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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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weiter. Und doch weiß ich, daß wir
ihn bereits morgen haben werden. Ganz bestimmt werden wir das …«
    »Du bist Späher«, erwiderte Tiff ruhig, »kein Prophet.«
    Thora war bereits einige Stunden zuvor, mitten in der Nacht, zu sich gekommen.
    Wie aus einem Traum erwachend, schlug sie die Augen auf und starrte geblendet in die grellen
Lampen, die über ihrem Bett in der Decke eingelassen waren.
    Sie wußte nicht, was mit ihr geschehen war.
    Als sich ihre Augen an das grelle Licht gewöhnt hatten, erkannte sie neben dem Bett das
Gesicht eines älteren Mannes, der sie forschend ansah. In seinen Augen – den roten Augen
eines Albinos – erkannte sie eine stumme Frage und eiskaltes Interesse.
    Ihre Erinnerung setzte ein.
    Ein Ara.
    Wo war sie? Was war mit Rhodan?
    »Wer sind Sie?« Sie richtete sich hoch, sank aber sofort wieder in die Kissen zurück. Sie
fühlte sich furchtbar elend. »Wo bin ich?«
    »In Sicherheit und geheilt«, gab der Fremde zurück. Seine Stimme klang beruhigend, aber sie
strömte eine sachliche Kälte aus, wie auch der ganze saubere Raum kalt und unpersönlich war.
»Kennen Sie einen Leutnant Tifflor aus dem System Sol? Heimatplanet Terra?«
    Thora nickte verwirrt. »Ja, ich entsinne mich …«
    »Entsinnen Sie sich auch, daß Sie ihn heiraten wollten?«
    »Sind Sie verrückt? Was wollen Sie überhaupt von mir? Wo bin ich, und wie komme ich hierher?
Was ist mit Perry Rho…«
    Sie stockte plötzlich.
    Der Ara lächelte wissend. »Sprechen Sie ruhig weiter. Wo Perry Rhodan ist, wollen Sie wissen?
Sie werden es erfahren, wenn Sie mir verraten, warum Sie Tifflor nicht zu heiraten gedenken.«
    »Wie kommen Sie auf die verrückte Idee? Tifflor ist ein guter Freund, aber ich liebe ihn
nicht. Wenn ich überhaupt einen Mann liebe, dann …«
    Wieder unterbrach sie sich.
    »Vielleicht Rhodan?« fragte der Ara.
    Sie gab keine Antwort, aber die Wahrheit war in ihrem Gesicht zu lesen. Der Ara nickte
zufrieden und beugte sich ganz zu ihr hinab.
    »Also doch Rhodan. Das freut mich sehr zu erfahren. Und Rhodan erwidert Ihre Zuneigung. Das
ist ausgezeichnet. Dann wird er sicherlich sehr daran interessiert sein, Sie lebendig
wiederzusehen.«
    Thora bäumte sich auf. In ihren goldenen Augen flammte Haß. »Wer immer Sie auch sind, die
Strafe des Imperiums wird Sie treffen! Sie Scheusal …«
    »Das ist der Dank, daß wir Sie heilten? Sie waren krank, Thora von Zoltral, sehr krank. Sie
weilen auf Aralon, dem galaktischen Hospital der Aras. Sie werden erst dann frei sein, wenn
Rhodan unser Gefangener ist. Täuschen Sie sich nicht über den Ernst der Lage hinweg. Und noch
etwas: Sie haben soeben das Todesurteil über einen gewissen Tifflor gefällt. Er ist für uns
wertlos geworden.«
    »Wie heißen Sie?« fragte die Arkonidin beherrscht.
    »Mein Name lautet Themos. Warum wollen Sie das wissen?«
    Ohne mit der Wimper zu zucken, sagte Thora: »Weil in dieser Sekunde ein zweites Todesurteil
gefällt wurde. Über einen Ara mit Namen Themos. Verlassen Sie sich darauf, daß es innerhalb von
vierundzwanzig Stunden vollstreckt wird.«
    Themos wurde noch blasser, als er ohnehin war.
    Stumm starrte er in das erbarmungslose Gesicht der Arkonidin und erkannte plötzlich, wie schön
diese Frau war …
     … und wie gefährlich.

29.
    Die Zentrale der TITAN war groß, aber im Verhältnis zu der anderthalb Kilometer
dicken Raumkugel konnte man sie nur als winzig bezeichnen. Trotzdem konnte es leicht passieren,
daß man Gucky übersah, wenn man nicht genau hinsah.
    Der Mausbiber lag auf seinem Lieblingsplatz, einer Couch neben dem Navigationsroboter, den
meistens Bully bediente. Jetzt wurde er von einem jüngeren Offizier, Leutnant Bristal, vertreten.
Frisch aus der Raum-Akademie Terras hatte Oberst Freyt ihn mitgebracht, als er Verstärkung von
der Erde geholt hatte.
    Rhodan saß gespannt hinter den Hauptkontrollen, mit denen das riesige Schlachtschiff gesteuert
wurde. Die Tür zum Funkraum war geöffnet. Crest stand dicht neben ihr und wartete besorgt auf die
bevorstehenden Entschlüsse. Ihm war nicht wohl bei dem Gedanken, daß man kein anderes Mittel als
die Gewalt gefunden hatte, Thora und ihre beiden Begleiter zu befreien und das Serum gegen die
Krankheit zu erhalten, die siebenhundert Menschen befallen hatte.
    Rhodan wandte sich an Gucky. »Nun, was ist? Keine Nachricht von Thora?«
    »Sie muß wieder gesund sein, sonst hätte dieser Themos den Schwindel nicht aufdecken können.

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