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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ruheperiode war ohne Ereignisse geblieben. Tiff hatte von seiner und Sengus Unterbringung
in einem recht gemütlich eingerichteten Zimmer berichtet und betont, daß sie nun einige Stunden
schlafen würden, da die Nacht angebrochen war und auch in der Unterwelt eine Art Pause
eintrat.
    Gucky erwachte und lauschte als erstes auf die Kurzimpulse von Tiffs Körpersender. Sie kamen
regelmäßig und ohne klare telepathische Botschaften. Tiff schlief also noch.
    Der Mausbiber streckte sich, rutschte aus dem Bett und begab sich in den nebenan gelegenen
Duschraum. Mit innerlichem Grausen watschelte er dann unter den kalten Wasserstrahl und redete
sich dabei ein, die Prozedur säubere nicht nur sein Fell, sondern sei auch noch gesund. Dann
trocknete er sich unter dem Heißluftstrahl und machte sich auf den Weg zur Messe.
    Er traf außer Crest und einigen Bekannten auch Rhodan, der sich sofort erkundigte, ob
inzwischen etwas Neues geschehen sei. Gucky konnte ihn beruhigen und widmete sich dann mit
Hingabe dem Frühstück. Zu seiner Freude fand er auf dem Teller eine Sonderration der köstlichen
Mohrrüben, die man von der GANYMED geschickt hatte. Sie waren seine Lieblingsspeise.
    »Wenn die Aras Wort halten, wird Thora heute noch gesund sein«, sagte Rhodan und nahm einen
Schluck des heißen Kaffees, den er anderen Konzentratgetränken vorzog. »Dann wissen wir, daß sie
das Gegenmittel haben. Kein Grund also mehr, länger zu warten.«
    »Was hast du vor?« nuschelte Gucky kauend, was seinem einsamen Nagezahn nicht gerade
leichtfiel. »Angreifen?«
    »Was sonst?«
    Crest ließ die Hand mit der Tasse wieder sinken. In seinen Augen schimmerte Besorgnis. »Aralon
ist, wie wir nun wissen, das galaktische Hospital, Perry. Wir setzen uns automatisch ins Unrecht,
wenn wir Aralon angreifen.«
    »Ja, Waffenlager unter dem Zeichen des Roten Kreuzes – das ist eine auch mir bekannte
Geschichte. Hier verhält es sich ähnlich. Wir haben in Tiff immerhin den Beweis in der Hand, daß
die Aras ihr Können und Wissen mißbrauchen.«
    »Tiff ist in ihren Händen«, erinnerte ihn Crest.
    Rhodan nickte. »Aber nicht mehr lange, Crest. Gucky weiß jederzeit, wo Tiff ist, und wenn wir
nahe genug sind, daß Gucky ihn anpeilen kann, können sie ihn kaum vor uns verstecken. Ich habe
nicht die Absicht, die Aras mit Samthandschuhen anzufassen.«
    Crest blieb skeptisch. »Trotzdem werden Sie in den Augen der anderen Völker ein Unrecht
begehen, wenn Sie die Ärzte angreifen. Bedenken Sie, daß viele nach Aralon kommen, um Hilfe gegen
Krankheit und Tod zu finden. Sie sind es ja, der die Helfer daran hindert, andere zu heilen. Und
wenn Sie sie noch dazu töten …«
    »Mit keinem Wort«, sagte Rhodan sachlich, »habe ich durchblicken lassen, daß ich auch nur
einen einzigen Ara töten werde.«
    Crest atmete auf. »Dann ist es gut, obwohl ich mich vergeblich frage, wie Sie sie durch bloße
Drohung zum Nachgeben zwingen wollen.«
    »Wir werden sehen.« Rhodan nickte. »Ehrlich gesagt, so genau weiß ich es selbst noch
nicht.«
    Gucky sah plötzlich auf. Der Rest der Rübe fiel ihm aus den Pfoten und landete auf dem Teller.
In seinen Augen war ein waches Funkeln. Leise flüsterte er: »Tiff ist geweckt worden. Sie kommen,
um ihn erneut zu verhören …«
    Die Tür wurde von außen aufgestoßen, und zwei kräftige Aras traten ein.
    Tiff und Sengu waren sofort wach. Der normale Denkprozeß setzte wieder ein. Vierundzwanzig
Lichtstunden entfernt fing Gucky die Impulse auf.
    »Los, aufstehen! Themos will mit euch reden.«
    Tiff glitt seitlich aus dem Bett und nahm sich Zeit. Auch Sengu wusch sich ausgiebig, ehe er
die Uniform überstreifte. Die beiden Aras traten ungeduldig von einem Fuß auf den anderen, aber
sie mußten strenge Anweisungen erhalten haben, die Gefangenen nicht unnötig zu schikanieren.
    Endlich war die Morgentoilette beendet.
    »Wann gibt es Frühstück?« fragte Tiff. »Oder ist dies kein ordentliches Krankenhaus?«
    »Themos wird Ihnen Auskunft auf Ihre Fragen geben«, sagte der eine Wärter und öffnete die Tür.
»Sie kommen freiwillig mit?«
    Weder Tiff noch Sengu hielten es für nötig, die Frage zu beantworten.
    Themos saß in seinem weißen Mantel wieder hinter dem bekannten Tisch mit der breiten,
halbrunden Platte aus Kunststoff. Andere Aras waren bei ihm. Finster blickten sie den
Eintretenden entgegen. Ihre Augen verhießen nichts Gutes.
    Tiff vergaß das Frühstück. Er ahnte, was geschehen war.

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