden uns hier in dieser Halle in der
Anmeldung zu einem Hospital. Wer nach Aralon kommt, ist krank. Er will geheilt werden. Die Aras
wollen auch leben – und sie leben von der Krankheit der anderen.«
    Sengu fiel es wie Schuppen von den Augen. Die Aras in den weißen Mänteln – das waren
Ärzte, die untätig umherschlenderten und sich die neuen Patienten ansahen. Die vielen
Schalter – an ihnen wurden die Neuzugänge nach Art der Erkrankungen und Zahlungsfähigkeit
registriert und verteilt.
    Ein Planet – ein Krankenhaus …
    »Das ist – das ist unfaßbar!«
    »Ist es das? Ich finde es ganz natürlich. Wir hätten es wissen müssen, bevor wir landeten.
Nun, ich habe das Formular für Thora ausgefüllt. Liefern wir es ab und warten wir, was
geschieht.«
    »Und wir? Benötigen wir keine Anmeldung?«
    »Für Gesunde besteht anscheinend keine Meldepflicht. Wahrscheinlich halten sich Gesunde nicht
länger auf Aralon auf, als unbedingt notwendig ist. Man bringt die erkrankten Freunde oder
Familienmitglieder her und verschwindet wieder. Später holt man den geheilten Patienten wieder
ab.«
    Er lächelte ein kurzes und kaltes Lächeln, nahm das Formular in die Hand und marschierte auf
den nächsten Schalter zu. Sengu folgte ihm mit einem merkwürdigen Gefühl in der Magengegend.
    Die Ara nahm das Formular entgegen, überflog es kurz und sah dann Tiff mit einem verbindlichen
Lächeln an. »Diese Thora aus der Sippe der Zoltral – sie ist eine Verwandte von Ihnen?«
    Es klang ein wenig ungläubig. Natürlich sah man auf den ersten Blick, daß Tiff und Sengu keine
Arkoniden waren. Es gab so viele Völker im Imperium Arkons, daß die Ara keine Ahnung hatte, woher
die Besucher kamen.
    »Nein, natürlich nicht. Wir bringen sie nur im Auftrag ihrer Sippe.«
    Das Mädchen nickte, schien aber noch nicht endgültig zufrieden zu sein. Mit einem erneuten
Lächeln beugte sie sich etwas vor und sah Tiff in die Augen, als suche sie in ihnen nach der
Antwort. »Es geht mich ja nichts an, aber von welchem System stammen Sie? Nicht von
Heroinka?«
    Tiff schüttelte so heftig den Kopf, daß man annehmen konnte, er hielte Heroinka für die
Hölle.
    »Heimatplanet Terra, System Sol«, sagte er leichthin. »Kennen Sie das?«
    Sie schüttelte den Kopf, genau so heftig wie Tiff zuvor. »Noch nie gehört. Hatten bisher noch
keine Kranken von dort. Wo liegt es?«
    Tiff zuckte mit den Schultern. »Weit von hier – viele tausend Lichtjahre.«
    Sie riß die Augen auf und starrte Tiff an. Dann lachte sie melodisch auf. In diesem Moment sah
sie direkt hübsch aus. »Sie scherzen. Kein System kann mehr als hundertfünfzehn Lichtjahre von
hier entfernt sein, wenn es zum Imperium gehört.«
    »Terra«, sagte Tiff langsam, »gehört nicht zum Imperium.«
    Die Ara hörte auf zu lachen. Sie machte einige Vermerke auf das Formular und warf es in eine
Metallkiste. Ein kurzes und gepreßtes Schnaufen ertönte – und das Formular war
verschwunden.
    Sie nahm aus einem Fach eine runde Metallscheibe und gab sie Tiff. »Damit bezahlen Sie einen
Krankenwagen, mit dem Sie Thora aus Ihrem Schiff holen können. Der Wagen bringt Sie automatisch
in die richtige Station. Sie liefern die Patientin ab und können dann zu Ihrem Schiff
zurückkehren. Ein langes Leben wünsche ich.«
    Und sie wandte

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